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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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alle vier Stunden geben müssen. Damit bekämpfen wir die Infektion, die diese Schmerzen verursacht. Wenn ich ihr dazu einen Einlauf gebe, wird das den Anstieg der Proteine in den Eingeweiden verringern. Eigentlich müsste sie an einen Tropf. Sie müssen ihr unbedingt eine Menge Flüssigkeit zuführen.«
    »Welche Flüssigkeit?«
    »Glukose. Sehr viel davon. Und sie zum Essen bringen. Stopfen Sie so viel Essen wie nur möglich in sie hinein.«
    »Und das funktioniert, Ross?«
    Er schaute sie mit strenger Miene an. »Wenn Sie das alles befolgen, wird sie sich hoffentlich vorübergehend erholen. Aber was Sie hier tun, ist gefährlich, und Sie erkaufen sich damit nur ein winziges bisschen Zeit. Ist Ihnen das klar?«
    Sie nickte.
    »Ich komme morgen Nachmittag wieder. Sollte es bis dahin keine dramatische Verbesserung geben, womit ich nicht rechne, werde ich Caitlin umgehend ins Krankenhaus einweisen. Verstanden?«
    Sie schlang die Arme um ihn und drückte ihn an sich.
    »Danke«, flüsterte sie unter Tränen. »Vielen Dank.«

100
    GLENN BRANSON ZOG den Mantel über und ließ Bella Moy im warmen Wagen sitzen. Er überquerte die schmale Straße hinter dem Metropole Hotel und drückte erneut die Klingel neben dem Schild 1202, J . Baker. Dann stand er im eisigen Wind vor dem Hochhaus und wartete.
    Wieder herrschte Stille.
    Es war kurz nach vier morgens. Er hatte den Durchsuchungsbefehl in der Tasche, den die Richterin Juliet Smith um elf Uhr abends unterzeichnet hatte. Seither hatten sie hier draußen Wache gehalten und waren nur zweimal kurz weggefahren.
    Beim ersten Mal hatten sie das Rendezvous Casino überprüft, in dem Cosmescu bekanntermaßen verkehrte. Der Geschäftsführer hatte ihnen mit einem gewissen Bedauern mitgeteilt, dass Mr Baker, völlig untypisch für ihn, schon seit einigen Tagen nicht zu Gast gewesen sei. Danach waren sie noch einmal losgefahren, um sich in einem Café, das rund um die Uhr geöffnet hatte, Sandwiches mit Frühstücksspeck und Kaffee zu holen.
    Zitternd stieg er wieder ins Auto und schlug dankbar die Tür zu. Der Geruch von Speck hing noch in der Luft.
    Bella schaute ihn müde an. »Ich glaube, es ist Zeit, den Hausmeister zu wecken.«
    »Stimmt. Es wäre doch egoistisch, wenn wir alleine die wunderschöne Nacht genießen.«
    »Sehr egoistisch«, pflichtete sie ihm bei.
    Sie stiegen aus, schlossen den Wagen ab und gingen wieder zur Haustür. Glenn drückte die Klingel, neben der »Portier« stand.
    Niemand meldete sich. Er versuchte es noch einmal. Eine halbe Minute verging, dann erklang ein Knistern, gefolgt von einer Stimme mit starkem irischem Akzent.
    »Wer ist da?«
    »Die Polizei. Wir haben einen Durchsuchungsbefehl für eine Ihrer Wohnungen. Lassen Sie uns bitte herein.«
    »Polizei, sagen Sie?« Der Mann klang argwöhnisch.
    »Ja.«
    »Mist! Einen Augenblick, ich muss mir was anziehen.«
    Kurz darauf öffnete ein kräftiger Mann von etwa sechzig Jahren mit rasiertem Kopf die Tür. Er hatte eine schiefe Boxernase und trug ein Sweatshirt, eine ausgebeulte Jogginghose und Flip-Flops.
    »Detective Sergeant Branson und Detective Sergeant Moy«, Glenn hielt seinen Ausweis hoch.
    Bella tat es ihm nach, und der Ire schaute beide misstrauisch an.
    »Und Sie heißen?«, erkundigte sich Bella.
    Der Portier verschränkte abwehrend die Arme. »Dowler, Oliver Dowler.«
    Glenn holte ein Blatt hervor. »Wir haben einen Durchsuchungsbefehl für Wohnung 1202. Seit kurz nach elf haben wir regelmäßig geklingelt, aber es meldet sich keiner.«
    »Moment … 1202?«, fragte Oliver Dowler stirnrunzelnd. Dann hob er einen Finger und lächelte übers ganze Gesicht. »Kein Wunder, dass sich niemand meldet. Der Bewohner ist gestern ausgezogen. Sie haben ihn knapp verpasst.«
    Glenn fluchte.
    »Wissen Sie, wohin er gezogen ist?«
    »Ins Ausland. Er hatte die Nase voll vom englischen Klima.« Dann deutete er mit dem Daumen auf sich selbst. »Genau wie ich. Noch zwei Jahre, dann setze ich mich auf den Philippinen zur Ruhe.«
    »Hat er eine Nachsendeanschrift oder Telefonnummer hinterlassen?«
    »Gar nichts. Er sagte, er werde sich wieder bei mir melden.«
    Glenn deutete nach oben. »Gehen wir rauf.«
    Sie fuhren im Aufzug hoch und kamen unmittelbar im Penthouse raus.
    Cosmescu hatte die Wohnung in der Tat verlassen. Es war nicht ein einziges Möbelstück übriggeblieben. Kein Teppich, nicht einmal Müllsäcke. Es gab einige nackte Glühbirnen, die Deckenstrahler brannten hell. Die Wohnung roch nach frischer

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