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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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beim besten Willen nicht erinnern konnte.
Constable Wallace saß an jenem Morgen um halb acht im Streifenwagen draußen vor dem Salon. Er wartete auf seinen Kollegen, der immer noch im Laden mit dem Inhaber redete. Der Salon befand sich neben einem Zeitungsladen, der bereits für die Kundschaft geöffnet hatte. Die Zeitungsjungen waren eingetroffen, um ihre Pakete aufzuladen und mit schwer bepackten Fahrrädern davonzufahren. Ein stetiger Strom von Kunden ging im Laden ein und aus, entweder um die Morgenzeitung zu kaufen oder sich mit Zigaretten für den Tag zu versorgen. Gegenwärtig waren die Dinge ruhig; ein Mädchen kam aus dem Geschäft und trat zu Wallace im Streifenwagen. Sie beugte sich neben seinem Fenster herab und deutete an, dass sie mit dem Constable reden wollte. Vorsichtig ließ Wallace die Scheibe herunter. Er erkannte die junge Frau als das Mädchen, das im Laden arbeitete. Sie hatte lange, ungekämmte Haare und ein kleines, verkniffenes Gesicht wie ein Terrier. Ihr Name, so glaubte Wallace sich zu erinnern, lautete Cherry.
»Hey!«, sagte Cherry Basset anstatt einer Begrüßung.
»Ja?«, erwiderte Wallace. »Kann ich etwas für dich tun?«
Sie starrte ihn an, als hätte er etwas ganz besonders Albernes von sich gegeben. »Nein«, antwortete sie. »Ich hab ein paar Informationen für Sie.«
Wallaces Miene hellte sich auf. »Wegen des Einbruchs?« Er nickte in Richtung der Tür.
Cherry drehte sich zu der eingeworfenen Tür des Friseursalons um und betrachtete sie für einen Moment, als wollte sie abschätzen, ob es ihre Aufmerksamkeit wert war. Offensichtlich kam sie zu einer negativen Entscheidung. Sie zuckte die Schultern. »Nein.«
»Was dann?«, fragte Wallace kurz angebunden.
»Wegen meinem Freund. Darren Stebbings. Er ist verschwunden. Ihre Kollegen suchen nach ihm.« Sie schien ihre Zweifel zu haben, was die diesbezüglichen Fähigkeiten der Polizei anging.
»Ja«, sagte Wallace. »Wir wissen Bescheid darüber. Hast du ihn gesehen?«
»Nein, natürlich nicht!«, schnappte Cherry. »Wenn ich ihn gesehen hätte, wäre er ja wohl nicht verschwunden, oder? Dann wüsste ich schließlich, wo er ist. Aber ich habe nachgedacht.«
»Ah, tatsächlich?« Jetzt war die Reihe an Wallace, Zweifel an ihren diesbezüglichen Fähigkeiten zu hegen.
»Als ich ihn das letzte Mal gesehen hab, da hat er zu mir gesagt, er wüsste, wie er Geld verdienen kann. Er hat nichts weiter gesagt. Vielleicht hat es etwas damit zu tun.«
»Du hast nicht gefragt, wo er dieses Geld verdienen will?« Wallace klang skeptisch.
»Nein«, antwortete Cherry. »Ich wusste ja nicht, dass er verschwinden würde, oder?«
»Ja, richtig«, sagte Wallace müde. »Ich werd auf der Wache Bescheid geben.« In diesem Moment kam sein Kollege, begleitet vom Inhaber, aus dem Friseursalon. »Zuerst muss ich mich jedoch um diese Sache hier kümmern«, beschied er Cherry.
»Meinetwegen«, antwortete sie und warf die unordentlichen Locken in den Nacken. »Aber sagen Sie mir hinterher nicht, ich hätt’s Ihnen nicht gesagt!«
    »Caro?«, rief Michael Fossett den Namen seiner Frau vom Hof her. Wenn er ins Haus gegangen wäre, hätte er seine Stiefel ausziehen müssen. Es war einfacher, draußen stehen zu bleiben und nach ihr zu rufen.
    Sie erschien in der Tür. »Was denn?« Sie hatte am Computer gesessen und über den Büchern der Farm gebrütet, und sie war ärgerlich über die Störung. Sie hielt die Brille in der einen Hand und ein Blatt Papier in der anderen. Die Sonne schien ihr ins Gesicht und brachte sie zum Blinzeln.
    Ihr Anblick ließ ihn lächeln – nicht, weil er amüsiert war, sondern weil er sich glücklich fühlte, wann immer er sie sah. Sie war ein verdammt hübsches Mädchen gewesen, und er fand sie immer noch sehr schön. Sie hatte ein wenig an Gewicht zugelegt, und ihre Haare fingen an grau zu werden, doch in seinen Augen war sie die Gleiche wie eh und je. Im Verlauf der letzten paar Jahre, während so viel schief gegangen war und sich die Farm langsam, aber unaufhaltsam in ein verlustbringendes Unterfangen verwandelt hatte, das ihre Zukunft von Tag zu Tag hatte dunkler erscheinen lassen, war sie das eine gewesen, das ihn hatte weitermachen lassen. Sie und sein Familienleben. Der Gedanke, dass etwas dieses Leben bedrohen könnte, machte ihm Angst. Diese Angst war seit dem Tod von Fiona Jenner langsam stärker geworden in ihm.
    Laut sagte er: »Ich hab über die Schafe drüben auf dem Land von Jeremy nachgedacht. Ich glaub, ich hole sie

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