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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Straßenverkehr. Wir von der Transplantations-Zentrale agieren nur als Vermittler. Wir trösten die Familien derjenigen, die plötzlich und auf tragische Weise gestorben sind, indem wir die Organe einem Nutzen zuführen. Sie können anderen Menschen das Leben retten. Indem wir das tun, liegt im Tod ein gewisser Sinn. Verstehen Sie?«
    »Ja. Welche Operationen führen Sie in Sussex durch?«
    »Leber und Nieren.« Sie schaute ihn fragend an. »Haben Sie auch einen Organspenderausweis?«
    Er wurde rot. »Nein.«
    »So wie die meisten. Dennoch, Mr Taylor, wären Sie gewiss dankbar, wenn morgen plötzlich Ihre Nieren versagten und Sie ein Spenderorgan bekämen.«
    »Ein gutes Argument. Gibt es eigentlich jemanden in der Gegend von Brighton, der Ihre Dienste bereits in Anspruch genommen hat und mit dem ich sprechen könnte?«
    »Sie werden verstehen, dass wir die Daten unserer Klienten vertraulich behandeln.«
    »Selbstverständlich.«
    »Ich werde aber unsere Unterlagen prüfen und nachsehen, ob es jemanden in Ihrer Gegend gibt. Sollten die Leute bereit sein, mit Ihnen zu sprechen, können wir das gerne veranlassen.«
    »Vielen Dank. Können Sie mir sagen, in welcher Klinik Sie operieren würden?«
    Sie reagierte ausweichend. »Bedauere, aber das hängt von der Verfügbarkeit der Operationssäle ab. Das können wir erst kurz vorher entscheiden.«
    »Handelt es sich denn um eine Privatklinik oder um eine staatliche Einrichtung?«
    »Ich glaube nicht, dass Ihre Gesundheitsbehörde sehr kooperativ wäre, Mr Taylor.«
    »Weil es illegal ist?«
    »Falls Sie es als illegal bezeichnen wollen, dass man das Leben Ihres Neffen rettet, lautet die Antwort ja. Korrekt.« Sie schaute auf die Uhr. »Meine Maschine geht gleich, daher muss ich mich jetzt leider von Ihnen verabschieden. Vielleicht denken Sie in Ruhe über alles nach. Sie können sich auch Informationsunterlagen mit nach Hause nehmen. Wir verkaufen nichts auf die aggressive Tour, warum auch? Es gibt immer verzweifelte Menschen und verfügbare Organe. Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Mr Taylor. Sie haben ja meine E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Ich bin rund um die Uhr erreichbar.«
    *
    Marlene Hartmanns Limousine wartete schon, weil sie dringend zum Flughafen musste. Ihr Zeitplan war eng. Dennoch blieb sie am Schreibtisch sitzen, bis sie auf dem Bildschirm der Überwachungskameras sah, dass Roy Grace das Gebäude verlassen hatte. Sie lud zwei seiner Fotos aus der Kamera auf ihr Mobiltelefon und schickte sie mit der Bitte, den Mann umgehend zu identifizieren, an Vlad Cosmescu in Brighton.
    Sie sind ein Lügner, Mr Roger Taylor, dachte sie.
    Nach zehn Jahren im internationalen Organhandel kannte sie den Markt zu gut. Sie wusste, wie das System in Großbritannien funktionierte. Wenn man unter akutem Leberversagen litt, wurde man umgehend auf die Transplantationsliste gesetzt und stationär aufgenommen. Zu Hause würde man in diesem Fall nicht gut genug versorgt.
    Roger Taylor – oder wie immer er auch heißen mochte – war an der ersten Hürde gescheitert. Wer war der Mann? Warum war er zu ihr gekommen? Angesichts seines Verhaltens und der Fragen, die er gestellt hatte, überkam sie eine böse Ahnung.
    Als sie aufstand, klingelte ihr Handy, und der Tag wurde noch schlimmer.

89
    ANGESICHTS DES RUHIGEN WETTERS waren die Tauchbedingungen trotz des eisigen Wassers ziemlich ideal. Verglichen mit einem zugewucherten See oder einem trüben Kanal, in dem man sich an alten Einkaufswagen, Stacheldraht und Metallstücken verletzen konnte, war das hier im Jargon der Specialist Search Unit ein Gucci-Tauchgang.
    Auf den beiden Monitoren, die Videobilder von den Kameras der Taucher sendeten, war jedoch nur ein verschwommenes Grau zu erkennen.
    Jon Lelliott hatte gemeinsam mit Chris Dicks das Wrack eindeutig als das der Scoob-Eee identifiziert. Und er hatte eine Leiche in der Bugkabine gefunden, die er jetzt nach oben holte.
    Der Rest des Teams, darunter Glenn Branson, der ein bisschen wacklig auf den Beinen, ansonsten aber in einer weitaus besseren Verfassung als bei der letzten Fahrt war, beobachtete die Blasen, die um die gelben, blauen und roten Luft- und Versorgungsschläuche aufstiegen. Der Auftriebskörper war an vier Seilen hinuntergelassen worden. Kurz darauf tauchte Jon in einem Wirbel von Blasen auf.
    »Oh, Scheiße!«, rief Gonzo.
    Nach einem raschen Blick wandte sich Branson ab und kämpfte nun doch mit seinem Frühstück.
    Jon schob die von den

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