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und ihre Gaeste

und ihre Gaeste

Titel: und ihre Gaeste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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versuchte dem scharfen Lichtstrahl auszuweichen. Einmal verlor ich ihn ganz. Mein Freund sagte mir einige grobe Unfreundlichkeiten, bis ich ihn wieder im Laternenlicht hatte. Jetzt schoss er endlich und traf ihn auch.
    Dann wollten wir den Bock zum Auto schleppen. ,Lass mich, ich trage ihn allein auf den Schultern’, sagte er und drückte mir sein Gewehr in die Hand.
    Wir waren noch nicht beim Wagen, da standen, wie aus dem Boden gewachsen, drei riesige Watussi-Männer vor uns. Sie waren unhörbar und in der Finsternis auch unsichtbar herangekommen. Kein Wort sagten die Kerle, aber jeder hielt bedrohlich sein Panga in der Hand.
    Pangas sind die merkwürdigen Messer, die am Ende nicht in eine Spitze, sondern in ein breites und an allen Kanten scharfes Blatt auslaufen. Damit werden Bäume gefällt und damit wird gelegentlich auch gekämpft. Besonders beliebt sind sie bei Raubüberfällen.
    Es war keine angenehme Lage. Freund Jürgen war durch den schweren Bock auf seinen Schultern behindert. Ich hielt die Büchse in der Hand, mit der ich nichts anfangen konnte ...“ Einen Augenblick hielt Herr Marcel inne und sah mit Vergnügen in die gespannten Gesichter der Zuhörer.
    „Und dann?“, fragte eines der fremden Mädchen.
    „Und dann legte mein Freund den Bock nieder, nahm mir das Gewehr aus der Hand und tat so, als untersuche er den Lauf. Als ich mich umsah, waren die drei Schwarzen verschwunden.“
    Die Zuhörer atmeten auf.
    „Mann, das ist ja ein toller Kerl, der alte Herr da drüben“, hörte Nanni einen von den Motorradtypen sagen. Alter Herr - welch sonderbare Bezeichnung für Herrn Marcel, dachte sie. Sie und ihre Freundinnen hatten ihn nie so angesehen. Für sie war er ein großartiger Mann.
    Langsam erlosch das Feuer. Die letzte Glut wurde sorgfältig gelöscht. Dann gingen alle schlafen, die Wochenendgäste in die Zelte, die anderen ins Haus. Die Malerin schwenkte vergnügt ihr Skizzenheft!
    Am Morgen begrüßten sich alle vergnügt. Die Motorradfahrer brausten davon zu einem Ausflug ins Gelände und kehrten mittags hungrig heim.
    Als die Mädchen draußen wieder das Essen austeilten, ging ein paar von ihnen ein Licht auf.
    „Das sind ja wirklich Doppelgängerinnen“, rief Peter und sauste auf Hanni und Nanni zu, die ihm lachend zunickten.
    „Ein bisschen lange Leitung?“, fragte Hanni.
    Nach dem Essen wurde wieder musiziert und erzählt. Diesmal redeten die Burschen. Mancher von ihnen war mit dem Motorrad schon weit herumgefahren oder getrampt.
    „Wir hatten wenig Geld, mein Freund und ich“, erzählte einer. „Trotzdem haben wir es bis Marokko geschafft. Zwischendurch ein paar Tage Arbeit, dann ging es weiter. Man gewinnt doch einen Begriff von anderen Ländern.“
    „Aber für Mädchen ist das nichts“, sagte Peter. „Ich sehe nämlich, wie die Augen meiner Schwester leuchten. Sie überrascht uns von Zeit zu Zeit mit ähnlichen Plänen.“
    Die anderen lachten, aber Jutta verteidigte sich: „Alle reden von der Gleichberechtigung. Was das für ein fauler Zauber ist, kann man hier wieder einmal sehen. Eines Tages werde ich doch losfahren.“
    „Na, Peter, da müssen wir gut aufpassen“, rief der rothaarige Gerd und sie nickten sich zu.
    Am Spätnachmittag brachen die Gäste auf, herzlich verabschiedet von Frau Wendland und Monsieur Marcel.
    Und auch Frau Roberts, die ihr Misstrauen überwunden hatte, sagte: „Sie sind auch im nächsten Jahr wieder herzlich willkommen.“ Dann nickte sie ihrer Tante zu: „Nun kann ich endlich meinen lieben Mädchen sagen, dass sie sich ab sofort ausruhen können, wenn sie wollen.“

Regentage und Sammlerpech
     

    Ein paar Tage lang hatte es von früh bis spät geregnet. Das war eine schwierige Zeit - für die Gäste und für ihre Betreuer. Frau Wendland hatte einen großen Stoß Spiele hervorgesucht und auf die Truhe im Speiseraum gestellt.
    Da wurde nun leidenschaftlich „Mensch, ärgere dich nicht!“ gespielt oder Mühle und Halma. Die Kinder hatten sich „Fang den Hut“ und ein paar andere Würfelspiele geschnappt. Christian versuchte es mit dem Flohhüpfen. Doch die Knöpfe hüpften nie so, wie er wollte, sondern sprangen weit fort. Da verlor er die Geduld und ließ sich abwechselnd von der Mutter und den Schwestern vorlesen. Er blieb der kleine Familientyrann.
    Ja, gelesen wurde auch sonst. Frau Roberts räumte den großen Koffer aus, der noch ungeöffnet in ihrem Büro stand. Da gab es genug neuen Lesestoff.
    Die Malerin machte sich einen Spaß

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