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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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nach oben ins Bett gegangen ist, nach Hause gefahren sind. War das Eingangstor zum Anwesen offen?«
    »Ja. Natürlich kann man es schließen, aber das war selten der Fall, selbst in der Nacht. Ich bezweifle, dass Peter und Grace auch nur in der Hälfte der Zeit daran gedacht haben, die Alarmanlage einzuschalten.«
    Stimmte das wirklich, oder wollte Hammond aus irgendeinem Grund andeuten, dass es leicht war, sowohl das Grundstück wie auch das Haus zu betreten?, fragte sich Greco. »Wie spät war es ungefähr, als Sie aufgebrochen sind?«, wollte er von Hammond wissen.
    »Es war kurz nach elf. Wie Sie gesehen haben, wohnen wir nicht allzu weit von den Carringtons entfernt, auch wenn unser Haus nicht mehr zu dem Teil von Englewood mit den großen Anwesen gehört.«
    »Was haben Sie getan, als Sie zu Hause waren?«
    »Ich bin ins Bett gegangen. Nancy war nicht müde und ist unten geblieben, um zu lesen.«
    »Können Sie sich erinnern, wann sie zu Bett gegangen ist?«
    Jeffrey Hammond errötete. »Das weiß ich nicht«, sagte er. »Wir hatten einen ziemlich heftigen Streit, und ich hab im Zimmer meines Sohnes geschlafen. Er war nicht da, weil er bei einem Freund übernachtet hat.«
    »Sie waren äußerst offen zu mir, Mr. Hammond«, sagte Greco. »Ehrlich gesagt, frage ich mich, warum.«
    »Das werde ich Ihnen sagen.« Plötzlich war aus Jeffrey Hammonds Stimme die kontrollierte Wut herauszuhören, die Greco schon einmal wahrgenommen hatte; im Haus der Hammonds, als er den Wunsch geäußert hatte, dass die Todesstrafe in New Jersey beibehalten würde. »Ich habe
Grace geliebt . Wir hätten noch ein Leben lang zusammen glücklich sein können. Ich möchte, dass man ihren Mörder findet. Wenn es jemanden gibt, der nicht das geringste Motiv hatte, sie umzubringen, dann ich. Da ich annehme, dass Sie das auch so sehen, brauche ich mir keine Gedanken darüber zu machen, als Verdächtiger zu gelten. Vielleicht ist sie aufgewacht, nach draußen gegangen und hat am Rand des Beckens das Gleichgewicht verloren. Möglich wäre es, das weiß ich. Aber sollte sie jemand umgebracht haben, dann möchte ich, dass der Täter gefunden und verurteilt wird, selbst wenn es bedeutet, dass ich vor der Öffentlichkeit unsere Beziehung offenlegen muss, mit allen Folgen. Ich liebe meinen Sohn, aber der Gedanke, dass derjenige, der mir diese wunderbare Frau geraubt hat, davonkommen könnte, ist mir unerträglich.«
    »Glauben Sie denn, dass Peter Carrington Grace umgebracht hat?«
    »Ja und nein. Nicht wegen des Geldes – das wäre ihm gleichgültig gewesen. In dieser Hinsicht ist Peter ganz anders als sein Vater. Ich glaube auch nicht, dass er sie aus verletztem Stolz umgebracht haben könnte oder weil er sich als Ehemann betrogen fühlte. Das kann ich mir bei Peter nicht vorstellen. Er war eher frustriert als wütend, als er ihr das Glas aus der Hand genommen hat. Doch nach allem, was wir jetzt erfahren haben, halte ich es für möglich, dass er sie im Zustand des Schlafwandelns getötet hat. Nachdem ich die Bilder von diesem Angriff auf den Polizisten gesehen habe, halte ich das durchaus für denkbar.«
    »Halten Sie es auch für möglich, dass Ihre Frau zum Herrenhaus zurückgekehrt ist, vielleicht Grace geweckt und ihr vorgeschlagen hat, ein bisschen frische Luft zu schnappen, um sie dann in den Pool zu stoßen?«
    »Nancy hätte so etwas nie getan«, sagte Hammond mit Nachdruck. »Sie hat einen viel zu klaren Kopf und würde nie derart die Beherrschung verlieren. Sie würde nie riskieren,
ins Gefängnis zu gehen und damit für immer von mir und unserem Sohn getrennt zu sein. Die Ironie an der Sache ist, dass sie immer noch das für mich empfindet, was ich für Grace empfunden habe. Sie hofft immer noch, dass ich sie irgendwann wieder lieben werde.«
    »Und werden Sie das, Mr. Hammond?«
    »Ich wünschte, ich könnte es.«

53
    NACHDEM BANKS UND MARKINSON gegangen waren, begab ich mich nach oben, um mich etwas auszuruhen. Es war fast fünf Uhr. Ich wusste, dass ein Sicherheitsmann am Tor stand und ein weiterer auf dem Gelände patrouillierte. Ich hatte Jane nach Hause geschickt und ihr gesagt, ich fühlte mich nicht wohl und würde mir später etwas von ihrer hausgemachten Hühnersuppe heiß machen. Gott sei Dank versuchte sie nicht zu widersprechen. Wahrscheinlich brachte meine gesamte Körpersprache zum Ausdruck, dass ich unbedingt allein sein wollte.
    Allein in diesem großen, weitläufigen Haus. Vor Hunderten von Jahren, in einem anderen

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