Und hinter dir die Finsternis
die Verteidigung ist es von entscheidender Bedeutung, dass Mr. Carrington im schlafmedizinischen Zentrum im Pascack Valley Hospital untersucht wird. Dies würde einen Aufenthalt über eine Nacht erfordern, in welcher sein Schlafverhalten beobachtet und aufgezeichnet werden könnte.«
»Von entscheidender Bedeutung für die Verteidigung«, flüsterte mir Vincent zu. »Das sind genau die Worte, auf die sich die Medien stürzen werden.«
»Wir bitten Euer Ehren, diesen Test zuzulassen. Wir wären bereit, eine Kaution von fünfundzwanzig Millionen Dollar zu stellen, wenn dieser Test zugelassen wird. Wir erkennen
an, dass es nicht zu den Aufgaben des Haftpersonals gehört, den Angeklagten zu bewachen, während dieser versucht, mögliche Fakten für seine Verteidigung feststellen zu lassen. Wir würden daher für die Entlohnung des Personals aufkommen, das zu seiner Bewachung bestimmt wird. Wir sind außerdem bereit, eine private Sicherheitsfirma einzuschalten, welche mehrere ehemalige Polizeibeamte mit der zusätzlichen Bewachung von Mr. Carrington beauftragen wird, sodass jeder Fluchtversuch – und einen solchen wird es nicht geben, das versichere ich Ihnen – von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre.
Euer Ehren, einer von zweihundert Menschen ist Schlafwandler. Die potenzielle Gefahr, die ein Schlafwandler für sich selbst und für andere bedeuten kann, ist bis heute in der allgemeinen Bevölkerung weder erkannt noch verstanden worden. Ich bezweifle, dass viele von den hier Anwesenden wissen, dass Schlafwandler nicht in den Streitkräften der Vereinigten Staaten dienen dürfen. Die Befürchtung geht dahin, dass sie ein Risiko sowohl für sich selbst als auch für andere darstellen könnten, weil sie möglicherweise Zugang zu Waffen und Fahrzeugen haben und ihnen nicht bewusst ist, was sie tun, wenn sie sich im Zustand des Schlafwandelns befinden.«
Conner Banks’ Stimme war lauter und fester geworden, als er sich mit diesen letzten Worten an die Versammelten im Saal wandte. Als er nach einer kurzen Pause weitersprach, war seine Stimme ruhiger. »Gestatten Sie Peter Carrington, wissenschaftlich ein für alle Mal feststellen zu lassen, dass er zum Personenkreis gehört, der unter der allgemein als ›Schlafwandeln‹ bezeichneten Schlafstörung leidet. Geben Sie ihm diese Chance.«
Richter Smith behielt seine gelassene Miene. Ich wusste nicht, was zu erwarten war. Doch ich wusste, wie es Peter in diesem Augenblick erging. Er musste ein großes Gefühl der Befriedigung verspüren. Es war seine Botschaft, die hier
verkündet wurde. Jetzt hatte er begonnen, seine eigene Sicht auf seinen Fall vor der Öffentlichkeit darzustellen.
Banks und Markinson waren unruhig, das sah ich. Während der Verhandlungspause, die dem Antrag folgte, kamen sie zu mir. »Der Richter wird dem Antrag nicht stattgeben, und außerdem haben wir uns in die Karten sehen lassen. Es gibt niemanden hier im Saal, der nicht der Meinung ist, dass das Ganze nur ein Trick ist, mit dem wir am Ende auf Schuldunfähigkeit wegen Geistesgestörtheit plädieren wollen.«
Der Richter kehrte zurück. Er begann mit der Feststellung, dass es in seinen beinahe zwanzig Jahren als Strafrichter noch nie einen Antrag gegeben habe, bei dem es um vergleichbare Begleitumstände gegangen sei. Er sagte, die Staatsanwältin habe sich zwar besorgt über die andauernde Fluchtgefahr geäußert, jedoch den Bericht der Polizei nicht angezweifelt, wonach Mr. Carrington bei seiner Verhaftung in einem geistesabwesenden Zustand gewesen sei. Er sagte, unter der Bedingung, dass ein Mitglied der Verteidigung ständig anwesend und außerdem durch private Sicherheitskräfte sichergestellt sei, dass jeder Fluchtversuch sofort unterbunden werde, befürworte das Gericht einen vierundzwanzigstündigen Aufenthalt in einem schlafmedizinischen Zentrum.
Peter sah die Entscheidung des Richters als Sieg an. Die Anwälte waren anderer Meinung. Selbst wenn die medizinischen Experten seine Veranlagung zum Schlafwandeln feststellen sollten, würde das im Prozess nichts am Urteil ändern. In diesem Sinne hatte er also nichts gewonnen.
Nachdem das Gericht auseinandergegangen war, bat ich Banks und Markinson um ein späteres Zusammentreffen im Herrenhaus. Wie beim letzten Mal erhielt ich auch jetzt wieder die Erlaubnis, Peter in seiner Haftzelle zu besuchen, bevor er ins Gefängnis zurückgebracht wurde.
»Ich weiß, du hältst das für einen Pyrrhussieg, Kay«, sagte er.
»Es gibt nur
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