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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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Martelli die eine Dose. Dann ließ er sich wieder nieder: „Sonst noch Nachrichten, von denen ich etwas wissen sollte?“
    „Nichts Chef, aber ich glaube, dass die Anklage bei der Beweislage keine Schwierigkeiten haben wird.“
    „Aber damit dürfte der Fall wohl klar sein. Bitte überstellen Sie das Material sofort der Staatsanwaltschaft, damit wir die Sache bald erledigt haben.“
    Martelli nickte.
    „Sie wollten Ihren Kollegen...“ Weber stutzte: „Ihren Ex-Kollegen muss ich jetzt wohl sagen..., Sie wollten ihn doch im Gefängnis besuchen? Haben Sie schon...?“
    Martelli schüttelte den Kopf: „Morgen...“, sagte er leise, „Morgen wollte ich hingehen. Seit einer Woche schiebe ich das vor mir her.“
    „Das verstehe ich gut“, sagte Weber. Er hatte sich wieder etwas beruhigt und legte seine Hand auf Martellis Arm: „Aber Sie sollten damit nicht zu lange warten, vielleicht erleichtert er ja bei Ihnen sein Gewissen und gesteht. Ich wundere mich sowieso, wie Gabler bei der Beweislage überhaupt leugnen kann. Er müsste doch am besten wissen, wie's um ihn steht!“
    „Steht eben viel für ihn auf dem Spiel“, sagte Martelli: „Seine Ehe, seine Karriere, auch seine Kinder. Aber Sie haben recht, bei dieser Beweislage wäre es besser für ihn er würde gestehen!“
    Weber erhob sich und geleitete Martelli zur Tür.
    „Morgen ist Sonntag“, sagte Weber, „wenn Sie morgen bei Gabler waren, dann kommen Sie doch am Montag bei mir vorbei und berichten mir, wie's gegangen ist und wie Sie die Situation einschätzen.“
    „Klar Chef, mache ich.“
    „Und bringen Sie die Ergebnisse der Frau Sänger zur Staatsanwaltschaft, Sie würden mir einen Weg abnehmen.“
    „Klar Chef, mache ich“, wiederholte sich Martelli und verließ das Büro seines Chefs.

Kapitel 16
    17. Oktober 1995
    „Mensch Robby, bin ich froh dich zu sehen.“ Aufatmend versuchte Gabler ein zuversichtliches Lächeln, aber es gelang ihm nur schlecht. Er saß auf einem einfachen Stuhl im Besucherzimmer der Landesjustizanstalt und legte die Hände auf den Tisch.
    „Robert, du musst mir hier heraus helfen, ich halte das nicht aus. Die Typen im Knast haben herausbekommen, dass ich ein Bulle bin, du kannst dir nicht vorstellen, wie ich hier drin behandelt werde.“
    Martelli grinste nur und ließ sich seinem Freund gegenüber auf dem Stuhl nieder. „Na du machst aber auch Geschichten“, sagte er betont fröhlich, „erzählst mir was von Rimini und wirst dann in Vignola von Sottotenente Dini gesehen, sagst du fährst mit deiner Frau nach Barcelona, aber anstatt deine Frau mitzunehmen, fährst du allein und noch dazu genau in der Zeit, in der Peter Pavliç umgebracht wird.“
    Gabler spürte, dass mit seinem Freund etwas nicht stimmte, aber er versuchte das zu übergehen. Seine einzige Hoffnung auf Hilfe lag bei ihm: „Ich weiß, das sieht alles nicht sehr gut für mich aus, aber Robert, du musst mir glauben, ich habe die beiden nicht umgebracht. Hörst du..., ich habe niemanden ermordet!“
    Ohne eine Regung erkennen zu lassen, saß Martelli auf seinem Stuhl und sah seinen Freund schweigend an.
    „Du glaubst mir doch oder?“ Martelli zuckte nur mit den Schultern, sagte jedoch kein Wort.
    „Am dreißigsten Januar ist der erste Verhandlungstag, wenn du mir nicht hilfst, dann bin ich verloren! Du musst mich entlasten, hörst du? Du musst etwas finden, was mich entlastet.“ Hilfesuchend sah Gabler seinen Freund an.
    Doch der reagierte völlig anders, als er es erwartet hatte. Ohne ein Wort zu sagen, lächelte Martelli ihn nur an und Gabler meinte so etwas wie Enttäuschung und Verachtung in seinem Blick zu erkennen.
    „Wenn ich nur wüsste, wie Franco Manzo in Italien mit meiner Dienstwaffe erschossen werden konnte? Das ist mir einfach ein Rätsel. Ich habe die Waffe doch niemals aus der Hand gegeben. Sie befindet sich immer in meinem Schreibtisch, genau wie die deine. Aber das weißt du doch alles!“
    Irritiert versuchte Gabler Blickkontakt zu seinem Freund zu bekommen, aber der wich ihm aus und lächelte nur: „So glaub mir doch, ich hatte sie wirklich nicht dabei.“
    Wieder lächelte Martelli, aber es war kein freundliches Lächeln.
    Gabler versuchte eine Regung in dem Gesicht seines Freundes zu entdecken, jedoch ohne Ergebnis. Das verächtliche Lächeln seines Kollegen wurde ihm langsam unheimlich.
    „Nun sag doch was Robert“, flehte er weinerlich, „wenigstens du glaubst mir doch! Oder?“
    Martelli zuckte nur mit den Schultern:

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