Und hinter dir die Finsternis
sprechen, bevor Jane um acht Uhr kommt«, sagte sie. »Vor einem Monat, am ersten Morgen nach unserer Rückkehr von der Hochzeitsreise, sind Peter und ich frühmorgens joggen gegangen. Ich habe uns Kaffee gemacht, bevor wir los sind. Es war ein schönes Gefühl, nur zu zweit zu sein, das frischvermählte
Traumpaar in seinem paradiesischen Heim. Es kommt mir wie aus einem anderen Leben vor.«
Im grellen Morgenlicht schien es Slater, als ob Kay dünner geworden war. Die Wangenknochen schienen stärker hervorzutreten, und ihre Augen wirkten riesengroß. Er befürchtete Schlimmes und fragte, was denn passiert sei, was sie so beunruhige.
»Was passiert ist? Nicht viel eigentlich. Es ist nur so, dass Peters fürsorgliche Stiefmutter sagt, sie habe ihn jahrelang geschützt, und jetzt brauche sie als Gegenleistung ein wenig Unterstützung.«
»Was meinen Sie damit, Kay?«
»Sie ist bereit, mir einen Gegenstand zu verkaufen, der Peter einen großen Schaden zufügen könnte, wenn er in die Hände der falschen Person geriete – und damit meine ich die Staatsanwältin. Der Preis beträgt eine Million Dollar, und sie möchte das Geld noch heute.«
»Was denn für ein Gegenstand?«, fragte Slater. »Kay, wovon reden Sie überhaupt?«
Kay biss sich auf die Unterlippe. »Ich kann es Ihnen nicht sagen, also fragen Sie mich nicht danach. Sie braucht das Geld noch heute, weil ihr wunderbarer Sohn Richard tief in Schulden steckt, nachdem er mal wieder beim Wetten verloren hat. Ich weiß, dass Peter ein gemeinsames Konto für uns eingerichtet hat. Wie viel Geld ist da drauf? Reicht es dafür, dass ich ihr einen Scheck ausstellen kann?«
»Kay, das würde überhaupt nichts bringen. Einen Scheck einzulösen, braucht Zeit. Die einzige Möglichkeit ist, es ihr direkt auf ihr Konto zu überweisen. Aber sind Sie ganz sicher, dass Sie das wollen? Sie wissen, wie Peter über Richards Spielsucht denkt. Er möchte diese Sache in keiner Weise unterstützen. Vielleicht ist alles nur ein Bluff.«
»Es … ist … kein … Bluff!«, schrie Kay, dann schlug sie sich die Hände vors Gesicht, während ihr eine Flut von Tränen über beide Wangen lief.
Slater starrte sie verblüfft an, während sie ungeduldig die Tränen wegwischte und mit aller Kraft versuchte, sich zu beherrschen. »Es tut mir leid. Es ist nur …«
»Schon gut, Kay«, sagte er beschwichtigend. »Schon gut. Lassen Sie nur. Ich werde ihr das Geld überweisen.«
»Ich möchte nicht, dass Peter davon erfährt«, sagte Kay mit leiser, aber kontrollierter Stimme. »Wenigstens nicht sofort. Er wird heute Abend in dieses schlafmedizinische Zentrum gebracht. Er hat im Moment schon so viel zu ertragen, dass man ihm jede zusätzliche Belastung ersparen sollte.«
»Er braucht nicht sofort davon zu erfahren. Ich besitze die treuhänderische Befugnis, um solche Summen zu überweisen. Aber bedenken Sie eines: Wenn dieses Geld einmal überwiesen ist, gibt es keine Möglichkeit, es zurückzubekommen. Wird Ihnen Elaine diesen Gegenstand noch vor der Überweisung übergeben?«
»Das bezweifle ich. Lassen Sie mich noch diese Tasse Kaffee austrinken, dann werde ich sie anrufen. Ich möchte nicht so aufgelöst klingen, wenn ich mit ihr spreche.«
Slater beobachtete, wie Kay die Tasse mit ihren Händen umschloss, als wolle sie sich die Finger daran wärmen. Sie saßen ein paar Minuten da und schwiegen, nippten hin und wieder an ihrem Kaffee. Dann richtete sich Kay auf. »Jetzt geht es wieder einigermaßen.« Sie wählte Elaines Nummer und wartete, während es am anderen Ende immer wieder klingelte. »Sie scheint noch im Bett zu liegen, das verschafft mir wenigstens ein bisschen Genugtuung«, sagte sie mit bitterer Ironie. »Sie schien völlig fertig zu sein, als sie gestern Abend hier ankam, aber als ich ihr versprochen habe, das Geld bis heute zu beschaffen, war sie erstaunlich schnell wieder bei Laune. Oh, da ist sie.«
Slater sah, wie sich Kays Gesichtsausdruck verhärtete, während sie mit Elaine sprach. Aus dem Teil des Gesprächs, den er mithören konnte, wurde ihm schnell klar, dass Elaine
sich nicht dazu bewegen ließ, den Gegenstand herauszurücken, bevor die Geldüberweisung stattgefunden hatte.
Was konnte das für ein Gegenstand sein?, fragte er sich.
Elaine wohnte immer noch im Herrenhaus, als Susan umgebracht wurde, überlegte Slater. Peters altes Zimmer ist nur durch einen Flur von der Schlafzimmersuite getrennt.
Könnte es sein, dass sie Peter in dieser Nacht gesehen
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