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Und jede Nacht ist Halloween

Und jede Nacht ist Halloween

Titel: Und jede Nacht ist Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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Schwierigste.
    Otis weckte mich, indem sie ihren morgendlichen Einsatz von meiner Kommode auf meinen Bauch flog. Es war neun Uhr morgens. Ich schob sie beiseite, groggy vom Schlummer unter Drogen, aber sie stieß noch einmal auf mich herunter und knetete meinen Bauch mit ihren Pfoten. Sie kroch weiter vor und nuckelte an meinen Ohren. Das kitzelte. Ich umarmte sie zu fest, und sie sprang weg, um von meinem Schlafzimmer in die Küche zu trotten. Ich tastete nach einer Zigarette auf meinem Nachttischchen und zündete sie an, meine erste von zahlreichen an dem Tag. Sie schmeckte großartig. Ich starrte an die Decke. In der Ecke war eine Spinnwebe inklusive Spinne. Mein Finger pochte. Ich stöhnte und fiel aus dem Bett.
    Das Taxi nach Hause hatte ich mit dem Geld bezahlt, das Crutch mir gegeben hatte. Der Fahrer hatte irgend etwas gemurmelt, als er mir herausgab, ich konnte mich nicht mehr erinnern, was. Nachdem ich Otis das Frühstück serviert hatte, begutachtete ich den Kühlschrank nach etwas für mich selbst. Nichts. Kaum eine Überraschung. Es war schon eine ganze Weile her, daß ich Menschenessen gesehen hatte. Ich zog meine Joggingklamotten an, warf meinen Designermantel darüber und sauste zum Feinkostladen gegenüber, um mir ein Brötchen zu holen. Es war ein Morgen, der nach einem Kaffee verlangte, und obwohl die schwarze Brühe mit meinen sensiblen Innereien die Hölle veranstaltete, brauchte ich den Schuß. Der Mann hinterm Tresen goß mir die Infusion ein, und ich grub in meinen Taschen nach der Knete. Als ich mein Taxi-Wechselgeld herauszog, sah ich es. Ein gelber Post-it-Kleber mit einer Nachricht an mich klebte an dem Schein.
    Kaum zu Hause und kauend, begutachtete ich ihn auf das sorgfältigste. Die Schrift lehnte sich stark nach rechts. Das hieß, der Schreiber war sehr vorausschauend. (Das hatte ich in meiner Autographologie der Stars gelernt. Ich bin in meinem Kaufverhalten eher impulsiv.) Crutch mußte den Post-it an den Zwanziger geklebt haben, ehe sie ihn gestern abend herausgerückt hatte. Gott sei Dank hatte das der Droschkenkutscher bemerkt und ihn mir zurückgegeben. Auf ihm stand: »Frag Strom mal nach seiner Tätowierung. Dann frag mich. Ich bin älter, als ich aussehe, und schlauer, als du denkst. In Wirklichkeit heiße ich Sally.« Sie mußte den Dolch auf seiner linken Hand meinen. Ich hatte mir gedacht, es sei eine B-&-I- Geschichte. Also mußte ich mich geirrt haben. Ich fragte mich, was Alex über Crutch wußte. Unter Schwierigkeiten duschte ich mich, da ich eine Hand nicht benutzen konnte. Ich zog einen Riesenpullover an und Leggings. Ich war schon verspätet — mittlerweile war es schon Viertel vor zehn. Ich schnitt ein Loch in einen Fäustling für meine kaputte Hand, schnappte mir die Sammlung von Zeitungsausschnitten über die Gang und raste zur Seventh Avenue, Ecke Fiatbush, um die Subway zu kriegen.
    Ich bereitete meine Ansprache an Alex auf der D-Linie (Richtung Times Square) vor. Genau 35 Minuten hatte ich Zeit. »Alex, als du mich verlassen hast, hast du mir das Herz aus der Brust gerissen, es auf den Boden geschmissen, darauf herumgetrampelt, hast zugelassen, daß es von kleinen schwarzen Insekten gegessen, herausgespuckt und wieder gegessen wurde. Ich schiebe dir keine Schuld zu . Bitte, fühl dich nicht schuldig. Mir geht es mittlerweile gut. Wirklich.« Das könnte ein bißchen viel geworden sein. Ich wollte ihn nicht in Angst und Schrecken versetzen.
    »Das Leben muß man erkunden«, würde ich feststellen. »Es ist, als hätte man sich in einer sternenlosen Nacht im Dschungel verirrt, rund um einen herum Knurren und Zähnefletschen. Ob man nun vorsichtig vorgeht oder nicht, würde überhaupt keinen Unterschied machen. Ich habe mich noch nie mit einem Freund wieder zusammengetan... und ich glaube nicht, daß du das schon mal gemacht hast. Laß es uns versuchen. Erweitern wir unsere Erfahrungshorizonte. Laß uns im Dschungel vorkämpfen. Wenn es funktioniert, wunderbar. Wenn nicht, werden wir in Stücke zerrissen. Alles, was du tun mußt, Liebling, ist, mir einen zu schmatzen.«
    Er würde antworten: »Das haben wir schon hinter uns. Wir wissen, wie das ist.«
    »Nicht seit der Trennung. Das ist neuer Boden. Jungfräuliches Land, man muß es umgraben und erobern.«
    »Ein Kuß wird da nichts ändern.«
    »Ein Kuß könnte unser Leben verändern.« Miserabel, ich weiß, aber Alex mochte eine gesunde Dosis Sentimentalität. Er würde mich küssen, wir würden auf den Boden

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