Und ich erobere dich doch!
schloss ihn nur stumm wieder. Eine Mehrlingsschwangerschaft bedeutete immer ein größeres Risiko. Es sorgte ihn, dass es Flora schon in diesem frühen Stadium alles andere als gut ging. Und die Nachricht von Drillingen hatte sie offensichtlich wie ein Schlag getroffen. Er half ihr von der Liege und geleitete sie zurück in Natalies Sprechzimmer.
Die Ärztin riet, jeden Stress zu vermeiden, gab Ratschläge für die richtige Ernährung, um Kraft und Gewicht zurückzugewinnen, und warnte, dass, falls die Übelkeit sich nicht bald legte, Flora wohl in ein Krankenhaus eingewiesen werden müsse. Diese Warnung schockierte Flora, hatte sie doch niemals damit gerechnet, dass sie oder ihr ungeborenes Kind gefährdet sein könnten. Ungeborene Kinder, verbesserte sie sich in Gedanken. Und sie würde Kraft und Energie brauchen, um die Schwangerschaft durchzustehen.
„Ich möchte dich gern zu mir nach Amsterdam holen“, verkündete Angelo, noch bevor sie das Gebäude überhaupt verlassen hatten. „Nein, ich will jetzt keinen Widerspruch hören. Denk lieber an die Vorteile. Du kannst den ganzen Tag im Bett bleiben, wenn du willst, brauchst weder für dich noch für andere zu kochen, alles wird für dich erledigt. Statt der Gäste, die ständig etwas von dir verlangen, hast du Mariska und kannst so viel Zeit mit ihr verbringen, wie du möchtest.“
„Und für Mariska brauche ich auch keine Spiegeleier zum Frühstück zu machen“, murmelte sie. Es war schwer, sich gegen die wunderbare Traumwelt zu wehren, die er ihr beschrieb.
„Am wichtigsten ist es im Moment, dass du wieder zu Kräften kommst.“
Dagegen konnte Flora nichts einwenden. Sie wusste selbst, dass sie mehr Gewicht verloren hatte, als gut für sie war, und Natalie hatte bestätigt, dass Stress und Erschöpfung die Übelkeit nur noch verstärkten. Wenn sie nach Amsterdam übersiedelte, könnte sie Mariska den ganzen Tag bei sich haben …
In diesem Moment – dem sprichwörtlichen schwachen Moment! – besaß die pittoreske Stadt mit den schmalen Häusern entlang der Grachten einen unglaublichen Reiz.
Angelo half ihr in die Limousine. Er hatte keinen Ton gesagt, aber die Aussicht, demnächst Vater von vier Kindern zu sein, hatte ihm den Boden unter den Füßen weggerissen. Es war keine drei Monate her, da war er noch überzeugt gewesen, nie eigene Kinder zu haben. Doch jetzt, in der einen Sekunde, in der er Flora einen Seitenblick zuwarf, hatte sich sein Weltbild völlig geändert. Außerdem wurde sein Blick automatisch von den runden Halbmonden angezogen, die sich über den Rand ihres schlichten Baumwolltops wölbten.
Es lag etwas unglaublich Erotisches in diesem Bild. Lust schoss in ihm auf und floss durch seine Adern wie heiße Lava, bis das Ziehen in seinen Lenden zu einem kaum zu ertragenden Schmerz wurde. Noch kontrollierte er sein Verlangen, als er in Floras Gesicht schaute.
„Ich will dich noch immer in meinem Bett, mi amante .“
Angesichts der Neuigkeiten, die ihnen soeben präsentiert worden waren, überraschte seine Offenheit Flora komplett, und seine heiseren Worte jagten ein warmes Prickeln über ihre Haut. Seinem Radius entzogen, hatte sie auch vergessen, dass sie ein sinnliches Wesen besaß, doch jetzt begann dieser Puls tief in ihr wieder zu pochen. Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die plötzlich trockenen Lippen.
„Du bist so begehrenswert“, sagte Angelo noch heiser, und dann beugte er den Kopf und presste seinen Mund auf ihren.
Zungen tanzten einen erotischen Tanz, das Blut in Floras Adern begann zu brodeln. Bilder und Empfindungen, die sie mit unruhigen Träumen gequält hatten, wurden lebendig. Sie zitterte vor Verlangen, ihre Brustwarzen wurden hart, und doch hielt sie sich steif und verspannt, weil sich ihr Verstand gegen die Reaktion ihres Körpers wehrte.
„Ich will dich“, raunte Angelo heiser und wanderte mit dem Mund über die seidige Haut an ihrem Hals, während er eine Hand unter ihr T-Shirt gleiten ließ und die volle Rundung mit der harten Perle umfasste.
Flora zuckte zurück und rutschte so weit wie möglich von ihm ab. Mit hochroten Wangen und weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an. „Nein!“
„Entschuldige.“ Er senkte die Lider. „Du erregst mich so sehr, dass ich nicht mehr daran gedacht habe, wie elend es dir geht.“
„Schon in Ordnung“, antwortete sie, bevor sie überhaupt über ihre Worte nachdachte. Zwar hatte sie ihn aufhalten, aber die Tür nicht für immer zuschlagen wollen.
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