Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark

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hübsche Summe für Leute wie Sie und mich, doch genauso sicher hätte ihr Einkommen aus dieser Summe nicht ausgereicht, um den Lebensstil beizubehalten, an dem sie mittlerweile hing: der Privatjet, der Palazzo in der Toskana, die Wohnung in Paris, das ganze Brimborium, das Peter Carrington nicht die Bohne interessiert, bis auf den Jet, den er für seine Dienstreisen benutzt.«
    »Sie hatten also die Absicht, eine Langzeitaffäre daraus zu machen?«
    »Nein. Ich hatte die Absicht, die Affäre zu beenden. Mir
ist klar, wie mein Verhalten auf Sie wirken muss, aber Sie mögen mir glauben oder nicht, ein Gigolo wollte ich auf keinen Fall sein. Ich habe Grace aufrichtig geliebt, doch ich gestand mir auch ein, wie unfair wir uns gegenüber Peter und Nancy verhielten.«
    Jeffrey Hammond biss sich auf die Lippe, erhob sich und ging zum Fenster. Dort blieb er stehen, Greco den Rücken zugewandt. Nach einer Weile fuhr er fort: »Ich habe Grace angerufen und ihr gesagt, dass wir Schluss machen müssten. Sie legte kommentarlos den Hörer auf, doch am nächsten Morgen rief sie mich an. Sie sagte, dass sie mit Peter über eine Scheidung sprechen wolle und dass sie letzten Endes für den Rest ihres Lebens auch ohne das viele Geld auskommen könne. Sie scherzte darüber, dass sie einen Mann, der Geld habe, gegen einen Mann, der Geld beschaffe, eintausche. Peter war damals gerade auf einer seiner vielen langen Geschäftsreisen. Mein Sohn machte gerade seinen Abschluss an der Grundschule. Wir kamen überein, einen Monat zu warten, bevor wir Peter und Nancy von unserem Entschluss erzählten. Bevor es so weit kommen konnte, stellte Grace fest, dass sie schwanger war.«
    »Sie hatte die Absicht, sich von Peter scheiden zu lassen, bevor sie wusste, dass sie schwanger war?«, fragte Greco nach. »Das war dann aber ein gewaltiger Sinneswandel.«
    »Dennoch hatte Grace sich so entschieden. Sie war unglücklich, und ich denke, dass ihr klar geworden ist, dass fantastischer Luxus keine wirkliche Entschädigung für ein einsames und unausgefülltes Leben bietet. Doch natürlich hat die Tatsache, dass sie schwanger war, alles noch einmal verändert. Sie hatte bereits drei Fehlgeburten gehabt und die Hoffnung auf ein Kind schon aufgegeben. Nachdem sie jetzt aber ein Kind von Peter Carrington erwartete, eröffnete sich ihr die Aussicht, nicht nur das Kind zu haben, das sie sich immer gewünscht hatte, sondern auch, sich von Peter scheiden zu lassen und trotzdem den gewohnten Lebensstil beizubehalten.
Bis zu diesem Zeitpunkt schien die Situation klar: Ich stand kurz davor, Nancy zu eröffnen, dass ich mich scheiden lassen wollte, und Grace war drauf und dran, Peter dasselbe zu sagen. Doch dann beschlossen wir, damit zu warten.«
    »Hätte das Kind denn nicht auch von Ihnen sein können?«
    »Absolut unmöglich. Wir haben jede nur denkbare Vorsichtsmaßnahme ergriffen, damit das nicht passieren konnte.«
    »Glauben Sie, dass Ihre Frau etwas von Ihrer Beziehung zu Grace geahnt hat?«
    »Gegen Ende schon, ja«, räumte Hammond ein.
    »Ich könnte mir das auch vorstellen. Ihre Frau hat einen sehr scharfsinnigen Eindruck auf mich gemacht. Dennoch hat sie Sie nie zur Rede gestellt, weder vor noch nach Grace Carringtons Tod?«
    »Nein, nie. Am Anfang unserer Ehe hat Nancy mir erzählt, dass ihr Vater eine Reihe von Affären gehabt hat. Ihrer Meinung nach hatte ihre Mutter richtig gehandelt, indem sie einfach so tat, als ob sie nichts bemerken würde. Als er die Fünfzig überschritten hatte, hat er die Seitensprünge sein lassen, und danach lebten er und seine Frau in guter Ehe zusammen. Ich glaube, Nancy hat nach dem Tod von Grace gehofft, dass wir uns wieder näherkommen würden.«
    »Hat Grace während ihrer Schwangerschaft viel getrunken?«
    »Am Anfang, ja, doch dann hat sie versucht, ganz damit aufzuhören. Sie hat in dem Monat vor ihrem Tod keinen einzigen Tropfen Alkohol angerührt.«
    »Und dann hatte sie diesen Rückfall am Abend der Dinnerparty, in Anwesenheit von Gästen. Mr. Hammond, wenn Ihre Frau, wie Sie selbst vermuten, über Ihre Affäre Bescheid wusste, wäre es dann nicht möglich, dass sie an diesem Abend heimlich Alkohol in Graces Mineralwasser gekippt hat?«

    »Unwahrscheinlich, aber möglich. Irgendwer muss es getan haben, da bin ich mir sicher. Grace hätte es niemals riskiert, vor Elaine und Vincent Slater zu trinken. Einer von beiden hätte es Peter erzählt, das wusste sie.«
    »Sie sagten, dass Sie kurze Zeit, nachdem Peter