Und kein Ende (German Edition)
Wütend zog ich ab. Aber sie schien es nichts auszumachen.
Durch das, dass die Abschlussprüfung vor der Tür stand schenkte ich diesen Auseinandersetzungen nur wenig Beachtung. Ich wollte unbedingt die Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen so dass wir unser Monatseinkommen verbessern konnten. Zwar ging es uns nicht schlecht, wir hatten zusammen etwa zwölfhundert Mark und unsere Wohnung kostete damals nur dreihundertzwanzig, aber irgendwie schien sie damit nicht richtig zufrieden zu sein.
„Meine Mutter hat tausend Mark im Monat“ sagte sie fordernd.
„Aber so viel haben wir nach der Miete ja nicht mal mehr übrig.“
Ich wollte unbedingt mehr Geld verdienen. Also musste das mit der Prüfung klappen. Meine Leistungen in der Schule waren gut uns so stand dem nichts im Wege.
„Warum wollen Sie eigentlich nach der Lehre nicht weiterstudieren. Sie haben doch gute Noten, Sie könnten bestimmt ihr Abitur an der BOS nachholen und dann weiter zur Hochschule“ munterte mich mein damaliger Lehrer zu einer Weiterbildung auf.
„Das dauert doch alles ziemlich lange. Ich bin doch verheiratet und brauche Geld. Gibt es denn keine andere Möglichkeit. Ich würde eventuelle auch gerne Berufsschullehrer werden, oder irgendwo in der Entwicklung arbeiten.“
„Na ja“ riet er mir: „Sie können natürlich erst ein paar Jahre arbeiten und dann eine Ausbildung zum Fachlehrer machen oder aber auch eine Technikerausbildung absolvieren. Das dauert nicht so lange aber sie müssen Berufsjahre nachweisen. Das Minimum liegt bei zwei Jahren.“
Die Prüfung schloss ich mit sehr gut ab und war auch für die überregionalen Ausscheidungen der Handwerkskammer qualifiziert, aber leider war ich schon zu alt dafür und durfte dann doch nicht teilnehmen. Mein Onkel war damals mächtig stolz auf mich als ich von der Innung mit einem Buchpreis ausgezeichnet wurde. Ich war der Beste bei dieser Prüfung. Umso enttäuschter war ich als ich mein erstes Gehalt als Geselle bekam. Es waren nicht einmal tausend Mark. Am nächsten Tag erkundigte ich mich bei der Gewerkschaft nach den Tariflöhnen. Als ich sah, dass mich mein Onkel in die niedrigste Klasse eingestuft hatte ärgerte ich mich sehr.
„Was willst Du eigentlich, warum beschwerst Du Dich. Du kannst doch froh sein, dass Du hier eine Ausbildungsstelle hattest. Ich war doch dabei, als Dein Vater Deinem Onkel etwas vorgejammert hat weil Du nirgends untergekommen bist mit Deinen neunzehn Jahren. Du meinst wohl Du bist der zukünftige Erbe von Radio Pranger, dabei kannst Du einfach nur froh sein, dass Du nicht auf der Straße sitzen geblieben bist“ meinte mein Geselle mir die Meinung sagen zu müssen.
Ich glaube an dem Tag stand mein Entschluss fest. Sie wollte im Laden nicht mitarbeiten und lieber ihre Kinder im Kinderhort betreuen. Ich wollte mir nicht nachsagen lassen, dass ich mich als Erbschleicher hier in Lauerstellung begeben hatte und außerdem wollte ich mit zweiundzwanzig Jahren nicht ständig an den Hacken meines Onkels hängen und seine Befehle zu empfangen. Ich wusste, dass ich mehr konnte als nur Fernseher reparieren.
Nein mit dem Sex klappte es immer noch nicht.
„Ich habe auch andere schöne Stellen. Du willst immer nur das Eine. Von Zärtlichkeit hast Du noch nie was gehört“ machte sie mir Vorwürfe.
Nein, ich konnte nicht sagen, dass ich nicht zärtlich war. Ich hatte sie oft gestreichelt aber ich konnte es nur schwer verkraften, dass sie sich dann einfach zur Seite drehte und einschlief. Was machte ich nur falsch.
„Vielleicht ist ja die Pille daran schuld, dass ich keine so rechte Lust habe“ versuchte sie Gründe aufzuzeigen.
Ich denke schon, dass ich viel Geduld aufgebracht habe. Aber immer kam etwas anderes dazwischen. Keine Lust, keine Zeit und dann die Sache mit den Zwischenblutungen.
„Ich glaube ich habe die Pille vergessen, ich habe leichte Blutungen bekommen.“
„Wie oft hast Du sie vergessen“ fragte ich nach.
„So ein bis zweimal“
Ich schaute auf die Packung. „Ist es denn so schwer die Dinger regelmäßig zu nehmen?“ stellte ich unwirsch fest.
„Ich bin das halt nicht gewohnt“ war ihre Antwort.
„Ich werde dich jeden Morgen daran erinnern“ war meine süffisante Antwort.
Und sie vergaß die Pille wieder. Ich traute mich dann nichts mit ihr anzufangen, da ich Angst hatte, dass sie so kurz nach der Fehlgeburt wieder schwanger wurde. So kam es oft, dass wir einen ganzen Zyklus keinen
Weitere Kostenlose Bücher