Und kein Ende (German Edition)
Stunden. Dann sind wir am Nachmittag wieder daheim.“
„Nein, dann möchte ich gleich fahren“ erwiderte sie boshaft.
Auf der Heimfahrt sprach sie kein Wort.
Es war der erste und letzte Ausflug mit dem neuen Tandem. Nach acht Jahren hatte ich das total verrostete Ding noch einmal hergerichtet. Diesmal mit Kindersitz, aber es blieb auch bei nur einem Ausflug. Den Kindersitz hatte ich dann auf mein eigens Rad montiert und fuhr alleine mit meiner dreijährigen Tochter los.
„Eigentlich könntest Du Dir doch ein Hobby anschaffen. Man kann doch nicht ständig zusammen etwas unternehmen“ eröffnete sie mir eines Sonntags morgens beim Frühstück.
Meine Mutter hatte meinem Vater unter vielem Anderen immer vorgehalten, dass er den Sport seiner Familie vorzog. Mein Eltern hatten oft Streit, immer abends im wenn ich bereits im Bett lag. Ich weinte mich dann jedes Mal in den Schlaf. Nein so wollte ich auf gar keinen Fall sein. Ich würde mich um meine Familie kümmern.
Sie fragte wo heute ein Spieltag der Handballer war und sie bat solange bis ich mit ihr dahin fuhr. Ich war wegen Charlotte nicht mehr zu Ihnen gegangen. Nein ich wollte mich nicht wegen der alten Geschichte hochnehmen lassen. An dem Tag der kirchlichen Hochzeit vor gut einem Jahr hatte Charlotte mir über meinen Bruder schöne Grüße ausrichten lassen. Ich fand das alles nur widerlich.
Sie stellte mich mit mir an den Spielfeldrand und es dauerte nicht lange da war ich von meinen alten Kollegen umringt.
„Es wäre schön wenn Du wieder bei uns anfangen würdest“ sagte der Robert der Trainer zu dem wir fast so was wie ein väterliches Verhältnis hatten. „Wir trainieren Dienstag und Freitag, das weißt Du ja noch. Außerdem sind wir gerade in Kreisliga aufgestiegen und könnten Dich gut gebrauchen.“
„Ja das wäre doch schön für Dich“ stimmte meine Frau zu.
„So eine verständnisvolle Frau sieht man aber selten wenn es um Sachen Sport gehen.“ lobte der Trainer.
„Da könnt ihr ja nach dem Sport auch zusammen wieder ein Bier trinken“ fügte sie hinzu.
Robert schien von ihr begeistert zu sein.
„Also bis Dienstag dann“ klopfte er mir auf die Schulter.
Dem war aber nicht genug. Nach etwa einem Monat gab sie mir eine Anzeige, die sie mir aus der Zeitung ausgeschnitten hatte: „Band sucht erfahrenen Schlagzeuger“ - So kam ich zu den „Sugar Boys“ und lernte dort Lara und Volker kennen.
Volker war der Bassist und seine Frau Lara holte ihn oft von der Probe ab. Wir verstanden uns auf Anhieb.
„Du kannst doch mal Deine Frau mitbringen und wir könnten dann was zusammen unternehmen“ fragte Lara einmal unvermittelt.
Ich stimmte einfach zu und freute mich einfach darauf, weil mit Freunden zusammen es auch ihr bestimmt Spaß machen würde.
„Aber ich kenne die Leute doch gar nicht“ hörte ich zuhause von ihr sofort als Einwand.
Bei der nächsten Probe hatte ich sie aber soweit, dass sie mitkam. Ich schrieb es immer ihrer Menschenscheu und Schüchternheit zu.
Lara war bei der nächsten Probe von Anfang an dabei und begrüßte sie gleich ganz herzlich. Als Volker und ich, nach dem wir unsere musikalische Arbeit beendet hatten, uns zu den Beiden gesellten hatte sich bereits eine lebhafte Unterhaltung zwischen ihnen entwickelt.
„Wir könnten ja am Wochenende was zusammen unternehmen“ warf Lara in die Runde „Was macht ihr denn immer so?“ wollte Lara dann noch wissen.
„Wir könnten ja tanzen gehen. Wir gehen oft tanzen“ erwiderte sie.
„Volker war schon lange nicht mehr mit mir tanzen“ sagte Lara fast etwas traurig „Na ja, bei uns hier in der Gegend ist ja auch nicht viel los, nur die Disco in Heimbach die aber mehr für die Jugendlichen ist.“
„Am Sonntag spielen die Dovers da“ sagte Volker aufmuntert „Dort spielt der ehemalige Bassist der Sugar Boys. Wir könnten ja mal schauen ob er nun besser spielt mit seiner neuen Band“ fügte er noch augenzwinkernd hinzu.
„Also abgemacht“ meldete ich mich auch zu Wort.
„Ob mir das da in Heimbach gefallen wird“ fragte sie mich gleich bei der Heimfahrt. „Ich wäre lieber zu den Remakes“
Als hatte ich es bereits geahnt. Am kommenden Sonntag saß sie stocksteif mit uns in dieser Diskothek. Tanzen wollte sie nicht weil sie die Lieder nicht mochte oder kannte. Unterhalten war wegen der Lautstärke nicht möglich. Nach ein paar Nummern stellten Volker und ich fest, dass der Bassist auch in der neuen Band nicht
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