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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
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nichts zu tun haben.
    Aber draußen lauerten die Wölfe, und sie kamen näher. Allein in den letzen paar Monaten waren drei andere Taxiunternehmen aufgekauft worden. Auf der Straße hieß es, dass sie nun ausnahmslos Lieferungen abwickeln mussten. Da spielte irgendwer Monopoly, sagte man.
    Je mehr Taxiunternehmen übernommen wurden, desto geringer die Chance, einen Job bei einer anderen Firma zu finden. Je geringer diese Chance, desto kleiner der Spielraum, sich zu weigern, wenn man eine Lieferung durchziehen sollte. So lief das.
    Cammy wusste, dass es der Typ auf ihn abgesehen hatte, und er wusste, dass er sich auf lange Sicht nicht dagegen wehren konnte. Cammy hatte einen Baseballschläger, der Typ hatte eine ganze Mannschaft.

    Zeit für den Ruhestand, teilte Cammy uns mit, ab nach Teneriffa mit ihm und dem Frauchen. Ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte. Wir hatten verstanden.
    »Wer übernimmt die Firma?«, fragte ein Kollege. Ich hielt den Atem an.
    »Arthur Penman heißt der Typ«, antwortete Cammy. Ich atmete aus. Manchmal ist es doch besser, wenn man das Übel nicht kennt.
    Cammy verabschiedete sich nicht von uns. Die Übergabe sollte am Mittwoch stattfinden, am Dienstagabend ging er einfach wie gewohnt nach Hause. Der Mittwochmorgen brach an, und hinter dem Schreibtisch saß ein neues Gesicht, dazu gab es ein paar neue Gesichter in den Taxis. Die Übergabe war erledigt, Cammy und Jean waren bereits auf halbem Weg nach Santa Cruz.
    Penman war ein langer, dürrer Brillenträger, der an Reizhusten litt. Sah nach einem Akademiker aus. Auf mich wirkte er wie ein Buchhalter, eher Schreibtischtäter als Drogendealer.
    Das war also sicher nicht der Boss.
    Unsere Jobs waren sicher, sagte er. Alles wie gewohnt, fügte er hinzu. Und er hätte sogar ein paar frische Fahrer im Gepäck. Er besaß auch noch andere Taxiunternehmen, erzählte er uns, weshalb er nicht immer vor Ort sein könnte. Aber er würde immer mal reinschauen, damit wir am Ball blieben. Für alles Weitere wäre der neue Disponent zuständig sowie die neuen Fahrer, Tobin und McTeer. Die kannte er bereits. Sie würden ebenfalls ein Auge darauf haben, dass alles glattlief, wenn er nicht da war.

    Keiner äußerte sich groß. Gab ja auch nicht viel zu sagen.
    Der neue Disponent. Ein mürrischer, stämmiger Kerl mit kurzgeschorenen Haaren und einem wütenden, pockennarbigen Gesicht. Die gute alte Annie war kurzerhand in den Vorruhestand versetzt worden. Nicht nach Teneriffa, sondern nach Tollcross. Sie würde die ihr verbleibenden Tage damit verbringen, den Duft der McVities Keksfabrik einzuatmen. Schon eine gewisse Ironie.
    Penmans neue Fahrer waren ebenso schlecht gelaunt wie selbstsicher. Sie unterhielten sich ausschließlich untereinander, schienen nur zu fahren, wenn ihnen danach war, und verkrochen sich ansonsten meist im Büro, beim griesgrämigen Robert, dem neuen Disponenten.
    Eine Woche verstrich, ohne dass sich groß was änderte. In meinem Taxi saßen immer noch Fahrgäste, und Penmans Name war der einzige, der über der Tür stand. Unter den Kollegen wurde gemurrt und gemault, aber ich wich den meisten Gerüchten aus, denn es gab etwas, das ich nicht wissen wollte. Einen Namen, den ich nicht hören wollte.
    Dann, am dritten Mittwoch, zwei Wochen, nachdem Penman das erste Mal im Büro aufgetaucht war, kehrte er zurück.
    Schon beim Reinkommen hörte ich das Gelächter. Penman saß auf der Tischkante, die langen Beine hatte er überkreuzt, die Arme vor der Brust verschränkt. Wie alle anderen auch lauschte er gebannt, mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
    Einen knappen Meter vor ihm hielt jemand Hof. Der
Mann hatte mir den Rücken zugekehrt, ich sah nur den eleganten Anzug, der sich über breite Schultern spannte, das akkurat geschnittene Haar und die gestikulierenden Hände. Er zupfte beim Sprechen an den Manschetten, um die Arme im nächsten Moment weit zu öffnen. Einladend. Gütig.
    Die Jungs lachten, sie liebten die Show. Dieser Typ gefiel ihnen. Ein witziger Kerl, der reinste Stand-up-Comedian, ein echtes Stehaufmännchen. Man konnte es von ihren Gesichtern ablesen.
    Ich wollte nicht, dass er sich umdrehte, ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte nicht, dass er mich sah.
    Deshalb schlich ich mich an der Seite entlang und postierte mich am Rand der Gruppe, neben Tobin, einem der Neuen. Tobin drehte sich zu mir und musterte mich mit einem langen, stummen Blick.
    Der Anzugträger redete immer noch, aber er brachte seinen Auftritt langsam

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