Und kein Ende (German Edition)
besser war. Also machten wir uns schließlich auf den Weg.
„Wir können ja noch in den Ochsen“ sagte Volker der noch Tatendrang und Hunger verspürte „Dort gibt es gute Hausmacher Wurst“
„Nein, mir geht es nicht besonders gut. Ich möchte lieber nach Hause“ sagte sie.
„Wieso, was ist mit Dir“ fragte Lara besorgt.
„Ich weiß auch nicht“ sagte sie in einem wehleidigen Ton „Ich habe plötzlich Kopfweh bekommen“
„Kein Wunder. Bei der Musik“ witzelte Volker.
„Leg dich ein wenig hin daheim. Morgen wird es bestimmt schon wieder besser sein. Also bis Dienstag denn, bei der Probe“ sagte Lara.
„Ich hoffe, dass ich da Zeit habe“
„Es wäre schön, wenn Du wieder mit dabei wärest“
„Ja, ich werde sehen was sich machen lässt“ mit ihren Worten gingen wir.
Ich habe eigentlich nie so richtig verstanden, warum bestimmte Menschen einem näher standen als andere. So war es auch bei Lara und Volker. Obwohl sie sich immer mehr zurückzog, je mehr ich mich in die Gespräche mit Lara einschaltete, ließ Lara nicht locker sie immer wieder mit einzubeziehen. Sie redete mit Volker kaum, der immer und immer Versuche unternahm mit ihr zu kommunizieren.
„Ihr könnt doch am Sonntag mit zu meinen Eltern zum Kaffee kommen. Volker und ich sind oft bei meinen Eltern. Meine beiden Schwestern sind auch da. Die jüngere ist Erzieherin. ihr werdet euch bestimmt verstehen.“
„Oh ja“ sagte ich gleich begeistert zu.
Es war ein schöner Nachmittag. Wir wurden sehr nett in den Kreis der Familie aufgenommen. Es gab Kaffee und Kuchen und wir wurden mit Fragen überhäuft. Auch, dass Lara so viel über uns schon erzählt hatte. Nach dem Kaffee spielten die ‚Mädchen’ Mensch ärgere Dich nicht und Volker forderte mich zu einer Partie Schach.
„Nein, zum Abendessen können wir nicht bleiben. Wir müssen noch meine Mutter besuchen“ schlug sie die Einladung ab.
„Du kannst doch nicht den ganzen Nachmittag bei fremden Leuten sitzen und dann auch noch zu Abend essen. So etwas gehört sich nicht. Du weißt auch nie wann es genug ist“ herrschte sie mich im Auto bei der Heimfahrt an „Hierher möchte ich nicht mehr fahren. Du blamierst uns ja nur“
Ich war mir keiner Schuld bewusst. Ich fand Laras Familie und die Atmosphäre dort nur nett. Aber wie immer beugte ich mich ihrem Willen.
Zu Laras und Volker Hochzeit spielte die Band in der Kirche. Das ungewöhnliche Repertoire hatten wir heimlich eingeübt. Natürlich waren wir auch zur Hochzeitsfeier eingeladen. Mich schämend muss ich feststellen, dass ich heute nicht mehr weiß, welches Hochzeitsgeschenk wir damals für die Beiden hatten aber ich weiß noch ganz genau, dass mir die ganze Feier peinlich war, weil sie fast gar nichts erzählte und nur schweigend am Tisch saß und, dass wir auch noch vor elf Uhr zur Verwunderung aller das Taxi für die Heimfahrt bestellten. Wieder einmal musste ein Wehwehchen herhalten um die Situation zu erklären.
„Warum mussten wir überhaupt mit dem Taxi fahren. Du hättest auch auf den Alkohol verzichten, Man kann auch ohne Alkohol lustig und unterhaltsam sein“
ihre Worte wurden zur Farce.
Der erste öffentliche Auftritt mit den Sugar Boys rückte immer näher. Zwar spielte ich schon seit sieben Jahre Schlagzeug, aber in dieser Größenordnung war es für mich etwas völlig Neues. Schon eine Woche zuvor war die erste Ankündigung in der Presse: „Tanz im Festzelt am Sportplatz Volkersau – Die Sugar Boys“. Überall in der Stadt prangten mir die Plakate entgegen „Fußball Stadtmeisterschaft – Festzelt Volkersau – Die Sugar Boys“ Endlich schien ich es in Sachen Musik geschafft zu haben. Große Vorankündigung in der Zeitung. Zweitausend Mann Festzelt. Neben dem Stolz war mir auch richtig schlecht wenn ich an den Auftritt dachte.
„Am Samstag spielen die Remakes hier in der Gegend. Ich werde mit Roswitha hingehen. Es ist doch nicht schlimm wenn ich nicht mitkomme. Du könntest ja sowieso nicht mit mir tanzen. Außerdem mag ich diese Festzelte nicht“ nach ihrer Eröffnung verschlug es mir fast die Sprache.
Trotzdem nahm ich sie gedanklich in Schutz. Was soll sie denn den ganzen Abend dabei. Im Vorfeld muss die Anlage aufgebaut werden, dann der Auftritt und im Anschluss daran wieder alles abbauen in den Bandbus verstauen und im Proberaum wieder ausladen. Das ist für sie doch alles nichts Aufregendes und warum musste sie denn all das mitmachen.
„Wo ist denn
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