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Und jede Nacht ist Halloween

Und jede Nacht ist Halloween

Titel: Und jede Nacht ist Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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hast du's bemerkt? Langes schwarzes Haar. Ist doch o.k., ihren Namen zu sagen, Strom? Sie lief unter Flush Royale.«
    Bucky fragte: »Irgendwas an Familie, von der man weiß?«
    Crip nuschelte: »Ich muß ma’ auf’n Topf.«
    »Beantworte mir die Frage.«
    »Sie war eine Waise«, bot Strom an.
    »Wie praktisch. Hatte sie irgendwelche Feinde? Hatte sie irgendwelchen Ärger?«
    Crip sagte: »Sie war ein anständiges Mädchen. Hat nie irgendwas angefangen mit einem Typen. Hat immer erzählt, wie gut sie aussieht, wie gut sie sich fühlt. Ein glückliches kleines Ding, Gott hab’ sie selig. Sagte immer guten dies und guten das. Guten Abend, Herr Beluga. Gute Nacht, Herr Beluga.« Er wischte sich eine Träne von der Wange. Ich konnte nicht feststellen, ob sie Flush, dem Tod, der guten Show oder ihm selbst galt. »Sie war so jung, und so süß. So, wie sagt man doch gleich, so rein und GUT.«
    »Also, du behauptest, sie war gut?« fragte ich.
    Crip schwenkte seinen Kopf zu mir. Er sagte: »Wer zum verdammten Teufel bis’ du eigentlich?« Er schlenkerte ihn zu Strom: »Wer zum Teufel ist sie?«
    Strom legte seine Hand auf meine Wange. Es brannte köstlich. Als ich meinen Kopf dagegenlehnte, nahm er sie weg. Er sagte: »Hab’ ich dir schon gesagt. Sie ist meine Freundin.«
    Riesiges Pah von Crip. »Auf ein Mädel wie die würdest du nie stehen. Die trägt noch nicht mal Make-up. Die ist so normal.« Ich hatte befürchtet, er würde »pummelig« sagen. »Seit wann hast du eigentlich jemals ’ne feste Freundin gehabt, hä?«
    Strom rümpfte die Nase und spuckte auf den Boden.
    »Und schon dieser Name — Wanda. Hab’ ich schon mal gehört. Ich hab jemanden über sie reden hören. Was für eine Frau hat Bullenfreunde? Ich sage dir, die ist irgendeine Art Petze. Irgendeine Art Drachen, ’ne Petze, die nur Ärger macht. Hat rote Haare wie der Teufel, und es ist mir egal, ob es ihr zwischen den Beinen dampft. Schaff sie weg. Die wird das ganze Ding zum Platzen bringen.«
    Strom sagte: »Du beleidigst da meine Freundin, Crip.«
    Bucky fragte: »Welches ganze Ding zum Platzen bringen?«
    »Frag doch die Petze da drüben«, sagte Crip. »Ich muß mal auf n Topf.«
    Dick fragte: »Was machst du eigentlich wirklich hier, Schätzchen?«
    Ich zirpte: »Ich bin Stroms Puppe. Kannst du nicht die kinetischen Liebesvibrationen sehen, die wie Blitze zwischen uns hin und her gehen?«
    »Zwischen euch beiden ist nix als Luft«, konstatierte Crip.
    Dick zwirbelte seinen Schnurrbart. Strom hielt sich zurück, Crip zu erwürgen. Crip packte die Tischkante, um sich aufrecht zu halten. Lars bediente sich mit noch einem Schnaps und kippte ihn wie Wasser herunter. Bucky fing wieder an.
    »Wie lange hat Flush hier gearbeitet?«
    »Weiß ich nicht«, sagte Strom.
    »Crip, du hast sie eingestellt.«
    Crip zählte es in Zeitlupe an seinen Fingern ab, wobei er die meiste Zeit danebenhaute. »Drei Monate und zwei Wochen. Drei Monate und zwei Wochen reinsten Glückes und Schönheit.«
    »Klär mich doch auf, wenn ich mich irre, aber ich krieg das Gefühl, du hattest was mit ihr.« Das war Dick.
    »Bei mir kommen die Frauen die Feuerleiter hochgeklettert, um ein Stück von diesem Texanischen Kuchen abzukriegen.« Er griff sich an die Eier und schüttelte seinen Sack, stöhnte dann aber auf, nachdem ihn die Aktion an seine volle Blase erinnert hatte. Er gab klein bei und nahm es zurück: »Sie wollte sowieso nix von mir wissen.«
    »Wie konnte sie dir nur widerstehen?« witzelte Bucky.
    Crip nuschelte: »Also, da gab es einen Typen, den sie mochte. Den hat sie angelächelt und hat sich so über ihn gelehnt, hat so ihre süßen runden Titten — Pardon, Madame.« Die galt mir. »Sie saß auf seinem Schoß und zappelte da so rum, und wenn er zu aufgeregt wurde, dann schob er sie runter, und sie kicherte wie’n kleines Mädchen, weil sie ihn geneckt hatte.«
    »Kennst du ihn?«
    »Alles, was ich weiß, ist, daß mein Blut langsam gelb wird.«
    Dick sagte: »Du bemerkst aber auch ’ne Menge, nicht wahr, Crip?«
    »Klar doch. Meine Mama da unten in Dallas hat immer gesagt, daß ich ein Auge habe für solche Sachen.«
    »Ich hab’ zwei«, sagte ich. Niemand lachte.
    »Die ist aber komisch, dafür, daß sie ’ne Petzenhexe ist.«
    »Sag uns, was du noch gesehen hast«, gab Dick das Stichwort an Crip.
    »Manchmal hing sie noch nach Schluß hier rum. Ich glaube, die nippte ganz gerne mal ein Schnäpschen. Und sie schrieb ihrem komischen Freund da dauernd

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