und ihre Gaeste
laut anfangs, aber sonst zivilisiert und brav. Eigentlich sehr nett. Fragen Sie nur Ihre Tante.“
Frau Wendland lachte auch. „Lade die Jungen ruhig ein“, sagte sie zu Frau Roberts. „Sie haben uns viel Spaß gemacht. Ich finde es vernünftiger, wenn solche jungen Burschen in den Wald hinausfahren, um zu feiern und zu musizieren, als wenn sie in Kneipen herumsitzen.“
Also gut - Frau Roberts wollte am nächsten Tag zusagen. Doch am Abend kam schon ein Anruf: „Dürfen wir kommen? Was sollen wir besorgen? Wir schicken Freitag einen kleinen Wagen mit unseren Zelten hinaus. Der kann Fleisch und Getränke, und was sonst nötig ist, mitbringen?“
Na, so schnell war das nicht zu beantworten! Prompt hieß es: „Können wir in einer Stunde Bescheid haben? Gegen acht?“
Es gab eine lange Konferenz mit Gustel und auch mit Herrn Marcel, der den Betrieb ja schon miterlebt hatte.
„Nur nicht so schüchtern“, riet er, „bestellen Sie gleich den übrigen Bedarf für die nächste Woche mit. Zahlen Sie alles selber und machen Sie Preise für das fertige Essen. Sonst gibt es eine unerquickliche Rechnerei hin und her. Sie können ja knapp kalkulieren, denn die jungen Leute werden es nicht allzu dick haben.“
Frau Roberts seufzte. „Heute Abend wollte ich mit meinen Mädchen aus Lindenhof reden. Sie sollen sich nicht länger gebunden fühlen, sondern nach Hause fahren, sobald sie wollen. Nun muss ich sie doch bitten, bis Montag zu helfen!“
Sie wunderte sich nicht wenig, als die Mädchen begeistert zustimmten. Ein Fest sollte es geben, wahrscheinlich mit viel Musik, mit Jazz und Rock, mit Singen und Tanzen!
„Das wird bestimmt ein toller Spaß!“, rief Erika und Frau Roberts sah sie erstaunt an. Seit wann redete die brave Erika so?
Herr Marcel, dem sie das später erzählte, lachte herzlich. „So brav wie im Internat werden Ihre Schäfchen draußen nicht immer sein. Sie lesen doch Zeitungen und hören Rundfunksendungen. Meinen Sie, da bleibt nichts hängen?“
Frau Roberts erwartete also - auf alles gefasst - das nächste Wochenende. Sie hatte ihren Gästen Bescheid gesagt und um Verständnis gebeten, wenn es lauter zuging als sonst. Aber auch bei ihnen fand sie lachende Zustimmung.
„Für mich wird das sogar die Rettung sein“, meinte die Malerin. „Ich brauche demnächst solche Typen für die Zeitung. Nun kriege ich meine Modelle kostenfrei ins Haus!“
Die jungen Mädchen - nicht nur die aus Lindenhof, sondern genauso die Zimmermädchen, die draußen mit servieren sollten - hatten ihre eigenen Probleme: Was ziehen wir an?
Sonst trugen sie meist Dirndl oder leichte Sommerkleider.
„Passt nicht!“, war die einstimmige Meinung. Zum Wandern trugen sie Hosen. Aber die waren gar nicht festlich. Oder - wenn sie bunte Schals als Gürtel hernahmen und um die Hüften schlangen? Wenn sie ein paar glänzende Knöpfe drannähten? Sie fragten bei Gustel um Rat und schließlich bei Frau Wendland. Und sie fanden Hilfe: rote Seidenfransen für Hildas schwarzen Pulli, farbige Holzperlen zu riesengroßen Ketten, eine lange bunte Bluse von Gustel, die für die kleine, zierliche Erika mit einem straffen Gürtel ein schickes Minikleid abgab. Sie wurden immer erfinderischer und brachten die tollsten Kostüme zustande. Das Anprobieren und Versuchen allein war schon ein großer Spaß.
Samstag gegen elf rollten die Gäste an. Von Weitem hörten sie in der Fuchsenmühle schon das Knattern und Brummen. Monsieur Marcel - als alter Bekannter und Beinahe-Hausherr - übernahm den Empfang der Gäste und schickte alle gleich hinaus zur Wiese, wo das Zeltzubehör bereitlag und lange Tische und Bänke warteten.
„Punkt eins wird das Essen bereit sein! Seid ihr bis dahin mit dem Aufbau fertig? Wir bringen Pfannen und Töpfe heraus und ihr kommt mit den Tellern an das sogenannte Büfett.“
Nette Mädchen waren es, die von einigen Motorrädern heruntersprangen. Sie packten sofort mit an. Freilich: Das Zelt, in dem sie schlafen sollten, wollte und wollte nicht stehen! Immer wieder knickte eine Stange ein und die ganze Herrlichkeit sackte in sich zusammen. Doch schließlich standen die Zelte fix und fertig da.
„Nanu, das sind ja tolle Mädels“, murmelte ein langmähniger Bursche, als die Mädchen von Lindenhof in großen Körben Teller, Bestecke und Gläser heranschleppten.
Vorsichtig pirschte er sich mit ein paar anderen heran.
„Neu hier?“, fragte einer. „Letztes Jahr gab es nur ältere Jahrgänge.“
„Vielleicht
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