Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James

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goldenen Armbandes und einer Uhr. Wir haben uns entschieden, ihn seiner Frau nicht mehr zu zeigen. Das ist kein schöner Anblick. Könnt ihr euch an das Gesicht mit dem heraushängenden Augapfel in Der weiße Hai erinnern? Das durch das Loch im Rumpf glotzt und Richard Dreyfuss zu Tode erschreckt? So sieht er aus.«
    »So genau wollten wir es gar nicht wissen, Glenn!«, sagte Bella Moy angewidert und verzichtete auf das Malteser, das sie sich gerade in den Mund stecken wollte.
    »Was wissen wir bisher?«, erkundigte sich Grace.
    »Das Boot wurde versenkt. Es gab keine Kollision.«
    »Könnte es Selbstmord gewesen sein?«
    »Es ist nicht so einfach, ein Boot zu versenken, wenn man wie eine Mumie mit Klebeband eingewickelt ist, Chef. Außer natürlich, er führte ein Doppelleben als Entfesselungskünstler.«
    Einige Kollegen lachten.
    Grace musste auch lächeln. »Zunächst übernimmt unser Team die Ermittlungen. DI Mantle wird eine Gruppe zusammenstellen und dann entscheiden, ob separate Ermittlungen eingeleitet werden. Das hängt natürlich auch von den Ergebnissen der Autopsie ab.«
    Er schaute sie an.
    »Dich hätte ich gerne dabei, Glenn, weil du schon mit Towers’ Frau, ich meine, mit seiner Witwe, gesprochen hast.«
    »Natürlich.«
    »Wir müssen gegenüber der Presse vorsichtig sein«, sagte Grace. »Auch deswegen sollten wir auf die Autopsie warten.«
    »Einverstanden«, sagte DI Mantle.
    »Die Sache mit Vlad Cosmescu gefällt mir überhaupt nicht«, erklärte Branson. »Die DNA-Untersuchung der Zigarettenkippen beweist, dass er am Hafen von Shoreham war. Und dann der Außenbord–«
    »Es sind Hinweise darauf, dass er dort gewesen sein könnte, Glenn«, korrigierte ihn Grace, »aber keine absoluten Beweise. Jeder hätte sie dorthin werfen können. Wir alle müssen uns darüber im Klaren sein, dass uns ein cleverer Anwalt vor Gericht auseinandernehmen kann, wenn wir behaupten, Beweise zu haben. Der korrekte Begriff lautet Hinweise, verstanden? Sonst haben wir den Fall so gut wie verloren.«
    Die meisten nickten.
    »Was hast du sonst noch über ihn, Glenn?«
    »Wir wissen, dass Europol und Interpol an ihm interessiert sind. Sie ermitteln in mehreren Fällen von Menschenhandel und Geldwäsche gegen ihn.«
    »Aber es gibt bislang keine offiziellen Anklagen oder Verurteilungen?«
    »Nein, Roy.«
    »Der Kanal scheint kein sicheres Versteck mehr zu sein, oder?«, fragte Bella Moy. »Wenn man eine Leiche oder einen Motor loswerden will, sollte man ihn besser mitten auf dem Churchill Square deponieren. Da besteht wenigstens die Hoffnung, dass er geklaut wird!«
    »Ich würde ihn gerne vorladen und mir einen Durchsuchungsbefehl für seine Wohnung beschaffen. Die Telefone abhören«, fuhr Branson fort.
    »Nur wegen einiger Zigarettenkippen am Hafen und eines weggeworfenen Außenbordmotors?«
    »Nein, weil er die Scoob-Eee mit dem Fernglas beobachtet hat. Warum sollte er das tun? Es war ein altes Fischerboot, nichts Besonderes. Es wurde erst interessant, als man die toten Teenager damit geborgen hat. Ich habe da so ein Gefühl, Roy, was den Mann angeht.«
    »Kann das Boot geborgen werden?«, erkundigte sich Grace.
    »Ja, aber es wäre eine sehr aufwendige und kostspielige Operation. Ich bin das mit Tania Whitlock durchgegangen. Es könnte schwierig werden, ACC Vosper das Geld aus den Rippen zu leiern.«
    »Wenn deine Ahnung stimmt, wirst du nachweisen müssen, dass er auf dem Boot gewesen ist. Du musst Zeugen dafür beibringen oder wissenschaftlich haltbare Spuren am Boot.«
    Branson wirkte nachdenklich. »Vielleicht könnte noch einmal jemand tauchen und gründlich danach suchen.«
    Grace überlegte. »In welcher Weise könnte er denn in den Fall verwickelt sein, Glenn?«
    »Ich weiß es nicht, Chef, aber ich bin mir sicher, dass es eine Verbindung gibt. Und ich glaube, wir sollten uns rasch darum kümmern.«
    »Okay. Besorge dir einen Durchsuchungsbefehl, aber du musst den Antrag noch ein bisschen aufbessern. Dann sehen wir, ob er freiwillig redet. Vielleicht bekommst du auf diese Weise mehr aus ihm heraus, als wenn du ihn verhaftest. Dann bringt ihn nämlich sein Anwalt zum Schweigen. Nimm jemanden mit, der Erfahrung bei Verhören hat. Bella.« Dann sah er DI Mantle an. »Geht das in Ordnung, Lizzie?«
    Sie nickte.
    Grace schaute auf die Uhr und rechnete schnell. Bis Branson die Unterlagen für den Durchsuchungsbefehl vorbereitet und ein Richter das Dokument ausgestellt hatte, wäre es mindestens zehn Uhr. Mit