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Und plötzlich gehörst du ihm...

Und plötzlich gehörst du ihm...

Titel: Und plötzlich gehörst du ihm... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merel von Groningen
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leichter.
    Mit einem breiten Lächeln kam
er auf mich zu, nahm mich in die Arme und küsste mich auf den Mund. »Oh, was
habe ich dich vermisst!«, sagte er, während er mich fast zerquetschte.
    »Ich dich auch«, erwiderte ich
leise, und ich musste zugeben, dass ich diesen Mike wirklich vermisst hatte,
ganz furchtbar sogar.
    Der Besuch verlief ziemlich
angenehm. Nach einer Stunde verabschiedeten wir uns von Mike und fuhren wieder
nach Hause.
     
    Im Zug fragte Barbara, wie
lange Mike sitzen würde.
    »Ich habe keine Ahnung, er hat
es nicht erzählt. Er wollte es mir nicht sagen, weil das besser für mich sei,
meinte er.«
    »Besser für ihn, meinst du
wohl«, sagte sie heftig. »Kapierst du das denn immer noch nicht? Er hält dich
im Griff. Job bewacht dich. Du kannst nicht vor Mike flüchten, weil du nicht
weißt, wann er zurückkommt. Es kann morgen sein, es kann aber auch noch Jahre
dauern.«
    Sie hatte Recht. Sobald ich zu
Hause war, würde ich Vorbereitungen treffen, nahm ich mir vor. Aber wie?
    Es wurde Nachmittag, bis ich zu
Hause war. Unterwegs hatten wir noch irgendwo gegessen. Danach war Barbara
sofort gegangen.
    Als ich das Wohnzimmer betrat,
saßen dort Job und Kelly und warteten auf mich.
    »Und, wie war es?«, fragte Job.
    »Gut«, sagte ich und ließ mich
aufs Sofa fallen. »Die Fahrt hat nur so furchtbar lange gedauert, aber na ja.
Wir haben wenigstens eine schöne Stunde miteinander verbracht, und das alleine
zählt.« Ich erkannte, dass ich Mike mit einem sehr guten Gefühl verlassen
hatte, dass Barbara mich im Zug aber gründlich auf den Boden der Tatsachen
zurückgeholt hatte.
    Meine Gedanken wurden dadurch
unterbrochen, dass jemand die Schiebetür öffnete. Es war ein junger Mann mit
einer Schirmmütze auf dem Kopf und einem kleinen Hund. Job und der Mann
begrüßten sich. Offensichtlich waren die beiden befreundet.
    Kelly und ich bestaunten den
Hund. Er lief so komisch, schwankte irgendwie auf den Beinen. Der Freund setzte
sich aufs Sofa und legte etwas auf den Tisch, das in Alufolie eingewickelt war.
Während er die Folie entfernte, sagte er: »Ich habe etwas Leckeres
mitgebracht.«
    Es war ein Kuchen. Er schnitt
ein Stück ab und gab es dem Hund.
    »Wollt ihr auch was?«, fragte
er. Er schaute nicht auf, und sein Gesicht wurde durch den Schirm seiner Kappe
verdeckt.
    »Oh ja, gern«, antworteten wir
im Chor.
    Der junge Mann schnitt für
jeden von uns ein großes Stück ab, und wir verputzten es genüsslich. Während
Job und sein Freund sich unterhielten, flüsterten Kelly und ich uns zu, dass
der Kuchen seltsam schmeckte. Aber egal, jetzt hatten wir ihn schon fast
aufgegessen.
    Ohne ersichtlichen Grund stand
Kelly plötzlich auf und ging durch die Schiebetür in den Garten zum Pony. Sie
holte es aus dem Stall und setzte sich auf seinen Rücken. »Mach mal die Haustür
auf!«, rief sie mir zu.
    Ich ging in den Flur und
öffnete die Tür. Als ich ins Wohnzimmer zurückkam, sah ich, wie Kelly auf dem
Pony durch die Schiebetür ritt, das Wohnzimmer durchquerte und durch den Flur
zur Haustür wieder hinausgelangte. Sie drehten eine Runde ums Haus und begannen
das Schauspiel aufs Neue. Ich fand es toll und lief mit ihnen mit. Unterwegs
tauschten wir, sodass wir schließlich abwechselnd auf dem Pony saßen.
    »Weißt du, weshalb der Hund
sich so komisch verhält?«, fragte Kelly plötzlich.
    »Keine Ahnung.«
    »Hast du gesehen, dass er auch
ein Stück Kuchen bekommen hat? Ich glaube, das ist Spacecake.«
    »Was ist das denn?«
    »Das ist Kuchen mit Hasch.«
    »Deswegen also schmeckte der so
komisch«, sagte ich. »Und deshalb ticken wir momentan wohl auch nicht ganz
richtig.«
    »Genau«, sagte Kelly und begann
zu lachen. Ich lachte lauthals mit. Wir waren so bekifft, dass wir aus dem
Lachen nicht mehr herauskamen.
     
    Job und sein Freund gingen in
die Stadt, um einen Zug durch die Kneipen zu machen. Als Kelly und ich uns
beruhigt hatten, brachten wir das Pony zurück zu seinem Besitzer. Danach fuhr
Kelly direkt weiter nach Hause.
    Abends hing ich alleine vor dem
Fernseher. Ab zehn Uhr fuhr regelmäßig ein Polizeiauto durch die Straße.
Demnach hielten sie sich an die Absprache.

 
     
     
    A m nächsten Morgen schreckte ich
um acht Uhr aus dem Schlaf. Scheiße, dachte ich, gleich kommt jemand vom
Jugendamt. Ich schoss in meine Klamotten und ging schnell nach unten. Die
gröbste Unordnung wurde beseitigt, sodass es einigermaßen vorzeigbar aussah.
    Pünktlich um halb zehn
klingelte es an der

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