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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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und diesen Menschen umzubringen!? Das ergibt doch alles keinen Sinn.“
    „Ich kann mir eben auch keinen Reim darauf machen“, antwortete Martelli mit nachdenklichem Gesicht, „Ich glaube, das beste wird sein, Sie bitten ihn in Ihr Büro und konfrontieren Gerd mit diesen recht merkwürdigen Umständen.“
    Weber hatte sich wieder hingesetzt und beugte sich vor zu seinem Telefon. Er schwitzte und dicke Schweißperlen rannen ihm von seiner Glatze. Mit zitternden Händen drückte er den Knopf für eine Verbindung zu seinem Vorzimmer: „Ach Fräulein Margott, würden Sie so freundlich sein und Kriminaloberkommissar Gabler zu mir ins Büro bitten...? Ja..., sofort... Danke! Und schicken Sie nach dem Laborbericht für den Fall Wagedorn!“
    Martelli stand auf: „Ich geh dann besser, er ist mein bester Freund“, sagte er und wandte sich zur Tür, „ich will nicht wissen, ob er wirklich der Täter ist.“ Ihm war klar, dass die letzte Bemerkung ziemlich blödsinnig war, denn wenn Gerd der Täter war, dann würde er es ja sowieso erfahren.
    „Ja..., ja, ist schon gut. Gehen Sie nur. Ich kann das wirklich gut verstehen.“

Kapitel 13
    Gabler war froh, dass der letzte seiner Mittäter nicht mehr lebte. Für Mitleid hatte er wenig Sinn. Nach seiner Meinung hatte es genau die richtigen getroffen. Franco Manzo hatte das Mädchen ermordet und Mario ist über sie hergefallen. Peter Pavliç konnte sich nicht zurückhalten, so geil war er. Aber Malte und er selbst?, sie hatten doch nichts getan, sind doch nur dabeigestanden. Sie waren unschuldig. Wenigstens hatte er keine Schuldgefühle.
    In den letzten Tagen hatte er seine Ruhe wiedergefunden. Selbst die Beziehung zu seiner Frau hatte sich merklich verbessert und auch das Verhältnis zu seinem Freund hatte sich normalisiert.
    Und dennoch!
    Es war eine trügerische Ruhe! Sie war wie der Sonnenschein an einem heiteren blauen Himmel kurz bevor vor das sommerliche Unwetter über das Land hereinbrach, alles zerstörte und nur Verwüstung zurück ließ. Ein merkwürdiges Gefühl der Angst blieb. Er konnte es sich nicht erklären, aber etwas lauerte im Unbekannten, etwas, das er nicht erkennen konnte. Etwas das sein Leben von einem Moment auf den anderen zerstören konnte.
    ***
    Alles hatte sich wie von selbst gefügt, als ob jemand seine schützende Hand über ihn gehalten hatte. Wie ein Schutzengel, der seine schwarzen Schwingen über ihn ausgebreitet, jeden Unbill von ihm fern hielt. Es muss ein Engel der Hölle gewesen sein. Ein Gesandter einer anderen Welt, der zum rechten Zeitpunkt wie auf Kommando jede Gefahr aus dem Weg geräumt hatte. Und Gabler hatte das unbestimmte Gefühl, dass ihm die Rechnung noch präsentiert werden würde.
    ***
    In den ersten Jahren nach der Tat lag er fast jede Nacht wach und versuchte herauszufinden, was geschehen war. Und immer wieder huschte das Bild Marias Bruder durch sein Gehirn. Sollte er die Fäden gezogen haben? Er hatte ihn noch gut in Erinnerung, diesen schmächtigen, und unscheinbaren Jungen an der Hand der Fürsorgerin? Niemand der Vier hatte sich damals darum gekümmert, was aus ihm geworden ist. Von dem Tag an, als seine Schwester in Reinberg beerdigt wurde, blieb er verschwunden, tauchte nie mehr auf. Irgend jemand hatte ihm gesagt, er sei weit weg, zu seinem Vater gegangen, nach Australien aber Gabler spürte dass ihm die Gefahr unmittelbar im Nacken saß. Er konnte sich die Präzision nicht erklären, die hinter den Vorgängen der letzten Woche steckte. Kaum nahm er sich vor, mit einem seiner früheren Freunde zu sprechen, da starb dieser Freund. Er versuchte einen Zusammenhang zu erkennen, aber es gelang ihm einfach nicht. Einen Plan freilich, den konnte er sehr wohl erkennen, auch wenn er es nicht wahr haben wollte. Drei der übriggebliebenen waren tot, darunter auch Franco Manzo, der Mörder von Maria Wagedorn. Nur einer lebte noch. Und das war er selbst. Es war ihm, als ob sich der Killer im Hintergrund etwas ganz besonderes für ihn ausgedacht hatte, er konnte sich nur nicht vorstellen was. Was ihn jedoch besonders irritierte war die präzise Planung und Ausführung der Taten. Sie erforderte einen Informationsstand, den selbst der Bruder von Maria Wagedorn nicht haben konnte.
    Für den Moment entschloss er sich, nicht daran zu denken, alles einfach hinzunehmen, als glückliche Fügung, die seinem Leben noch einmal eine letzte Chance gegeben hatte. Vielleicht waren die schrecklichen Ereignisse der letzten Wochen wirklich nur

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