Und kein Ende (German Edition)
immer nach dem der Druck in der Hose verschwunden war. Beim Ablegen meines benutzten Fetzen Klopapiers in den meist überquellenden Papierkorbs am Fuße des ‚Melkschemels’ war ich immer kurz davor mich zu übergeben.
Was die Orte meiner Nebenbeschäftigung anging war ich nie besonders wählerisch. Toiletten boten sich zwar an, aber in der Not mussten auch irgendwelche abgelegen Lagerräume in der Firma, die mit warmem Wasser gefüllte Badewanne oder auch der schützende Dunkel der Tiefe im Badesee herhalten. Schlimm ist die Tatsache, dass ich in den immer häufiger werdenden Momenten meiner Erregungen keiner Frau ohne irgendwelche Nebengedanken gegenübertreten konnte. Alleine der Gedanke daran versetzt mich heute in Angst und Schrecken. Beim Anblick einer barbusigen am Baggersee musste ich mich bis zum Halse ins Wasser begeben, dabei unauffällig in die Runde schauen und unter der Wasseroberfläche Hand anlegen bis der weißfädrige Schleim an die Wasseroberfläche hochkam.
Ungeachtet dieser Tatsachen ging das Leben weiter. Von Eheleben war kaum die Rede. Man hatte sich nichtverbal auf einen teilweise quartalsmäßigen Turnus eingestellt. Immer wieder schlimm waren die gesellschaftlichen, oder besser gesagt familiären, Verpflichtungen. sie verweigerte sich in zunehmendem Maße an ihnen teilzunehmen. So zum Beispiel die Diamantne Hochzeit meiner Großeltern mütterlicherseits. Ich habe einundzwanzig Cousinen und Cousins und sechs Onkel und Tanten und alle waren da. Das kleine Wohnzimmer war ausgeräumt und ein langer, weiß gedeckter Tisch füllte den Raum. Es war eine lebhafte Unterhaltung im Gange und wir waren gerade mit dem Kaffee fertig. Sie saß die ganze Zeit schon wieder missmutig am Tisch und beschwerte sich darüber, dass ich mich mit ihr überhaupt nicht unterhielt. Das ganze Theater mündete wieder einmal darin, dass sie wegen irgendwelcher Beschwerden nicht mehr länger bleiben wollte und wir schon früh gegangen sind. Was ich bis heute nicht erfahren habe war der Hintergrund der Frage meiner Tante Edeltraut.
„Na, wie geht es Dir denn“ wollte Tante Edeltraut von ihr wissen.
„Du hast doch abends auch immer bei uns am Hoftor gestanden“
Sie antwortete nicht, auch dann nicht als ich sie danach noch einmal fragte.
Das war das letzte Mal, dass wir einer Feier dieser Verwandtschaft beigewohnt hatten. Das Familientreffen was die Kinder der Onkel und Tanten in den neunziger Jahren veranstalteten hatte sie auch boykottiert. Damals war ich froh, dass ich wegen einer Dienstreise verhindert war und so wieder eine triftige Ausrede parat hatte.
Sie hatte ihren Halbtagsarbeitsplatz, den sie ja seit Beendigung ihrer Ausbildung zur Kinderpflegerin innehatte, über Beziehungen ihres Bruders bekommen. Dessen Schwager arbeitete in der Verwaltung der Stadt und hat ihr diese Stelle zugeschustert. ihre erste Ausbildungsstelle hatte sie schon in der Probezeit verloren.
„Ich kann gut malen und deshalb sollte ich in der Stickfabrik Zeichnerin lernen. Ich habe das aber mit den technischen Vorgaben und Bemaßungen nicht verstanden und Freihand durfte ich nicht zeichnen. Die konnten mich dort auch bestimmt nicht leiden und waren immer unfreundlich zu mir“
Diese Rede hatte ich mir oft angehört und immer wieder versucht ihr Mut zu machen.
Aktuell hatte sie immer wieder Ärger mit Frau Speckstein aus dem Kinderhort. Frau Speckstein war eine sehr agile und wortgewandte Frau um die dreißig. Genau das Gegenteil zu ihr. Immer wieder weinte sie sich bei mir aus und immer versuchte ich ihr zur Seite zu stehen. Dies ging soweit, dass ich selbst bei ihrem Chef vorstellig wurde. Aber ich musste mich immer gleich mir mehrere Vorwürfe zu ihrer Arbeitsweise anhören. So füllte sie jedes Mal ihren Arbeitszeitnachweis verkehrt aus, konnte nicht alleine eine Gruppe führen wenn Frau Speckstein einmal krank war und dann sofort Beschwerden von den Vermietern kamen und sie konnte in den Schulferien die für sie aber teilweise Arbeitszeit war nirgendwo vernünftig eingesetzt werden. Die anderen Angestellten arbeiteten dann entweder in der Verwaltung oder in anderen Einrichtungen. Niemand wollte sie dort mehr haben.
In diesem Sommer wurde sie für ein Kinderferienlager eingeteilt.
„Wie soll ich denn da hinkommen. Ich habe ja kein Auto.“
„Es gehen doch auch Busse. „
„Und außerdem habe ich eine Halbtagsstelle und dort soll ich den ganzen Tag arbeiten.“
„Aber Du bekommst doch
Weitere Kostenlose Bücher