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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia und David Arp
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mehr, als lediglich die Möbel einzuräumen und die Küche wieder funktionstüchtig zu machen. Er bedeutet auch, die besonderen Ecken zu entdecken, an denen man richtig gut miteinander reden kann.
    Heute ist dies unser Wohnzimmer. Wenn wir dort sitzen, kommen auch die Kinder gewöhnlich herein und setzen sich dazu. Es hat den Anschein, als wenn es sich vor dem Kamin leichter reden lässt. Im Wohnzimmer steht auch kein Fernseher.
    Vielleicht ist es bei Ihnen das Schlafzimmer oder das Zimmer Ihres Kindes oder der Küchentisch. Überlegen Sie einen Augenblick, wo Sie am ehesten miteinander ins Gespräch kommen. Und dann richten Sie es so ein, dass Sie häufig dort anzutreffen sind – mit einem „offenen Ohr“.
Planen Sie gemeinsame Aktivitäten
    In unserer Familie hat es wesentlich zum gemeinsamen Gespräch beigetragen, dass wir immer viel Sport gemeinsam betrieben haben. Wir lernten Skilaufen, als wir beide schon über dreißig waren. Wenn wir vor Kälte zitternd mit unseren Jungen im Sessellift hochfuhren oder versuchten, einen steilen Abhang herunterzufahren, bekamen unsere Beziehungen zueinander Aufschwung. Das war die kalten Füße und den Muskelkater wert. Auch den Muskelkater von den Tennismatchs, die wir mit unseren Söhnen spielten. Wir tobten uns auf dem Tennisplatz richtig aus und saßen nach dem Spiel noch zusammen, müde und verschwitzt und in einer Stimmung, in der man einfach über alles lachen konnte. Natürlich – um ehrlich zu sein – gab es auch manches Fiasko mit schlechten Entscheidungen und zornigen Verlierern, aber die schönen Erlebnisse überwogen bei Weitem.
    Natürlich heißt das nicht, dass Sie nun ein Supersportler werden müssen, wenn Ihre Kinder in die Pubertät kommen. Es gibt auch in der Art und Weise, wie Beziehungen sich vertiefen, Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Männer vertiefen eine Beziehung, in dem sie gemeinsam etwas tun. Sie können stundenlang ohne ein Wort Tennis spielen oder an einem Auto basteln und haben das Gefühl, dass das ihre Beziehung richtig vorangebracht hat. Frauen müssen reden – und dafür den richtigen Anlass finden.
    In unserer Familie bildeten sportliche Aktivitäten einen Anlass zu tieferem Austausch. Wenn Sie Töchter haben, wird es vielleicht eher ein Einkaufsbummel, eine Einladung ins Café oder ein Wellnessvormittag mit langen Klönzeiten sein. Wenn Ihre Familie musikalisch ist – gemeinsames Musizieren ist ein wunderbarer Beziehungsbaustein. Oder mit Computerfreaks Programme zu studieren – das alles und vieles mehr kann offene Türen bieten, damit das Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Kind nicht abreißt.
    TIPP

    Nehmen Sie sich für diese Woche vor, zuzuhören, ohne sofort emotional zu reagieren, zu belehren oder Ratschläge zu geben. Überlegen Sie sich Antworten zu folgenden Punkten:
    1. Wie können Sie Ihrem Teenager Freiraum geben …
    a) räumlich?
    b) innerlich, emotional?
    2. Wo finden die meisten Gespräche in Ihrer Familie statt?
    3. Was können Sie mit Ihrem Sohn, Ihrer Tochter gemeinsam unternehmen, um Gelegenheiten für ein Gespräch zu schaffen?
    4. Welche sonstigen gemeinsamen Interessen möchten Sie gern fördern?

Kapitel 9
Wenn die Verbindung gestört ist

    Die folgende Geschichte erzählte uns eine Mutter in unserem Elternseminar.
    „Gedämpftes Murmeln drang in mein Unterbewusstsein und weckte mich aus dem Schlaf. ‚He, was machst du da?‘ ‚Mann, ich fass es nicht.‘ ‚Das ist echt cool.‘ ‚Willst du auch?‘
    Ich rollte mich auf die andere Seite und rieb mir die Augen. Wie spät war es eigentlich? Ich starrte auf die Leuchtziffern des Radioweckers: 1.30 Uhr. Träumte ich? Dann muss es aber eher ein Albtraum gewesen sein. Die Stimmen, die ich immer noch hörte, kamen von außen, vom Zimmer unseres Sohnes. Der Ärger stieg in mir hoch und ich dachte: Das ist nicht fair. Ich habe meinen Schlaf verdient! Ich sprang aus dem Bett und stürmte in das Zimmer meines Sohnes.
    Augenblicklich schleuderte ich ihm eine ganze Flut von Vorhaltungen über Rücksichtslosigkeit entgegen, dass ich meinen Schlaf brauche und was ich von Besuchern und Stimmen spät in der Nacht halte. Dann fiel mein Blick auf ein Seil, das in der Nähe des Fensters lag. ‚Und was soll das Seil da überhaupt? Willst du dich vielleicht mitten in der Nacht aus dem Staub machen?‘ Dann spulte ich noch meine Lieblingspredigt über Vertrauen ab. Nachdem ich meinem Ärger Luft gemacht hatte, kroch ich wieder zurück in mein Bett.
    Am nächsten

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