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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Farbe.
    Sie gingen durch alle Zimmer, ihre Schritte hallten in den leeren Räumen. Die Wohnung sah aus, als wäre sie professionell gereinigt worden. In der Küche öffnete Glenn Kühl- und Gefrierschrank. Alles leer. Auch die Spülmaschine. Er prüfte das Innere der Waschmaschine und des Trockners im Hauswirtschaftsraum. Wieder nichts.
    Bei der flüchtigen Inspektion war nichts zu entdecken, was irgendeinen Hinweis auf den früheren Bewohner lieferte. Es gab nicht einmal Schatten an den Wänden, wo Bilder oder Spiegel gehangen hatten.
    Branson rieb mit dem Finger über eine hellgraue Wand, doch die Farbe war trocken.
    »Hat er die Wohnung gemietet oder gekauft?«, erkundigte sich Bella.
    »Gemietet«, antwortete der Portier. »Der Vertrag verlängert sich jeweils um sechs Monate, die Wohnung ist unmöbliert.«
    »Wie lange hat er hier gewohnt?«
    »Etwa so lange wie ich. Nächsten Monat werden es zehn Jahre.«
    »Also war sein Vertrag ausgelaufen?«, fragte Glenn Branson.
    Dowler schüttelte den Kopf. »Ganz und gar nicht. Er hat noch für drei Monate bezahlt.«
    Die beiden Ermittler schauten einander an. Dann reichte Glenn ihm seine Karte.
    »Falls er sich meldet, rufen Sie mich bitte an. Wir müssen dringend mit ihm sprechen.«
    »Er sagte, er würde mir schreiben oder eine E-Mail schicken, mit seiner neuen Anschrift. Für die Rechnungen und so weiter.«
    »Können Sie uns irgendetwas über ihn erzählen, Mr Dowler?«, wollte Bella wissen.
    Er schüttelte den Kopf. »In den ganzen zehn Jahren habe ich nicht ein einziges Mal richtig mit ihm gesprochen. Er lebte sehr zurückgezogen.« Dann grinste er. »Aber ich habe ihn ein paarmal mit sehr hübschen Damen gesehen. Bei Frauen hatte er einen guten Geschmack, das kann ich Ihnen flüstern.«
    »Was ist mit seinem Wagen?«
    »Der ist auch weg.« Er gähnte. »Brauchen Sie mich heute Nacht noch? Oder soll ich Sie jetzt bei Ihrer Suche allein lassen?«
    »Sie können uns allein lassen. Ich glaube, es dauert nicht mehr lange«, sagte Glenn.
    »Kann ich mir vorstellen«, meinte der Portier grinsend.
    Nachdem er gegangen war, lächelte Glenn. »Jetzt hab ich’s!«
    »Was denn?«
    »An wen mich der Portier erinnert. Yul Brynner, der Schauspieler.«
    »Yul Brynner?«
    »Die glorreichen Sieben. «
    Bella schaute ihn verwirrt an.
    »Einer der größten Filme, die je gedreht wurden! Außerdem haben auch noch Steve McQueen, Charles Bronson und James Coburn mitgespielt.«
    »Nie gesehen.«
    »Mein Gott, du führst aber wirklich ein zurückgezogenes Dasein!«
    Sie stand da wie ein begossener Pudel. Er hatte wohl einen wunden Punkt getroffen.

101
    UM 7.45 UHR informierte Tania Whitlock ihr Team im engen Besprechungsraum der Specialist Search Unit über eine Operation, auf die sich keiner von ihnen freute.
    Die Autopsie eines örtlichen Dealers namens Jeffery Deaver, der aus einer Wohnung im siebten Stock zu Tode gestürzt war, hatte ergeben, dass der Schlag gegen seinen Kopf nicht wie anfänglich angenommen von dem Metallgeländer stammte, auf dem er gelandet war, sondern von einem schweren, stumpfen Gegenstand.
    Die Eindruckstellen am Schädel und eine metallurgische Analyse von Fragmenten, die man im Haar gefunden hatte, ließen den Pathologen vermuten, bei der Mordwaffe könne es sich um eine antike Messinglampe gehandelt haben. Deavers trauernde Freundin hatte ausgesagt, eine solche Lampe fehle in der Wohnung.
    Tania hatte die grobe Karte eines offenen Geländes südlich der Old Shoreham, das an den Friedhof von Hove grenzte, auf dem Tisch ausgebreitet. Es handelte sich um die örtliche Mülldeponie. Das gesamte Team hatte den gestrigen Tag damit verbracht, achtzehn Tonnen rattenverseuchten Mülls zu durchsuchen. Noch immer litten einige an Kopfschmerzen, die von dem aufsteigenden Methan verursacht worden waren. Nun bereiteten sie sich darauf vor, auf die Deponie zurückzukehren und ihre Suche fortzusetzen.
    *
    Über ihnen am Morgenhimmel rief der Pilot einer viersitzigen Cessna über Funk den Tower von Shoreham.
    »Golf Bravo Echo Tango Whisky ankommend aus Dover.«
    Der kleine Flughafen war nicht beleuchtet und daher nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang in Betrieb. Die Maschine war eine der ersten an diesem Morgen.
    »Golf Bravo Echo Tango Whisky, Landebahn null drei. Wie viele Passagiere?«
    »Ich bin allein«, antwortete der Pilot.
    *
    Sergeant Whitlock zeigte gerade auf der Karte den nächsten Abschnitt, den ihre Mitarbeiter durchsuchen sollten. Alle waren

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