Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und plötzlich warst du wieder da

Und plötzlich warst du wieder da

Titel: Und plötzlich warst du wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
Vom Netzwerk:
können.
    Als sie das Handy zuklappte, stand er auf und ging zu ihr. Der sanfte Wind drehte, und die Morgenbrise trug ihm ihren Duft entgegen, den er auch nach mehr als zehn Jahren unter allen anderen wiedererkannt hätte. Dieser einzigartige Duft ihres Parfüms und ihres Haars hatte damals schon sein Blut in Wallungen gebracht.
    „Gibt es Probleme?“, fragte er arglos lächelnd.
    Nadia seufzte. Ihre Brüste hoben sich und zeichneten sich deutlich unter dem dünnen T-Shirt ab. „Etwas scheint mit unseren Scheidungspapieren nicht zu stimmen. Die Unterschriften sind offenbar fragwürdig.“
    Lucas hatte also richtig geraten. Da er wusste, dass er die Scheidung auf Everett Kincaids Drängen hin korrekt unterschrieben hatte, konnte es nur um ihre Unterschrift gehen. „Hast du sie denn nun unterschrieben oder nicht?“
    „Ich … bin mir nicht sicher.“
    Er sah sie skeptisch an. „Du kannst es ruhig sagen“, meinte er dann. „Mitch hat dir erklärt, dass wir immer noch verheiratet sind.“
    Nadia biss sich auf die Unterlippe. „Es kann sein. Er will das noch genauer prüfen lassen.“
    Ein Windstoß wehte ihr eine Strähne ihres dunklen Haars ins Gesicht. Lucas strich sie ihr hinters Ohr und streichelte ihr die Wange. Er sah, wie Nadia der Atem stockte. Die Pupillen ihrer schönen grünen Augen weiteten sich, als sie ihn ansah. Die Spannung und das Knistern zwischen ihnen gab es immer noch. Zweifellos.
    Er betrachtete ihr Gesicht, das ihm ohne Make-up am besten gefiel. „Dann kann mich ja nichts daran hindern, meine Frau mal zu küssen.“
    Sanft legte er eine Hand in ihren Nacken, zog sie an sich, und in dem Augenblick, da er sie auf den Mund küsste, war die Erinnerung wieder da. Mit der Zungenspitze berührte er ihre Lippen. Er kam sich um Jahre zurückversetzt vor. Ihr weicher, schöner Mund fühlte sich genauso an und schmeckte so wie früher. Und genau wie damals kam es ihm jetzt so vor, als stünde sein ganzer Körper schlagartig unter Strom.
    Er hatte Nadia überrumpelt. Im ersten Moment hatte sie sich wie selbstverständlich an ihn geschmiegt und seinen Kuss erwidert. Dann erst riss sie sich los, aber so heftig, dass Lucas sie festhalten musste, damit sie nicht in den Pool fiel. Schwungvoll hob er sie hoch und ließ sie in sicherer Entfernung vom Wasser wieder herunter, bis ihre Schuhe den Marmorboden berührten. Ein tiefes Rot färbte ihre Wangen.
    „Lass mich gehen“, sagte Nadia, als sie sich offensichtlich wieder gefasst hatte. „Wir werden hier jetzt keine Wiedersehensfeier veranstalten. Ich sorge dafür, dass unsere Anwälte die Sache in Ordnung bringen.“ Er ließ sie los, und sie beeilte sich, einige Meter Abstand zu gewinnen.
    Lucas nahm es gelassen. Ich werde leichtes Spiel haben, dachte er. Und wenn sie sich im Augenblick auch noch so sträubt, die Anziehung zwischen uns ist noch da und wird stärker sein. Damals war Nadia diejenige gewesen, die die Initiative ergriffen hatte, anfangs vielleicht nur, um ihrem Vater eins auszuwischen. Aber bald war mehr daraus geworden. Wenn sie sich begegnet waren, hatte es nur eines flüchtigen Blicks bedurft, um die Glut anzufachen.
    „Nun mal nicht so hastig“, sagte er beschwichtigend. „Frühstück doch erst mal zu Ende. Danach gebe ich dir deine erste Fahrstunde.“
    „Ich will deine Fahrstunden nicht.“
    Lucas wusste, dass er die besseren Karten hatte in diesem Spiel. „Sagtest du nicht, du arbeitest für die KCL? Als was eigentlich?“
    Nadia stutzte. Sie konnte seine Gedankensprünge offenbar nicht nachvollziehen. „Ich bin Leiterin des Controllings. Warum?“
    Dass sie für den alten Tyrannen gearbeitet hatte, wunderte Lucas. Er horchte jedoch aus einem anderen Grund auf und wünschte sich, dass er seine Recherchen über KCL auf die ganze Führungsebene ausgedehnt hätte, statt nur auf seinen Erzfeind Everett Kincaid fixiert zu sein. Wenn sie das Controlling leitete, musste er vorsichtig sein. Denn dann wusste Nadia über die Aktivitäten von Andvari am besten Bescheid, auch wenn sie noch nicht ahnte, wer dahintersteckte. Es wäre das Beste, wenn Nadia so lange wie möglich nichts davon erfuhr.
    „Eine Führungskraft also. Dann müsstest du beurteilen können, was es für Folgen hätte, wenn durchsickert, dass der alte Everett Kincaid amtliche Papiere gefälscht und versucht hat, seinen Schwiegersohn zu erpressen.“
    Nadia richtete sich kerzengerade auf. „Das wirst du nicht wagen, Lucas Stone. Du wirst unseren Namen nicht in der

Weitere Kostenlose Bücher