... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)
Frankfurt, dank dessen wir anschließend die Genehmigung für den Einsatz der Vibrant Soundbridge bei Kindern erhielten. 2009 brachten wir dann den neuen Amadé Audioprozessor auf den Markt, der mehr Bandbreite und Leistung als seine Vorgänger hatte. Schließlich wurden 2010 unsere weiterentwickelten FMT -Coupler genehmigt, die den Einsatz von wiederherstellenden Implantaten weiter erleichtern. Das alles zu erreichen, hat unseren engagierten Teams viel Arbeit abverlangt, uns aber auch zu ständigem Wachstum verholfen. Heute wird jede Stunde eines meiner Implantate eingesetzt. Tausende FMT s sind dort im Einsatz, um kombinierte und Schallleitungsschwerhörigkeit zu bekämpfen, wo andere Methoden versagen oder aus medizinischen Gründen nicht verwendet werden können.
Was für ein Glück, dass ich die Soundbridge vor der Müllkippe retten konnte. Ich kann kaum glauben, dass die Menschheit beinahe um solch eine nützliche und gute Technologie gebracht worden wäre. Jeder, der heute mit der Soundbridge hört, ist von der Reinheit des Klangs begeistert. Menschen, die von normalen Hörgeräten umsteigen, kommentieren die Steigerung ihrer Lebensqualität stets mit Jubel, Erleichterung und einem Lächeln. Patienten, die an kombinierter Schwerhörigkeit leiden und schon jahrelang taub waren, können durch die Soundbridge plötzlich wieder hören und sind oft zu Tränen gerührt.
Ich wünsche mir oft, kommunizieren zu können, wie toll die Behandlungsmöglichkeiten durch unsere Produkte geworden sind. Wenn Sie hören könnten, was ich jetzt höre, und es damit vergleichen könnten, was ich mit anderen Geräten erfahren habe – Sie würden sofort den Unterschied erkennen. Es ist, als ob man auf einem Transistorradio ein Fußballspiel mitverfolgen würde: Man kann mitfiebern und alles verstehen, auch wenn der Empfang schrecklich ist und der Lautsprecher rauscht. Aber richtig glücklich wird man damit nicht. Man wünscht sich schließlich klare Töne, kein Rauschen und kein Pfeifen.
Hörgeräte sind natürlich hilfreich, aber die meisten Menschen haben irgendwann das Fremdobjekt in ihren Ohren satt. Sogar Experten sind schwer von dieser Denkweise zu überzeugen, weil die meisten noch nie so ein Gerät tragen mussten. Die meisten Hörgeräte können gar nicht die Leistung erbringen, die Schwerhörige wirklich benötigen. Es ist für mich manchmal frustrierend, dass man in diesem Geschäft noch immer nicht eingesehen hat, wie gut es doch ist, eine Auswahl zu haben.
Pioniere der Vibroplasty haben eingesehen, dass man schwerhörigen Menschen echte Alternativen anbieten muss. Tausende profitieren heute von meiner Technologie, und Zehntausende mehr werden noch folgen. Das ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn eigentlich benötigen noch viel mehr Menschen unsere Hilfe, aber es ist besser als gar nichts.
Kleine Teilchen und große Fragen
„I am among those who think that Science has great beauty. A scientist in his laboratory is not only a technician: he is also a child placed before natural phenomena which impress him like a fairy tale.“
Marie Curie
Don Lucas Senior, einer meiner ersten Kontakte in der Welt des Venture-Kapitals und einer der erfolgreichsten Investoren im Silicon Valley, gab mir einmal eine Weisheit mit: „Wir mögen klein. Klein hat uns immer geholfen.“ Das ist eine sehr nützliche Sicht auf die Welt. Der nächste Durchbruch kommt oft von denen, die etwas kleiner machen: eine kleinere Batterie, kleinere Maschinen, ein kleinerer Chip. „Kleiner, billiger, schneller, besser“ ist ein bewährtes Erfolgsmantra im Valley. Mir persönlich gefällt Dons Formulierung besser, und ich habe mir noch nie einen Spruch so gut gemerkt wie seinen.
Um Forschungskonzepte und Entwicklungen aus dem Labor in eine gesellschaftlich nutzbringende Form zu bringen, muss man das „Tal des Todes“ der Finanzierung durchqueren. Etliche Ideen sprengen den budgetären Rahmen dessen, was Universitäten oder Forschungsförderungseinrichtungen zur Verfügung stellen können. Wenn hinter den Kostenvoranschlägen zu viele Nullen stehen, kommen die Venture-Kapitalisten ins Spiel, die Neugründungen suchen, mit denen man vielleicht das große Geld verdienen kann. Manche Vorschläge sind auch für universitäre Einrichtungen zu kostspielig und für Venture-Kapital uninteressant. Forscher sind oft nicht in der Lage, ihre Ideen so verständlich zu machen, dass Nichtexperten ihr Potential erkennen können. In manchen Fällen
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