Und ploetzlich wieder Single
geworden ist.
8 Anklageübung
In der ersten Phase des Trennungsschocks kann es passieren, dass Unverzeihliches verziehen wird und Entschuldigungen für die Fehlverhaltensweisen des Partners gesucht werden, um sich vor schmerzlichen Gefühlen zu schützen und diese auszublenden. Prüfen Sie selbst, welche Entschuldigungen Sie für sein / ihr Verhalten parat haben. Dahinter verbirgt sich oft der bewusste oder unbewusste Wunsch, die alten Zeiten zurückholen zu wollen.
Die nachfolgenden Übungen A und B eignen sich besonders gut für Sie, wenn Ihre Selbstanalyse »Welcher Trennungstyp sind Sie?« ergab, dass Sie in erster Linie die Beschuldigungs- oder die Opferhaltung eingenommen haben.
Übung A
Sammeln Sie Einfälle zu folgendem Satzanfang: Er / sie konnte ja nicht anders, weil …
Entscheiden oder behindern die von Ihnen eingesetzten Entschuldigungen die Loslösung? Wie fühlen Sie sich dabei, wenn Sie das Verhalten Ihres Partners entschuldigen?
Ergänzen Sie nun den folgenden Satz: Er / sie hätte sich anders verhalten können, wenn …
Suchen Sie nach Möglichkeit unterschiedliche Verhaltensweisen, die Ihr Partner hätte einsetzen können, wenn er darum bemüht gewesen wäre.
Welche Gefühle stellen sich ein? Vergegenwärtigen Sie sich noch einmal, dass Ihr Partner unabhängig von seinen potenziellen Möglichkeiten in wichtigen Momenten versagt hat und Verhaltensweisen gezeigt hat, die zur jetzigen Trennung führten.
ZIEL
Sie werden dazu angeleitet, die Realität der Beziehung zu bejahen. Unabhängig von dem, was hätte sein können oder sollen, sind Sie nun damit konfrontiert, die Situation ohne weitere Beschönigungen anzunehmen.
NÜTZLICHE ANREGUNGEN
› Streichen Sie jeden entschuldigenden Satz in Gedanken durch. Sie können sich in der Vorstellung einen Rotstift erschaffen, den Sie immer dann einsetzen können, wenn Sie sich in Gedanken verstricken, die Sie gerne sein lassen würden.
› Denken Sie in Situationen, die Sie gerne beschönigen würden, an die Worte, die Ihre beste Freundin oder Ihr bester Freund sagen würde, wenn sie/er die Beziehung zu Ihrem Expartner aus einer neutraleren Sicht beurteilen sollte.
Übung B
Machen Sie sich bei dieser Übung bewusst, in welchen Punkten Sie Ihrem Partner die Verantwortlichkeit für die Trennung geben. Schreiben Sie den nachfolgend genannten Satz in Ihr Neue-Wege-Tagebuch. Finden Sie für alle drei Varianten mindestens fünf Punkte, die Sie von Ihrem Partner erwartet hätten und die sich nicht erfüllt haben.
Unsere Beziehung wäre gut gegangen, wenn du nicht … gesagt hättest. Unsere Beziehung wäre gut gegangen, wenn du nicht … getan hättest. Unsere Beziehung wäre gut gegangen, wenn du nicht … über mich gedacht hättest.
ZIEL
Sie benennen Verhaltensweisen Ihres Partners, die Ihnen das Zusammenleben erschwert haben. Die Gefühle, die dabei auftreten, helfen Ihnen, die innere Trennung bewusst zu vollziehen.
NÜTZLICHE ANREGUNGEN
› Holen Sie Ihre Aufzeichnungen immer dann hervor, wenn Sie entweder die gemeinsam verbrachte Zeit idealisieren oder sich selbst die Alleinschuld für das Misslingen der Beziehung geben.
› Sagen Sie sich bei nochmaligem Durchlesen der Negativpunkte vor, dass er/sie so spricht, denkt und handelt und sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern wird.
9 Bekenn-die-Wahrheit-Übung
Der Schmerz, den Sie empfinden, wenn Sie sich ungewollt ablösen müssen oder sollen, wird durch die Rückschau auf das jeweils Verbindende und Positive der gemeinsamen Zeit lebendig gehalten. Dabei werden die Erinnerungen an Unannehmlichkeiten und Streitsituationen ausgeblendet. Folgende Übung wird Sie anregen, über belastende Beziehungsmomente nachzudenken.
Stellen Sie sich vor, wieder mit Ihrem Partner zusammenzugehen. Welche zukünftigen Streitsituationen würden sich mit großer Wahrscheinlichkeit ergeben? Malen Sie sich so konkret wie möglich eine Streitsituation aus. In welcher Situation, an welchem Ort und wodurch ausgelöst würde der Streit beginnen? Welche Worte würden Sie sagen und welche Worte würde Ihr Partner wählen? Welche Verhaltensweisen Ihres Partners empfänden Sie dabei ganz besonders verletzend und wie würden Sie darauf reagieren?
Schätzen Sie nun auf einer Skala von 0 bis 100 Prozent ein, wie wahrscheinlich diese oder eine vergleichbare Situation bei einem erneuten Beziehungsversuch eintreten würde.
ZIEL
Die Akzeptanz der jeweiligen Beziehungswahrheit und -wirklichkeit erleichtert das
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