Und in der Hölle mach ich weiter
Watt, desto mehr Punkte, und wer bis zum Schluss durchhält, hat gewonne n … irgendwas. Und dieser Kerl (Jethro) glaubt, er schafft das.«
Tucker: »Was gibt’s zu gewinnen?«
SlingBlade: »Wahrscheinlich eine kostenlose Elektroschockbehandlung!«
PWJ: »Das kannst du nicht länger festhalten als ein paar Sekunden.« Jethro: »Scheiß druff. I kann des!«
El Bing: »Okay, Mann, gib dein Bestes. Wir werfen sogar das Geld für dich rein.«
Als PWJ den Dollar in die Maschine steckt und das Landei seine Hände aneinanderreibt, um sich auf das Ganze mental vorzubereiten, nehme ich El Bing zur Seite. Er kichert wie ein japanisches Schulmädchen in einem Geschäft mit Hello-Kitty-Sachen.
Tucker: »Junge, wer zum Teufel ist das? Und was soll das?«
El Bing: »Ich hab gesehen, wie der die ganze Zeit auf dieses Ding gestiert hat, da hab ich mit ihm gewettet, dass er es nicht schafft. Mann, der hat seinen ganzen Mut zusammengenommen. Ich hab das Ding schon Hundertzehn-Kilo-Männer ausknocken sehen. Im Staat Nebraska ist es sogar verboten. DAS TEIL IST KLASSE!«
Das junge Landei bringt brav seine Füße in Position, fährt sich über das Gesicht, spuckt in die Hände, reibt sie aneinander und wischt sie am T-Shirt ab. Wir feuern ihn an.
El Bing: »Jaaaaaaahh!«
Tucker: »Eye of the tiger.«
PWJ: »Was dich nicht umbringt, macht dich hart.«
SlingBlade: »Das wird kein Zuckerschlecken.«
Der Kerl brabbelt sich ein bisschen Mut zu, drückt den Startknopf und legt die Hände auf die Griffe. Die ersten paar Sekunden geht es ihm noch gu t …
Dann beginnen seine Arme zu zittern.
Dann seine Schultern.
Dann sein Oberkörper.
Dann der Kopf.
Dann zuckt er mit dem Mund und spuckt Speichel. Anschließend entfährt ihm ein eigenartiges animalisches Grunzen. Sein Körper verfällt – er hat die Griffe immer noch in den Händen – in wilde konvulsivische Zuckungen, bis ihn eine ältere Dame von der Maschine wegzerrt. Als er zu Boden fällt, brüllt die Alte:
»Jethro, bleb wech fun demm Ding. Die moche sich lustich iwwer disch.«
Ich weiß nicht, ob ich in meinem Leben jemals schon so herzlich gelacht habe. Ich liege zusammengerollt wie eine Kugel auf dem heißen texanischen Jahrmarktsasphalt, halte mir den Bauch und schüttele mich vor Lachen, sodass mir die Tränen über mein Gesicht laufen. Als ich aufblicke, sehe ich das blasse, verwirrte Gesicht von Jethro, dem gerade von seiner Mutter auf die Beine geholfen wird. Sie wischt ihm die Spucke aus dem Gesicht. Seine Arme zittern immer noch leicht.
Ich hoffe wirklich, dass Gottes Gabe der Vergebung so unerschöpflich ist, wie die Christen behaupten, weil ich gerade eben bis an die äußerste Grenze gegangen bin.
Als wir in Austin ankamen, checkten wir in den »Embassy Suites« ein. Nach einem kurzen Nickerchen rief El Bingeroso seine Freunde an, und wir trafen uns alle in einem Laden namens »Cheers
Shot Bar« in der 6. Straße. Wir, das waren ich, PWJ, SlingBlade,
El Bingeroso und drei Schulfreunde von ihm. Thomas (aus der Geschichte »Die Nacht, in der wir fast gestorben wären«), Dirty und Mermaid.
Wir waren so gegen 20 Uhr da, aber die Bar war fast leer. Kein Problem, diese Truppe kann ihre eigene Party auf die Beine stellen. Mermaid sagte zum Keeper: »Sieben Flaming Dr. Peppers.«
Damals hatte ich noch keine Ahnung, was ein Flaming Dr. Pepper war. Der Barkeeper baute sieben Pint-Gläser, jedes ungefähr halb voll mit Light-Bier, in einer Art Pyramide auf dem Tresen auf. Dann füllte er sieben Schnapsgläser zu ungefähr 90 Prozent mit Amaretto, goss mit Bacardi 151 auf und setzte sie auf den Rand der Pint-Gläser. Danach nahm er einen großen Schluck Bacardi 151, hielt sich ein Feuerzeug vors Gesicht, pustete aus seinem Mund über die Flamme und erzeugte so einen enormen Feuerball, der auch die Schnapsgläser in Brand setzte. Noch während sie brannten, schubste er eines der Schnapsgläser ins Pint-Glas und setzte damit einen Dominoeffekt in Gang, in dessen Folge alle Schnapsgläser im Bier versanken, erloschen und das Bier kurz zum Aufschäumen brachten. Jeder nahm sich jetzt ein Bierglas und stürzte das Gesöff runter. Ich will verflucht sein, wenn es nicht genau wie Dr. Pepper geschmeckt hat.
Es war die coolste Nummer mit Alkohol, die ich je gesehen hatte. Da ich manchmal zwanghaft bin, wollte ich das Ganze noch mal sehen. Und noch mal. Und noch mal. Sechs Runden Flaming Dr. Pepper später war ich komplett im Eimer, und wir hätten um ein Haar die Bar
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