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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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Zustimmung zum Abriss des alten W. T. Grant-Gebäudes, zusammen mit dem alten Kern von Sunnyvale, und zum Bau einer Mega-Mall gleich neben dem malerischen Town and Country-Einkaufszentrum. Man wollte konkurrenzfähig gegenüber anderen Einkaufszentren in der Nähe werden. Diese Rechnung ging aber nicht auf, denn mit dem Abriss des alten Viertels ging die Seele des Zentrums verloren, und man errichtete direkt vor der Mall ein riesiges, hässliches, zweistöckiges Parkhaus. Kam man aus den Seitenstraßen, war es auch nicht besser. Man konnte direkt am Sunnyvale Town Center vorbeifahren, ohne es überhaupt zu sehen. Sie versuchten, die Attraktivität noch durch Filialen von Montgomery Ward’s, Macy’s und J. C. Penny’s zu steigern, von denen man aber größere Filialen in allen anderen Malls finden konnte. Schon nach zwei Jahren kam das Sunnyvale Town Center finanziell ins Schleudern, konnten doch nie alle Geschäftslokale vermietet werden. Man ging eigentlich nur wegen der dunklen Kinos dorthin. Zur gleichen Zeit und aus den gleichen Gründen wurde damals auch in Mountain View die Old Mill Mall geschlossen.
    Einer meiner besten Freunde aus der High-School-Zeit war Greg White. Wir hatten uns zwar schon 1973 auf einem Tagescamp kennengelernt, freundeten uns aber erst Jahre später so richtig an. Greg war eine der interessantesten Persönlichkeiten, die ich je getroffen habe. Seine Eltern waren äußerst erfolgreiche Stanford-University-Absolventen und wohnten in einem beeindruckenden Haus hoch oben am Arboretum Drive in Los Altos. Es hatte weit und breit die größte s-förmige Einfahrt und bot einen fantastischen Blick über das Valley. Greg und ich waren beide recht belesen, und wir hielten uns für Jungintellektuelle. Bis spät in die Nacht diskutierten wir über unsere aktuelle Lektüre und fuhren oft mit Gregs altem Kombi in die Santa-Cruz-Berge und die nahegelegenen Nationalparks, um zu wandern und über die Bücher der von uns verehrten Schriftsteller, wie Conrad, Updike, Steinbeck, Mailer, Orwell, Jung und viele andere, zu debattieren. Wir fuhren auch auf den Campus von Berkeley, kauften uns Pizza bei Blondie’s, lasen die neuesten Studentenpublikationen, Zeitungen und hin und wieder auch kommunistische Manifeste. Wir waren beide Campleiter und liebten Skifahren und die freie Natur.
    Wir unternahmen viele Rucksacktouren. So wanderten wir einmal den gesamten Skyline to the Sea Trail, der von den Santa-Cruz-Bergen bis zum Pazifik führt. Wir hatten eine Übernachtung auf dem Big-Basin-Redwoods-Campingplatz reserviert. Als wir hinkamen, regte sich der Ranger fürchterlich auf, weil wir erst 16 Jahre alt waren. Wir mussten unsere Eltern anrufen, die ihn schließlich davon überzeugen konnten, dass sie einverstanden waren. Er wies uns dann einen Platz zu, der von Waschbären besiedelt war, die in der Nacht unsere gesamten Vorräte stahlen. Die folgende Nacht teilten wir unser Lagerfeuer mit – wie wir glaubten – Hippie-Intellektuellen, die aber wahrscheinlich nur Hippie-Penner waren. Wir träumten davon, im Winter ganz Alaska zu durchwandern, warum, weiß ich nicht.
    Greg und ich wurden wirklich gute Freunde. Ich bin sicher, dass die jeweiligen Elternpaare unsere Freundschaft mit Misstrauen betrachteten, aber fürchten Eltern nicht immer den schlechten Einfluss der Freunde auf ihre Kinder? Die meisten unserer Freunde damals waren „New Wavers“, und wenn ich mir so die Fotos aus jener Zeit ansehe, schauten Greg und ich ganz wie Surfer-Hippies aus. Man sah uns natürlich unsere Arbeit im Freien und unsere Rucksacktouren an. Durch meine Gehörschädigung schätzte ich die freie Natur viel mehr, da ich stark visuell orientiert war.
    1981 wurde die Sunnyvale High School zugesperrt. Die Babyboomer-Generation war bereits in der High School, und es gab nicht genug Schüler für alle Schulen. Mr. Days Spezialkurse für Gehörgeschädigte wurden an die Monte Vista High School in Cupertino verlegt. Da ich damals ziemlich gut in der Schule war, stellte man mich vor die Wahl, meine Abschlussjahre in der High School zusammen mit meiner Klasse in Homestead zu verbringen oder an eine neue Schule zu gehen, wo es das HOH -Programm gab. Ich entschloss mich für Letzteres, denn ich fand den Gedanken, an eine andere Schule zu gehen, durchaus attraktiv, auch wenn ich die Elektronikstunden mit Mr. McCullum vermissen würde. Es ging mir eigentlich weniger darum, an eine bessere Schule zu gehen, als vielmehr darum,

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