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Und jede Nacht ist Halloween

Und jede Nacht ist Halloween

Titel: Und jede Nacht ist Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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Pistole, auf sie zuging. »Wo ist das verdammte Geld?«
    »Laß mich dir das erklären.«
    »Ich schieß’ dir deinen verdammten Kopf ab.«
    »Es war Flushs Idee. Sie hat mich dazu gebracht.«
    Alex gurgelte: »Was ist mit ihr passiert?«
    »Er hat’s gemacht«, sagte Lars. »Strom war’s. Er hat mich nach dir geschickt, und als ich zurück ins Outhouse kam, lag Flush tot auf dem Teppich. Er hat die Nachricht mit der Salami in Blut geschrieben, um die Leute durcheinanderzubringen, damit sie dächten, er wäre es nicht selber gewesen.«
    Strom stellte sich neben Lars und hielt den schwarzen Lauf in sein Auge. »Sie starb, weil sie nicht reden wollte«, warnte Strom. »Ich würde ungerne sehen, wie dir dasselbe passiert.«
    »Nein, das würdest du nicht.« Das war ich.
    »Halt’s Maul«, wütete Strom. »Halt verdammt noch mal dein Maul.«
    Lars lehnte sich von der Pistole weg und hob dadurch Alex am Hals hoch. Selbst in diesem Würgegriff schaffte es Alex, Strom gegen das Schienbein zu treten. Er knurrte wie eine Bestie, und die Pistole explodierte. Zwei Körper fielen auf dem Boden zusammen, einer ohne Kopf.
    »Laß die Knarre fallen, Bismark, solange du das noch kannst.« Das war Sonny. Er hatte seine eigene Pistole gegen Stroms sehnigen Hals gepreßt. Strom ließ die Pistole fallen. Sie fiel mit derselben leeren Endgültigkeit auf den Boden, wie Lars’ nutzlose Masse es eben getan hatte.
    Alex löste sich und rollte über den Teppich dorthin, wo die Pistole lag. Er zielte mit ihr auf Stroms Eier. Eine bedeutsame Geste, dachte ich, eine, die ich nicht ignorieren konnte. Ich schloß mich den andern an und zielte Mama auf Stroms Herz.
    Sonny sagte: »Wir werden den Bullen erzählen, Lars habe Flush in einem Streit um das Geld umgebracht.«
    »Den Teufel werden wir tun.« Das war ich.
    »Strom wird schon bekommen, was ihm zusteht, Babe, aber im Moment haben wir da noch eine Hochzeit, zu der wir müssen.« Strom drehte sich verwirrt zu seinem verräterischen Vollstrecker um. »Los jetzt, Morris«, sagte Sonny. »Die Limousine wartet schon.«
    »Was ist mit dem Geld?« fragte ich.
    »Ich denke mir, wir werden das nie rausfinden. Opa wird auch ohne klarkommen«, versicherte mir Sonny, und er fing an, mit seinem Gefangenen loszuziehen.
    »Warte.« Sonny hielt an, und ich ging auf Strom zu. Ich schlug ihn quer übers Gesicht, fest. »Rückzahlung, Schätzchen«, sagte ich. »Und das kannst du sehr wohl persönlich nehmen.« Dann führte Sonny einen besiegten Strom auf die Straße hinaus. Er hatte noch nie so unsexy ausgesehen.
    Ich ließ Mama wieder in meine Handtasche fallen und wählte von Stroms Schreibtischapparat aus die Nummer der Bullen. Alex kämpfte sich auf seine Füße hoch. Er fand den Lichtschalter, und die Leuchter überfluteten den Raum mit Licht. Lars blutete wie die Niagarafälle. Ich sah im richtigen Moment weg, um noch mitzubekommen, wie die Schuhe hinter den Vorhängen in die Wand hinein verschwanden.
    Ich sagte dem diensthabenden Wachmann, er solle Detective Dick O’Flanehey und Bucky Squirrely zum Blood-&-Iron -Hauptquartier schicken. Ich sagte keinen Namen. Ich legte auf und wischte den Hörer sauber. In meiner Handtasche fand ich eine Zigarette. Ich zündete sie mit meinem Pistolenfeuerzeug an und zog tief ein. Es schmeckte großartig.
    Alex sagte: »Wußtest du das?«
    »Wußte ich was?«
    »Daß ich hier bin.«
    »Klar. Das wußte ich.«
    »Und deswegen bist du gekommen.«
    »Nick Vespucci wedelte mit tausend Dollar vor meiner Nase herum.«
    »Bullshit. Du bist meinetwegen gekommen.« Er lächelte sein hinreißendes Lächeln, mit Zahnfleisch.
    »Muß ich das zugeben?«
    »Ich würde dich nicht ärgern wollen.«
    »Dann geb’ ich’s auch nicht zu.«
    »Dann laß es eben.«
    Ich machte Rauchringe. »Ich mußte meine Perlenohrringe einer Taxifahrerin geben.«
    »Welche Ohrringe?«
    »Die, die du mir zu unserem Sechsmonatigen geschenkt hast.«
    »Die mochte ich sowieso nie besonders.«
    »Geizkragen.«
    »Egoistische Kuh.« Wir grinsten uns an. Eine Welle der Zuneigung für ihn überspülte mich, aber sie war anders. Freundlicher. Weniger erotisch. Es war besser.
    Er wischte sich mit dem Ärmel Blut von der Nase. »Versprich mir, daß du nie wieder mit einem Typen wie Strom schlafen wirst.«
    »Ich wünschte, das könnte ich.« Ich machte die Zigarette aus und ließ die Kippe in meine Handtasche fallen. Was Dick nicht finden würde, konnte mir nicht schaden.
    »Also, Wanda«, sagte Alex,

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