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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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werden.
    An der Tür zu Peters Zimmer war außen noch eine Sicherheitskette angebracht worden. Banks und drei Wachleute saßen auf Stühlen im Gang, während der vierte zusammen mit einem Krankenhausassistenten den Monitor überwachte, auf dem das Zimmer und der im Bett liegende Peter zu sehen waren. Die beiden Wärter aus dem Gefängnis hielten direkt vor der Zimmertür Wache.
    Um ein Uhr nachts bewegte sich die Klinke an der Zimmertür. Die Wärter sprangen auf, doch die Sicherheitskette verhinderte, dass sich die Tür um mehr als ein, zwei Zentimeter öffnete. Mehr als eine Minute lang wurde an der Tür gerüttelt, dann wurde sie wieder geschlossen.
    Banks eilte zum Monitor. Er sah Peter auf dem Bett sitzen. Er blickte direkt in die Kamera, das Gesicht ausdruckslos, die Augen weit geöffnet. Banks beobachtete, wie Peter sich die Atemmaske wieder aufsetzte, unter die Decke schlüpfte und die Augen schloss.
    »Er war am Schlafwandeln, oder?«, fragte Banks den Assistenten.
    »Sie haben gerade ein klassisches Beispiel erleben dürfen«, antwortete der Assistent.

56
    ZUM ZWEITEN MAL IN FOLGE erhielt Vincent Slater einen Anruf um sieben Uhr in der Früh; diesmal von Conner Banks. »Wir haben ein Problem«, sagte Banks ohne Einleitung. »Peter hat gestern Nacht in der Klinik geschlafwandelt. Dabei hat er versucht, die Tür zu seinem Zimmer zu öffnen. Das könnte als Verstoß gegen die Auflagen der Haftunterbrechung gewertet werden. Sobald die Staatsanwältin davon erfährt, wird sie eine weitere Anhörung beantragen. Krause wird sicherlich fordern, die Kaution einzuziehen.«
    Slater schwang die Beine aus dem Bett und setzte sich auf. »Was soll ich tun?«
    »Sie sollen gar nichts tun außer beten, dass der Richter die Sache so betrachtet wie wir – dass Peter sich nicht bewusst war, was er tat. Ansonsten können Sie sich von weiteren fünfundzwanzig Millionen Dollar verabschieden.«
    »Das müssen Sie unbedingt verhindern!«
    »Ich werde natürlich mein Bestes geben, was glauben Sie denn? Vince, ich habe Ihnen von Anfang an gesagt, dass die Strategie mit dem Schlafwandeln Wahnsinn ist. Es ist ausgeschlossen, dass der Richter uns das abkauft. Schon dem Antrag, Peter in das Schlaflabor zu schicken, hat er nur widerwillig zugestimmt, trotz der Sicherheitsauflagen. Meine große Sorge ist, dass der Vorfall von gestern Nacht als reine Inszenierung aufgefasst werden könnte, mit der Absicht,
Peters Strategie im Prozess zu stützen. Wenn das der Richter so sieht, dann wird der Staat New Jersey mithilfe ihres Geldes sein Haushaltsdefizit verringern können.«
    »Haben Sie Kay schon davon erzählt?«, fragte Slater.
    »Ich wollte sie nicht damit aus dem Schlaf schrecken. Ich habe sie zuletzt am Montag gesehen, und da war sie ziemlich fertig.«
    »Ich habe sie gestern gesehen, und da war sie immer noch fertig. Überlassen Sie das mir. Ich werde mit ihr sprechen.«
    »Ich bin sicher, dass die Staatsanwältin eine Eilsitzung wegen Peters Kaution beantragen wird«, sagte Banks. »Verständigen Sie Kay also rechtzeitig. Sie wird sicher dabei sein wollen. Ich werde Ihnen Bescheid geben, auf welche Uhrzeit sie angesetzt wird.«
    Ich muss Kay verständigen, dachte Slater, während er sich duschte und anzog. Gestern hat sie mich eine Million Dollar auf Elaines Konto überweisen lassen, weil sie glaubt, dass sie etwas in der Hand hat, was Peter schaden kann. Und später hat Elaine den Einsatz noch erhöht. Fortgesetzte Erpressung.
    Es muss das Hemd sein, dachte er.
    Oder ist es doch etwas anderes?
    Es hatte keinen Zweck, heute nach Manhattan ins Büro zu fahren. Wenn es eine Anhörung wegen der Kaution geben sollte, wollte er dabei sein. Statt in die Stadt zu fahren, würde er in seinem Zimmer im Herrenhaus arbeiten und dann mit Kay zur Verhandlung fahren.
    Es war nicht leicht, Kay anzurufen und ihr zu berichten, was sich gestern im schlafmedizinischen Zentrum ereignet hatte, doch auch diese Pflicht brachte er hinter sich. Eine Stunde später fuhr er durch das Einfahrtstor des Carrington-Anwesens. Der Wachmann winkte ihn freundlich durch. Der nächste Wachmann am Haus nickte ihm zu, als er um das Herrenhaus fuhr und seinen Wagen an der Rückseite parkte. Er benutzte den Schlüssel zu seinem privaten Arbeitszimmer,
um ins Haus zu gelangen. Er hatte das Zimmer kaum betreten, als sein Handy klingelte.
    Es war Nicholas Greco, der um ein kurzes Treffen nachsuchte, wann und wo es Slater beliebte.
    »Mr. Greco«, sagte Vincent, »ich sehe

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