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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hat, als er mit blutbeflecktem Hemd nach Hause kam?
    Das könnte sein, schloss er und nickte langsam.
    Slater entsann sich der Schlafwandelepisoden, deren Zeuge er vor vielen Jahren gewesen war. Es hatte diesen einen Unfall vor der Skihütte gegeben, als er Peter zu schnell geweckt hatte und dieser auf ihn losgegangen war. Bei den paar Gelegenheiten, bei denen er ihn hatte schlafwandeln sehen, war Peter jedes Mal, wenn er sich wieder ins Bett gelegt hatte, sofort in einen tiefen Schlaf gefallen. Elaine hätte in sein Zimmer gehen und das Hemd aus dem Wäschekorb nehmen können, ohne dass er es bemerkt hätte, dachte er.
    Kay legte den Hörer auf. »Sie traut mir nicht. Sie sagt, ihre Bank würde sie sofort verständigen, wenn das Geld auf dem Konto eingetroffen ist, und erst dann will sie herkommen und mir den besagten Gegenstand übergeben.«
    »Geht es um das Smokinghemd, das er an jenem Abend anhatte, Kay?«, fragte Slater.
    »Darauf gebe ich Ihnen keine Antwort. Das darf ich nicht.«
    »Ich verstehe. Na gut. Ich fahre jetzt nach New York. Ich muss ein paar Papiere unterschreiben, damit das Geld überwiesen werden kann.«
    »Geld! Das steckt doch hinter den meisten Verbrechen, nicht wahr? Liebe oder Geld. Susan brauchte auch Geld, nicht wahr?«
    Slater starrte sie an. »Woher wollen Sie das denn wissen?«
    »Ach, vergessen Sie’s, ich weiß es gar nicht.« Sie wich seinem Blick aus und wandte den Kopf ab. Darauf sagte sie
überrascht: »Oh, Gary, ich habe Sie gar nicht hereinkommen hören!«
    »Ich habe im Vorbeigehen mit dem Wachbeamten an der Haustür gesprochen, Mrs. Carrington. Ich habe ihm eine Tasse Kaffee angeboten, und danach bin ich hereingekommen.«
    Soll wohl heißen, dass er durch den Haupteingang gekommen ist, dachte Slater. Das sollte er eigentlich nicht tun. Hatte er im Flur gelauscht, und wenn ja, was hatte er wohl mitbekommen? Er wusste, dass Kay derselbe Gedanke durch den Kopf ging.
    Kay stand auf. »Ich bringe Sie zur Tür, Vince.«
    Sie schwieg, bis sie in der Eingangshalle waren, und fragte dann im Flüsterton: »Glauben Sie, dass er unser Gespräch belauscht hat?«
    »Ich weiß es nicht, aber es gehörte sich schon mal nicht, dass er durch den vorderen Eingang gekommen ist. Ich glaube, er hat zuerst meinen Wagen gesehen, dann hat er uns durch das Küchenfenster entdeckt und ist zum Eingang zurückgelaufen, und dann hat er sich diese Ausrede ausgedacht und versucht, uns zu belauschen.«
    »Das glaube ich auch. Rufen Sie mich an, wenn die Überweisung getätigt wurde, und dann werde ich …«, Kay zögerte, »dann werde ich die Übergabe erledigen.«
    Gegen Mittag rief Slater an, um Kay mitzuteilen, dass sich die eine Million Dollar auf Elaines Bankkonto befänden.
    Um halb eins rief Kay ihn aufgebracht zurück. »Sie hat es nicht herausgerückt. Sie sagte, sie hätte es zu billig verkauft. Sie sagte, ihre jährliche Rente aus dem Ehevertrag sei viel zu niedrig. Und jetzt möchte sie über einen Betrag verhandeln, der ihren Bedürfnissen angemessener ist.«

55
    »DAS IST IMMERHIN AUCH eine Möglichkeit, das Gefängnis von Bergen County zu verlassen«, bemerkte Peter Carrington zu Conner Banks, als er, an Händen und Füßen gefesselt und bewacht von zwei Haftbeamten und vier privaten Wachleuten, durch den Eingangsbereich des Pascack Valley Hospital geführt wurde, hinauf zum schlafmedizinischen Zentrum im ersten Stock.
    »Nicht unbedingt die Möglichkeit, die ich mir an Ihrer Stelle ausgesucht hätte«, entgegnete Conner.
    »Ich seh schon, Sie halten das Ganze für einen Unfug«, sagte Peter.
    »Das wollte ich damit nicht sagen. Was ich meinte, war: Ich hätte es lieber gesehen, wenn Sie nach Hause gehen könnten statt hierher.«
    »Nun, es scheint, dass wir hier die Nacht verbringen werden. Tut mir leid, dass ich Ihnen diese Unannehmlichkeiten bereite.«
    Es war acht Uhr abends. Banks hatte sich darüber informiert, was von diesem Experiment erwartet werden konnte. Zunächst war ein Gespräch mit einem Schlafspezialisten vorgesehen, bei dem Peter eine Reihe von Fragen beantworten sollte, danach sollte er in ein Zimmer im Schlaflabor gebracht werden. Dort sollte ein sogenanntes Polysomnogramm gemacht werden, bei dem Herzfrequenz, Gehirnströme,
Atmung, Augenmuskel- und Beinbewegung in allen fünf Phasen des Schlafes aufgezeichnet werden. Außerdem sollte er über eine Videokamera die ganze Nacht beobachtet werden. Am folgenden Morgen sollte er dann wieder in das Gefängnis zurückgebracht

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