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Und jede Nacht ist Halloween

Und jede Nacht ist Halloween

Titel: Und jede Nacht ist Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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»glaubst du, wir sollten zusammenbleiben? In Do It Right Zusammenarbeiten?«
    »Willst du denn?«
    »Ich will.«
    »Was immer du willst, Babe«, sagte ich. »Es ist deins.«
    »Sag, ich will dich«, höhnte er.
    »Damit könnten wir allerdings ein Problem haben.« Er lächelte, und alles war plötzlich wie immer. Und die einzige schlechte Sache, die zwischen uns stand — vielmehr lag — , war Lars’ sprudelnder kopfloser Körper.
    Sonny Vespucci kam in die Bibliothek geschossen. Er hatte einen Stapel Scheine in der Hand. »Nick bedankt sich«, richtete er mir aus, als er mir das Geld gab. »Wisch Stroms Pistole ab, und mach dich vom Acker.«
    »Er hätte mich als nächsten abgeknallt«, sagte Alex. »Vielen Dank auch.«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, mir zu danken. Sag mir nur das. Was ist der Unterschied zwischen Licht und einem Steifen?«
    »Was?«
    »Licht kann man abschalten. Heh, heh.« Er gluckste. »Hab’ dich wieder mal reingelegt.« Und damit ließ er uns allein.
    Alex rieb die Pistole an seinem Hemd ab und ließ sie auf den Boden fallen. Er sagte: »Die Bullen werden jede Sekunde hier sein. Laß uns gehen.«
    »Du willst doch nicht ohne das Geld gehen, oder?«
    »Welches Geld?«
    »Welches Geld. Bist du doof, oder was? Nicks Geld. Einhunderttausend Dollar.«
    »Du weißt, wo es ist?«
    »Folge mir.« Ich zog die Vorhänge zurück, um die Geheimtür vorzuzeigen. Das Schloß war seit gestern nacht schon wieder repariert worden, also sprengte ich es noch mal mit Mama auf. Alex und ich rannten den Korridor hinunter. Die Tür am Ende war abgeschlossen. Alex trat sie auf.
    »Was ist das denn hier für ein Zimmer?«
    »Das hier ist der private Raum von Stroms Geheimwaffe. Sein mathematisches Finanzgenie. Der Typ, der die Blood-&-lron -Show in Wirklichkeit am Laufen hielt.« Ich sprach mit Absicht laut, damit mein versteckter Mann mich hören konnte. »Strom stand am Rande eines Desasters. Dieser Mathekünstler hatte nur zwei Monate, um ihm Nicks Geld zusammenzuschaffen. Er ist ein Genie, und er hat es geschafft. Und Strom wäre gerettet gewesen, wenn unser Mann nicht vorher noch das Geld gestohlen hätte, wahrscheinlich, um damit eine Frau zu beeindrucken.«
    »Und wer, mit Verlaub, ist dieser geheimnisvolle Mann, Sherlock?«
    »Es ist mir nicht gleich eingefallen. Diese Inventurlisten im Schrank. Jede mögliche Kombination von fünf Zahlen. Wer immer in diesem Zimmer wohnt, hat die Kombination geknackt und das Geld aus dem Outhouse- Safe geklaut. Ich wußte schon, daß er ein Buchhalter war. Das einzige Problem war, daß ich nicht wußte, wer er war.«
    »Schöne Tafel«, sagte Alex.
    »Was mich auf die Idee brachte, war die Musik. Arcangelo Corelli. II Divino, wie Nick ihn nennt. Flushs Lieblingskomponist. Ein verliebter Mann merkt sich die verrücktesten Sachen, wie zum Beispiel den Musikgeschmack eines Mädchens. Die Statue im Schrank ist von Corelli. Ich habe seit Tagen sein Concerto gesummt, ohne zu wissen, was es ist.«
    »Ich habe dir doch gesagt, was es war«, erinnerte mich Alex. »Das Weihnachtskonzert in g-Moll.« Ich ignorierte ihn.
    »Dann hörte ich es heute wieder«, sagte ich, »und etwas machte klick. Ich erinnerte mich an das erste Mal — als er es im Outhouse summte. Er hatte nicht viel zu sagen, aber er konnte jedenfalls summen.« Ich gestikulierte wie wild Alex zu und bedeutete ihm, er solle unter das Bett schauen. Das war der einzige Ort, an dem ich gestern nacht vergessen hatte nachzusehen. Ich hatte jede Menge Sachen im Kopf gehabt, aber unter ein Bett zu kommen war nicht dabeigewesen.
    Alex schaute mich an, wie ich meine Arme um mich schmiß und sagte: »Was machst du da?« Ich gestikulierte wütend und sagte lautlos, was ich wollte. Er mußte darunter sein. Ich hatte seine Füße unter der Gardine gesehen. Und es gab keinen anderen Fluchtweg als durch die Bibliothek hindurch.
    Endlich kapierte es Alex. Er bückte sich und stützte seinen Kopf auf dem Boden auf. »Hi, Billy«, sagte er. »Hast du nicht Lust, zum Spielen rauszukommen?« Alex zog an einem Hemdkragen, der dann ein ganzer Mann in einem verknitterten Anzug wurde. Er stotterte lautlos.
    Sein Rechner lag machtlos und außer Reichweite auf dem Nachttisch. Alex reichte ihm das Ding und sagte: »Nicht schüchtern sein.« Billy hämmerte Nummern hinein und zeigte mir das Gerät. Es war zu lesen: »hl.LESLIE« (317537.14).
    »Ich heiße nicht Leslie, und ich will mit dir einen Deal machen«, sagte ich. »Du behältst die

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