Und kein Ende (German Edition)
Sterbenswörtchen davon zu erwähnen. Aber es kommt alles noch besser, aber zuerst ein paar Worte zur heutigen Situation meiner Eltern.
Meine Mutter ist seit Jahren Osteoporose geschädigt und mein Vater hat so ziemlich alle häuslichen Arbeiten übernommen. Im Frühjahr hatte er eine Leistenoperation hinter sich gebracht und ich habe ihn in dieser Zeit ziemlich unterstützt. Danach wurde ihm aber bewusst, dass er das Haus aber alleine nicht mehr halten will und wollte sich einen Platz in einem Seniorenwohnpark sichern und bat mich Informationen einzuholen und Möglichkeiten zu erarbeiten. Meine Mutter war aber von Anfang an dagegen und versuchte mit allen auch moralisch zweifelhaften Mitteln die Sache zu verhindern. Ich sage nur: „Mamatschi schenk mir ein Pferdchen ...“. Mein Vorschlag war die Tausend Quadratmeter Grund und das siedlungshäuschen zu verkaufen und mit dem Erlös eine Eigentumswohnung im Seniorenwohnpark zu kaufen und den Rest des Geldes anzulegen. Mein Vater war begeistert und meine Mutter hintertrieb die Sache mit allen Mitteln. Mehrere Besuchstermine wurden verschoben und dann kam irgendwann mein Vater und meinte: „Ich habe alles durchgerechnet und es geht aus finanziellen Gründen nicht“
„Aber Vater, Du brauchst mir hier nichts erzählen. Ich weiß was der Grund Wert ist. Das sind tausend Quadratmeter und bei einem momentanen Wert von siebenhundert Mark sind das allein siebenhunderttausend.“
„Na ja, es sind wenn man es genau nimmt sechshundertneunundneunzig.“
„Dann sind es eben fünfhunderttausend. Das Häuschen kann man ja nicht mehr rechnen. Für das gibt es nicht mehr viel. Wir können offen miteinander sprechen. Wenn Du für Dich einen Grund für diese Entscheidung brauchst, dann ist mir das recht. Mir musst Du aber so einen Blödsinn nicht erzählen. Ich sage Dir. All das hat mit Mutter zu tun. sie will nicht und Du kannst Dich nicht durchsetzen. Mir brauchst Du da nichts anderes zu erzählen“
Er sagte nichts weiter.
Dann eine Woche darauf, ich war gerade einen Moment mit meiner Mutter alleine, da bemerkte sie in einem Nebensatz, dass das Haus auf einem Erbpachtgrundstück gebaut sei. Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen. Vierzig Jahre lang quatschen diese Alten von einem Lebenswerk und einem Vermögen, mein Vater lässt meinem Bruder ein anderes Grundstück meiner Oma zukommen um mir die Hälfte seiner Erpachtzinszahlungen abzutreten die ich aus den bereits bekannten Gründen damals nicht angenommen habe. Ich habe nicht dagegen, wenn sich jemand um seiner Eitelkeit willen zu bestimmten Besitzverhältnissen nicht äußert oder sie ganz und gar im dunklen lässt. Aber nein, mich auf die Bank loslaufen lassen um Informationen zu einem Kredit einholen, den ich für den Bau des Hauses benötigt hätte und das Grundstück als Sicherheit dafür gedacht war und von der Ausbezahlung meines Bruders zu reden und ihm hinter meinem Rücken ein Grundstück zuzuschustern und im Zuge der Scheidung mich immer wieder die Erleichterung kundtun zu lassen, dass er mir damals zum Glück das Grundstück nicht überschrieben hat, nein dafür habe ich kein Verständnis. Es stellt für mich einen Vertrauensbruch im höchsten Grad dar.
Das andere Ereignis dieser Woche überrascht mich, wenn ich ehrlich bin, weit aus weniger, aber die Dreistigkeit des Handels ist trotzdem kaum noch zu überbieten. Rebecca war, wie schon erwähnt nach der Scheidung bei mir geblieben. Sie findet es nicht für nötig für das Kind Unterhalt zu zahlen. Nein, sie findet es auch nicht für nötig einer Vollzeitigen Beschäftigung nachzugehen, aber sie lässt vor Gericht das Lehrlingsentgelt von Rebecca als Familieneinkommen deklarieren und fordert nun davon auch ihren Teil an nachehelichem Einkommen. Das sind nun meine praktischen Erfahrungen was Mutterliebe angeht. Aber was rege ich mich auf. Im Kleinen wie im Großen. So sind die Menschen nun mal eben. Da die Gegenwart diesbezüglich auch nicht besser geworden ist kann ich nach diesem kurzen Exkurs ins Jetzt getrost wieder in die Vergangenheit, also ins Jahr 1990.
Wie schon eben erwähnt, ging sie kaum noch zu Familienfeiern mit. Immer hatte sie dieselbe Ausrede. Sie fühlte sich nicht gut. Es war nicht einmal so, dass das nur die Feiern meiner Familie betraf, nein auch ihrer Familie ging sie aus dem Wege, wo es nur irgendwie ging. Als Grund mir gegenüber gab sie immer nur an, dass sie sich dort deplaziert vorkäme und selbst ich würde mich
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