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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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Frauen schlauer sind als Männer!“
    „Aber klar doch!“, sagte Martelli und winkte grinsend ab, „das weiß doch jeder! Wer würde schon daran ernsthaft zweifeln!“
    „Du weißt doch“, antwortete Sonja Sänger und grinste verschmitzt, „es gibt zwei unbestreitbare Wahrheiten, die eine ist, die Erde ist eine Scheibe und die andere, Männer sind intelligenter als Frauen!
    Martelli musste eine Weile überlegen, bis er den Witz verstanden hatte, dann lachte er: „Komm“, sagte er, „mach deine Arbeit, sonst werden wir den Fall niemals aufklären und ein Mörder wird den Rest seines Lebens ungestraft in der Gegend herumrennen dürfen“.
    ***
    Seit seine Frau ihren Job im Sekretariat des Bistums der Stadt München aufgegeben hatte, lief seine Ehe nicht mehr rund. Sie tat so, als ob seine Arbeit im Kommissariat nur noch Nebensache sei, obwohl er nun allein für den Unterhalt aufkommen musste. Das allein machte ihm nichts aus, aber er wurde den Verdacht nicht los, dass da Dinge geschahen, von denen er keine Ahnung hatte. Er wusste, er sollte sich darum kümmern, aber er fand einfach nicht die Zeit dazu.
    ***
    Sonja Sänger kam an seinen Schreibtisch: „A lso wenn du willst, dann erledige ich etwas später den Einkauf für dich, du musst mir nur sagen, was deine Frau will. Fisch, Fleisch oder vegetarisch? Ich muss später sowieso mal runter einkaufen, da bringe ich dir gern was mit. Kümmere du dich um die Adresse dieses Mario Micoliç einverstanden?“
    Martelli nickte dankbar und griff nach dem Telefonhörer. Er kritzelte einige Zeilen auf einen Zettel und schob ihn seiner Mitarbeiterin hin: „Kein Fleisch..., Fisch oder vegetarisch“, murmelte er kaum verständlich. Dabei ließ er wohlwollend seinen Blick über die fraulichen Rundungen seiner Kollegin gleiten: „Aber sieh zu, dass es nicht zu teuer wird, der nächste Zahltag ist noch weit weg!“
    Seit Monaten nahm seine Frau ab. Nicht für ihn, denn er hatte ihr unmissverständlich zu erkennen gegeben, dass er das nicht wollte. Ihm hatte ihre weibliche Figur immer gefallen. Aber vielleicht nahm sie ja für jemand anders ab, dachte er enttäuscht.
    „Wenn ich nur wüsste, wann das mit uns anfing schiefzulaufen“, sagte er leise. Zu leise, als dass Sonja es hören konnte. Seufzend wählte er die Nummer der Familie Micoliç in Reinberg.
    „Micoli ç “, meldete sich eine Frauenstimme.
    „Hier Kriminalhauptkommissar Martelli von der Münchner Kriminalpolizei“, sagte er, dabei trommelte er nervös mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte: „Könnte ich bitte ihren Sohn sprechen?“
    Seine Kollegin lehnte sich über Martellis Schreibtisch und drückte auf den Knopf der Mithöreinrichtung. Gleich darauf hörte man die Stimme einer Dame.
    „Kriminalpolizei? Ja um Himmels Willen, was haben wir denn mit der Kriminalpolizei zu tun?“ Die Frau am anderen Ende der Leitung reagierte hysterisch: „Was ist mit meinem Sohn? Was hat er mit der Kriminalpolizei zu tun?“, gellte es wieder aus dem Hörer.
    „Nun beruhigen Sie sich doch Frau Micoliç. Natürlich hat Ihr Sohn nichts mit der Kriminalpolizei zu tun“, antwortete Martelli, „ich müsste ihn nur mal sprechen, könnten Sie ihn bitte ans Telefon holen?“
    Erleichtert sagte sie, „Das hätte ich mir auch nicht vorstellen können. Er ist ein guter Junge, hat mir immer nur Freude gemacht. Aber sprechen können Sie ihn nicht, er wohnt schon seit langem nicht mehr in Reinberg.“
    „Und wie kann ich ihn erreichen?“
    „Er wohnt in Hamburg“, sagte Frau Micoliç, „er hat dort seit Jahren schon seine Anwaltskanzlei.“
    Martelli lächelte seine Kollegin an, die immer noch an seinem Schreibtisch stand und interessiert dem Gespräch lauschte.
    „Dann können Sie mir sicher seine Telefonnummer und Adresse geben.“
    „Natürlich kann ich Ihnen die Adresse geben, aber meinen Sie nicht, Sie sollten mir zuvor sagen was Sie von meinem Sohn wollen?“ Die Stimme der Frau wechselte von einem tiefen Alt zu einem etwas aufgeregten Falsett.
    „Das kann ich leider nicht. Ermittlungsarbeit..., verstehen Sie...?“
    Martelli blieb ruhig, aber die Frau machte es ihm schwer. Er musste der Versuchung widerstehen einfach aufzulegen. Eine Anwaltskanzlei in Hamburg ausfindig zu machen stellte schließlich keine übertrieben komplizierte Ermittlungsaufgabe dar. Wenn er das Problem dem Praktikanten Peter Wiegand übertragen würde, dann hätte er fünf Minuten später die Adresse auf seinem Schreibtisch. Aber er wollte

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