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Und Nachts die Angst

Und Nachts die Angst

Titel: Und Nachts die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Norton
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ist im Teich ertrunken. Bizarr. Tragisch. Aber ein Unfall.«
    »Aber es war kein Unfall. Sie müssen sich den Tatort noch einmal ansehen.«
    Er schnaubt. »Und Sie sollten sich weniger Krimis ansehen. Hier ist nichts, was auf einen Mord hindeutet, und ich werde das Urteil des Leichenbeschauers nicht in Zweifel ziehen.«
    »Nein, hören Sie, sie hat mir die Liste der Häuser mit Keller gegeben.« Sie hält die Blätter hoch. »Und die Häuser, die Vanderholt gemietet hat, sind beide auf der Liste.«
    Hudson rupft ihr die Zettel aus der Hand und blättert sie stirnrunzelnd durch. »Das ist doch irre. Denken Sie nicht, dass in der Richtung schon ermittelt worden ist? Wieso wollen Sie sich eigentlich in diese Sache reinziehen lassen?«
    »Werden Sie doch nicht gleich sauer. Ich wollte doch nur … Ich fand nur, dass man im Auge behalten …«
    »Das hier ist gefährlich, Reeve, und nicht Ihre Aufgabe. Wie ich schon sagte – ein komplettes Sondereinsatzkommando arbeitet daran.«
    »Aber sehen Sie das denn nicht? Der Mörder von Vanderholt muss auch Ewing getötet haben. Und er ist das Bindeglied zu den beiden vermissten Mädchen.«
    »Reeve.« Er schüttelt den Kopf. »Es ist nicht Ihr Job, die Mädchen zu finden. Wir haben ein Team von Ermittlern, das sich um jede Spur kümmert und Vanderholts Tod mit der Lupe untersucht. Ein Haufen Experten beschäftigt sich damit, alle Hinweise miteinander abzugleichen. Selbst das FBI sitzt dran.«
    Sie möchte schreien, dass einer seiner Kollegen ein Entführer, ein Mörder, ein Kinderschänder ist.
    »Der Fall ist unter jedem möglichen Gesichtspunkt untersucht worden, glauben Sie mir. Und die Leute, die damit betraut wurden, sind geschulte, erfahrene Profis.«
    »Und ich bin es nicht.«
    Hudson steht auf. »In diesem Fall nicht, nein.«
    »Okay, okay. Geben Sie mir einfach meine Liste wieder.« Sie greift danach.
    »Nein«, sagt er und nimmt sie ihr wieder ab. »Sie haben keine Ahnung, was Sie da tun. Überlassen Sie die Ermittlung der Polizei.«
    »Jetzt hören Sie sich an wie Burke.«
    »Wie ich schon sagte: geschultes Personal.«
    »Okay, ich hab’s kapiert.«
    Er hält inne und sieht sie grimmig an. »Leider glaube ich das nicht. Sie schnüffeln in diesem Fall herum, seit Sie hier sind, aber das muss ein Ende haben. Sie sind nicht bewaffnet, Sie sind kein Cop, und ich will nicht, dass Ihnen etwas zustößt. Also machen Sie Ihr Ding mit Tilly und lassen Sie die Finger von allem anderen, bevor Sie in irgendwas hineinstolpern und Mist bauen.«
    »Aber die Sache ist doch …«
    »Die Sache ist, dass das hier nicht Ihr Job ist.«
    »Aber …«
    »Lassen Sie es gut sein, Reeve. Dieser Geschichte sind Sie nicht gewachsen.«

53. Kapitel
    Dienstag
    U m 5.44 Uhr schreckt Reeve keuchend auf. Sie ist feucht zwischen den Beinen, ihre Haut glüht. Hat sie von Nick Hudson geträumt?
    Sie kämpft sich aus der zerwühlten Decke. Wird Sex und Zorn in ihrer Psyche wohl ewig miteinander verbunden sein? Ist sie dermaßen abartig – ist sie auf ewig mit dem Fluch beladen, den Daryl Wayne Flint ihr eingepflanzt hat?
    Sex sollte doch sanft und liebevoll sein, oder etwa nicht?
    Sie schaltet das Licht an. Weil ihr zu warm ist, steigt sie aus dem Bett und geht auf und ab, um sich abzukühlen. Sie sucht nach etwas Ess- oder Trinkbarem, findet aber nur Softdrinks, Alkohol und langweilige Snacks. Nichts Schokoladiges.
    Als ihr ein Automat in der Hotellobby einfällt, zieht sie sich rasch etwas über und kehrt ein paar Minuten später mit einer Packung Oreo-Kekse zurück. Sie isst sie zu einem Glas Leitungswasser, geht dann unter die Dusche und kriecht wieder ins Bett.
    Eine Stunde später ist sie immer noch hungrig, immer noch hellwach und denkt immer noch über ihren Streit mit Nick Hudson nach. Ja, wahrscheinlich sollte sie es einfach gut sein lassen.
    Aber Emily Ewing ist tot – ermordet! –, und Nick hört ihr nicht einmal richtig zu. Und er hat ihre Liste. Derweil läuft der Killer immer noch frei herum, Tilly ist immer noch in Gefahr, und die anderen beiden Mädchen sind Gott weiß wo. Vielleicht, wenn Dr. Lerner wieder da ist, wenn er von der Anhörung zurück ist, von Daryl Wayne Flints Anhörung … Sie sieht auf die Uhr und rechnet nach, wie lange es noch bis zu dieser Anhörung dauert. Dr. Urgh taucht vor ihrem inneren Auge auf, der widerliche Terrance Moody, und dann auch Flints durchgeknallte Mutter. Was zum Geier will sie …?
    Reeve bremst sich, holt tief Luft. Reiß dich

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