Und ich erobere dich doch!
klar, dass Skipper, das perfekte Spiegelbild seines Frauchens, jetzt knurrend die Zähne fletschte.
„Du hast es aufgebracht, du hast die Vorwürfe gemacht! Und jetzt willst du mir das Recht verweigern, mich zu verteidigen?“
„Ich habe dir eine Erklärung geliefert, weshalb ich dich nicht über Mariskas Erbe ins Bild gesetzt habe. Das hat mit ‚Rechte verweigern‘ nichts zu tun …“
„Meine Vergangenheit geht dich nichts an, ich wünschte nur, ich hätte es mit meiner Gegenwart ebenso gehalten!“, schleuderte Flora ihm wütend entgegen. Skipper, der die Stimmung auffing, begann prompt laut zu bellen. „Wenn du eine so schlechte Meinung über mich hast, warum hast du mich überhaupt nach Amsterdam geholt? Du hast mich getäuscht …“
„Sag dem Hund, er soll sich da raushalten.“ Angelo bedachte das aufgeregte kleine Tier mit einem höhnischen Blick. „Ich hatte nie die Absicht, dich zu täuschen.“
„Ja, sicher.“ Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. „Doch was du denkst, zählt dieses Mal nicht. Ich bin nämlich der Meinung, dass ich bewusst getäuscht worden bin. Du hast mir ein Gefühl von falscher Sicherheit vorgegaukelt!“
Jeder Zoll der skrupellose Stahlmagnat, musterte Angelo sie durchdringend. „Ich musste schweigen, ich hatte keine andere Wahl. Hätte ich dich etwa nach deiner unrühmlichen Vergangenheit befragen sollen, während du mit meinen Kindern schwanger bist und dich nicht wohlfühlst?“
Flora bebte am ganzen Körper wie Espenlaub. Selbst seine Wortwahl war bezeichnend: unrühmliche Vergangenheit! Ohne ihr überhaupt eine Frage zu stellen, hatte er ihr den Prozess gemacht und sie für schuldig befunden! Zumindest wusste sie jetzt, warum sie immer den Verdacht gehabt hatte, dass seine Meinung über sie nicht die beste war und er sie nicht mochte.
Angelo van Zaal hatte schon entschieden, dass ihr nicht zu trauen war, noch bevor er sie überhaupt getroffen hatte. Und jetzt hatte ihre Schwangerschaft ihn dazu gezwungen, seine Vorbehalte zu schlucken und eine Art Beziehung mit ihr zu führen. War es da verwunderlich, dass er ihr nicht mehr bieten konnte als das Vergnügen im Bett? Hätte er die Wahl gehabt, hätte er die größtmögliche Distanz zu ihr gehalten.
„Ich hasse dich“, stieß sie aus. Die Worte arbeiteten sich aus ihren tiefsten Tiefen empor. „Und ich gehe!“
Sie schwang herum, doch bevor sie die Tür erreicht hatte, stellte Angelo sich ihr in den Weg.
„Ich lasse dich nicht gehen. Ich erlaube es nicht.“
„Ich hab Neuigkeiten für dich, Angelo“, schleuderte sie ihm hitzig entgegen. „Du hast mir weder etwas zu befehlen, noch brauche ich eine Erlaubnis von dir! Also geh mir gefälligst aus dem Weg!“
„ Por Dios, ich bestehe darauf, dass du dich beruhigst“, herrschte er sie warnend an.
Das war eindeutig zu viel für Flora. Sie hatte es nicht nötig, sich wie ein störrisches Kind zurechtweisen zu lassen, vor allem nicht, wenn es allein seine Schuld war, dass sie sich in dieser unmöglichen Situation befand. Bildete er sich wirklich ein, sie könnten weitermachen, als wäre nichts passiert? Dass sie es einfach hinnehmen würde, für geldgierig und nicht vertrauenswürdig gehalten zu werden?
Ärger und Verbitterung explodierten in einem Feuerwerk der Emotionen. Flora stürzte sich auf Angelo und trommelte mit geballten Fäusten auf seine Schultern ein. „Geh von der Tür weg!“, brauste sie auf.
„Madre mia!“ , stieß Angelo nur mühsam beherrscht aus. Er wich hastig aus, bevor der heroische Skipper ihn beißen konnte. „Was, zum Teufel, soll das Ganze?“
Begleitet vom hektischen Kläffen des kleinen Hundes, ließ Flora die geballten Fäuste sinken und blieb wie angewurzelt stehen. Irgendwie hatte sie sich nie vorstellen können, dass Angelo je Haltung verlor. Doch jetzt zeigte sein Gesicht eindeutig aggressive Züge, und seine blauen Augen sprühten wütende Funken. Obwohl er keinen Ton sagte, spürte sie seine Wut wie ein mächtiges Kraftfeld.
„Du hast mich erniedrigt und beleidigt“, warf Flora ihm vor, denn an einer Entschuldigung für das eigene Verhalten wäre sie glatt erstickt. „Und du stehst mir noch immer im Weg.“
„Genau da werde ich stehen bleiben, so lange, bis du dich und deinen kindischen Wutanfall wieder unter Kontrolle hast“, meinte er schneidend.
Kindischer Wutanfall? Jeder mögliche Wunsch nach Vernunft war sofort im Keim erstickt! Allerdings nahm Flora sich die Zeit, Skipper zur Ordnung zu rufen, bevor
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