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Und jeder tötet, was er liebt

Und jeder tötet, was er liebt

Titel: Und jeder tötet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Westendorf
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wenigstens etwas entgegenzusetzen.
    Lukas Weber nahm ein Blatt Papier aus der vor ihm liegenden Akte und schob es über den Tisch zu Lüdersen hinüber.
    „Sie sind Inhaber eines Nummernkontos bei der Zürcher Nationalbank. 450.000 Euro sind da drauf. Erklären Sie uns bitte, wozu Sie ein geheimes Gelddepot benötigen!“
    „Die Schweizer Banken scheinen es mittlerweile mit ihrer Schweigepflicht nicht mehr so genau zu nehmen. Wie auch immer, ich habe stets gut verdient bei der LÜBAU.“
    „Ihre Frau ist doch sehr vermögend gewesen.“
    „Ich halte nichts davon, mich auf andere zu verlassen. Ich habe immer für mich selbst gesorgt.“
    „Wie aber passt es zusammen, dass dieses Konto erst seit einigen Monaten existiert, wenn Sie den Betrag doch über lange Zeit hinweg zusammengespart haben wollen?“
    „Ich habe kürzlich das Geldinstitut gewechselt, die Zürcher Nationalbank bot sehr gute Konditionen.“
    „Nennen Sie uns den Namen Ihres alten Institutes, der Kollege Weber wird Ihre Angaben dann sofort überprüfen. Und danach erzählen Sie uns von Ihren finanziellen Schwierigkeiten, Herr Lüdersen.“
    Günther Sibelius war mit einem Kaffee in der Hand vor ihm stehen geblieben. Alfons Lüdersen schrieb den Namen der Vorgängerbank auf einen Zettel und reichte ihn Weber hinüber.
    Dann sagte er: „Wie kommen Sie überhaupt auf diese absurde Idee, ich könnte in finanziellen Schwierigkeiten stecken, Herr Sibelius? Gerade eben haben Sie mir meine Ersparnisse vorgehalten.“
    „Das eine muss das andere doch nicht ausschließen. Vielleicht sind Sie nie der geniale Kaufmann gewesen, den die Leute in Ihnen gesehen haben.“
    „Warten wir das Ende der Untersuchung ab. Ich kann mir jedenfalls nicht erklären, wie zwei Millionen verloren gegangen sein sollen. Wir haben allerdings viel Geld in unseren Fuhrpark hineingesteckt, man wird diese Investitionen gegenrechnen müssen.“
    „Was hatten Sie gegen den Wunsch Ihrer Frau einzuwenden, die Revision bereits im letzten Jahr durchzuführen?“
    „Es war der falsche Zeitpunkt, Herr Kommissar. Haben Sie schon einmal einen Wirtschaftsprüfer bei der Arbeit gesehen? Das Büro ist lahmgelegt. Die Sekretärinnen müssen ihm zuarbeiten und währenddessen bleiben Lieferscheine, Rechnungen, eben der ganze Alltagskram liegen.“
    Alfons Lüdersen schien wirklich auf jeden ihrer Einwände eine passende Antwort zu haben.
    Gerade kam Weber zurück und bestätigte Lüdersens Angaben bezüglich der anderen Bank. Dann stellte er seine nächste Frage.
    „Warum haben Sie den HFC betrogen? In unserem letzten Gespräch haben Sie doch noch versichert, solche Dinge nicht nötig zu haben.“
    „Udo Lanz, der Versager, hat sich in diesem Fall meisterhaft aus der Affäre gezogen. Mir wird die Hauptschuld in die Schuhe geschoben, obwohl es genau andersherum gewesen ist.“
    „Das Geld ist auf einem Ihrer Konten aufgetaucht, und Sie haben das größere Stück vom Kuchen bekommen. Ich weiß wirklich nicht, wie Sie sich aus diesen Tatsachen herausreden wollen.“
    „Wir werden sehen.“
    „Noch einmal ganz von vorn, Herr Lüdersen“, übernahm jetzt Günther Sibelius. „Erzählen Sie uns, wie Sie Olaf Maas getötet haben.“
    Alfons Lüdersen stand auf und ging zur Tür. Als er sie öffnete und den davor postierten Polizeibeamten sah, hatte er für einen Moment das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Schnell machte er die Tür wieder zu.
    „Sie verschwenden hier doch sowohl Ihre als auch meine Zeit. Ihre Behauptungen werden dadurch nicht wahrer, dass Sie sie ständig wiederholen.“
    „Selbstverständlich nicht“, entgegnete Anna, „aber genau so laufen leider die meisten Verhöre ab. Der Verdächtige versucht, uns auf eine falsche Fährte zu locken, zu verwirren und die Tat auf jemand anderen zu schieben. Am Anfang leugnet er hartnäckig, aber irgendwann ist noch jeder weich geworden.“
    „Ich werde nichts gestehen, was ich nicht getan habe. Auch wenn Sie es noch so gern sähen, Frau Greve, ich bin nicht der Mörder von Olaf Maas.“
    „Hier geht es nicht um das, was ich will, sondern um die Wahrheit. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie die Tat nicht einmal geplant haben. Wahrscheinlich haben Sie sie mittlerweile sogar vollkommen aus Ihrem Bewusstsein verdrängt. Ich kann mir weiterhin auch vorstellen, dass Sie mit Olaf Maas ins Gespräch kommen wollten. Vielleicht um ihm Geld anzubieten, damit er seine Verdächtigungen für sich behält. Als das misslang, wussten Sie sich

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