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Und kein Ende (German Edition)

Und kein Ende (German Edition)

Titel: Und kein Ende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Permann
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Vernunft kommt, wenn er sieht, dass er seine Familie verliert“

 
    Jahre danach habe ich erfahren, dass Monikas Mann keinen Verkehrsunfall hatte, sondern aus dem Fenster gesprungen war.

 
    „Warum zieht den Monika nicht wieder in die Wohnung ein und lebt dann immer noch bei ihrer Mutter?“
    „Sie wird ja irgendwann wieder dort einziehen“

 
    Die Tanzabende wurden jetzt nicht nur donnerstags sondern auch noch dienstags abgehalten. Irgendwann lernte ich dann auch Monikas Mutter kennen. Es war Fasching und die Beiden wollten auf einen Maskenball. Ich fuhr sie zu Monika, die an diesem Abend nicht fahren konnte, weil das Kostüm noch nicht ganz fertig war, Rebecca saß hinten im Auto.

 
    „Guten Abend. So lerne ich sie auch einmal kennen“
    „Guten Abend“
    „Die sehen doch richtig gut auch die beiden Damen“
    „Ja und so passend kostümiert. Genau das richtige Outfit für ‚Tausend und eine Nacht’“
    „Sie machen sich wohl nicht so viel aus Maskenbälle“
    „Nein, nicht so“
    „Na ja, das ist ja auch nicht jeder Manns Sache. Und die Kleine da, passt auf sie nachher die Oma auf?“
    „Nein, das mache ich selbst“
    „Ach so, ich dachte sie gehen dann auch weg“
    „Nein“
    „Also ich muss schon sagen: Für Monika war es wirklich gut, dass sie ihre Frau kennen gelernt hat. Seit dem ist mein Mädchen wieder richtig aufgeblüht. Sie hatte sich ja auch nach dem tragischen Schicksal nur noch verkrochen. Aber ihre Frau hat sie wieder richtig aufgebaut. Monika ist wie neu geboren“
    „Ja, ich freue mich auch darüber“

 
    Monika war wohl dazu übergegangen nun mehr jeden Abend auf Achse zu sein und ihr Kind ließ sie bei der Mutter, die darauf aufpasste. Tags über konnte sich Monika ja dann schließlich richtig ausruhen von ihren nächtlichen Streifzügen. Ich konnte gerade so verhindern, dass mich dieses ganze Verhalten Monikas nicht tangierte, denn ich bekam schon zu hören, dass zweimal die Woche weggehen eigentlich nicht so viel ist und dass man doch, wenn es sich ergeben würde auch öfter einmal losziehen könnte. Die Wochenende hatte ich rechtzeitig als Tabu erklärt aber es half nichts, irgendwann zog sie dann doch Samstags los, weil der Liebhaber von Monikas Mutter auch sein Recht forderte und an Donnerstagen selbst mit seiner Freundin was unternehmen wollte, so dass Monika an Donnerstagen nicht weg konnte. Ich tobte, da es so weite gekommen war, dass ein Lover der Mutter der Freundin von ihr über unser Familienleben bestimmen konnte. Aber es half nichts, sie ging von nun an auch noch samstags auf Tour.

 
    Ich war dienstlich in Berlin unterwegs und meldete mich abends vom Hotel aus Daheim.
    „Mein Vater ist heute ins Krankenhaus gekommen.“
    „Was ist passiert?“
    „Er ist die Treppe hinunter gefallen und hat sich ein Bein gebrochen.“
    „Oh je. Da tut er mir aber leid. Wie hat er denn das gemacht“
    „Ich weiß auch nicht“
    „Und was sagen die Ärzte?“
    „Es ist kein komplizierter Bruch. Aber er ist ja nicht mehr der Jüngste.“
    „Warst Du schon bei Ihm im Krankenhaus?“
    „Nein“
    „Ich komme ja morgen Abend wieder nach Hause. Da können wir ihn ja gleich am Freitag besuchen.“

 
    Als ich freitags sie ins Krankenhaus fahren wollte lehnte sie vehement ab. Zuerst wusste ich erst gar nicht warum, aber dann wurde mir einiges klar.
    „Wieso randaliert denn Dein Vater“
    „Ich weiß auch nicht so genau. Meine Mutter hat auch nicht soviel erzählt“
    „Und wann hatte das angefangen?“
    „Ich glaube gestern. Wir sollen auch nichts darüber erzählen hat meine Mutter gesagt. Ihm wird es vielleicht im Krankenhaus nicht gefallen.“
    „Was heißt denn gefallen? Er ist doch kein kleines Kind mehr. Wir werden am besten doch jetzt da hinfahren.“
    „Nein, auf gar keinen Fall. Die vielen Menschen machen ihn ja nur noch mehr verrückt“
    „Gut, dann fahren wir zu Deiner Mutter. Es ist vielleicht besser wenn sie mitkommt“

 
    In ihrem Elternhaus angekommen, saß da schon einer ihrer Brüder.
    „Dem fehlt sein Fläschchen Bier, das ist alles“
    „Wie kannst Du so etwas sagen. Nicht, dass Du irgendetwas herum erzählst. Man muss sich ja schämen.“
    „Aber so ist es halt einmal. Die Schwestern haben es auch gesagt. Er ist eben Alkoholiker.“
    „Du spinnst wohl. Wegen dem einen Fläschchen Bier“
    „Was heißt ein Fläschchen. Meistens war es doch mehr. Und in die Wirtschaft ist er auch oft genug gegangen. Na und was wollt ihr Zwei denn

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