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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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war.
»Schießen Sie los«, ermunterte Markby ihn.
»Wo ist mein Junge?«, verlangte Stebbings zu wissen.
»Ich weiß es nicht«, antwortete Markby. »Wo soll er denn sein?«
»Zu Hause, wo denn sonst!«, brüllte Stebbings ihn an. Die Leute drehten die Köpfe.
»Kommen Sie«, sagte Markby beruhigend. »Gehen wir ein Stück, und Sie erzählen mir, was los ist.«
Stebbings’ Kampflust sank merklich, als er neben Markby herlaufen musste. Sein Verhalten blieb dennoch aufsässig. »Ich hab in der ganzen Stadt nach dem Bengel gesucht!«
»Es ist noch keine sieben Uhr«, beobachtete Markby.
»Er ist seit gestern Abend nicht mehr zu Hause gewesen, verdammt!«, brüllte Stebbings auf.
»Ich verstehe. Hat er schon einmal die Nacht außer Haus verbracht, ohne vorher Bescheid zu sagen?«
»Nein!« Stebbings blieb stehen und zwang Markby, ebenfalls anzuhalten. Sie standen vor einem Wettbüro, kein sonderlich glücklicher Ort. »Er macht so was nicht«, sagte Stebbings mit ruhigerer Stimme. »Meine Frau wird fast verrückt. Sie meint, er hätte vielleicht einen Unfall gehabt.«
Markbys Gedanken rasten und entwickelten eine Vielzahl möglicher Szenarios. »Vielleicht steckt ein Mädchen dahinter«, mutmaßte er. »Er ist in dem Alter.«
»Ich war bei ihr zu Hause«, sagte Stebbings. »Cherry Basset. Sie hat genauso wenig Verstand wie ihre Mutter. Aber sie hat ihn nicht gesehen. Sie war gestern Abend zu Hause, ihre Mutter schwört Stein und Bein darauf. Genau wie der Typ, der bei den beiden wohnt.«
»Wir überprüfen die Krankenhäuser«, sagte Markby. »Haben Sie bereits Meldung bei der Polizei gemacht?«
»Ich hab sie angerufen, die zuständige Wache. Meinen Sie, die hätten auch nur das geringste Interesse gezeigt? Kein Stück! Genau wie Sie haben sie gesagt, er ist wahrscheinlich mit einem Mädchen oder ein paar von seinen Kumpels unterwegs.« Stebbings schnaubte. »Mein Darren und Kumpels! Er hängt nicht mit anderen rum. Er ist ein Einzelgänger, genau wie ich.«
»Wenn Sie glauben, ich wäre nicht interessiert, dann täuschen Sie sich«, sagte Markby. Er war sogar sehr interessiert. Jeder, der irgendwie mit Overvale House in Verbindung stand, selbst Darren Stebbings, war für Markby von Interesse. Darrens Verschwinden würde sich wahrscheinlich schnell aufklären, doch es blieb die Tatsache, dass er sich einen ungünstigen Augenblick dafür ausgesucht hatte. Markby beschlich allmählich ein ungutes Gefühl. Vielleicht würde es sich doch nicht so schnell aufklären.
»Sie fahren nach Hause«, sagte er zu Stebbings, »und beruhigen Ihre Frau. Wir unternehmen alles, um Ihren Sohn zu finden.«
Stebbings musterte Markby mit einem wilden Blick und tippte mit einem schmutzigen Finger gegen seine Brust. »Besser, wenn Sie ihn bald finden!« Er trottete mit wehendem Haar davon.
Markby stand ein paar Sekunden lang reglos da, wo Stebbings ihn hatte stehen lassen. Ein Zischen ganz in der Nähe riss ihn aus seinen Gedanken, und er blickte nach unten, wo er ein kleines runzliges Gesicht entdeckte, das zu ihm aufsah.
»Hallo Ferdy«, sagte er resigniert.
Ferdy Lee, einer der lokalen Gelegenheitsganoven (oder, wie Ferdy sich selbst bezeichnete, nachbarschaftlichen Entrepreneurs) lächelte erfreut, weil Markby ihn erkannt hatte. Er besaß schlechte, nikotingelbe Zähne. »Ich hab einen guten Tipp, wenn Sie eine Wette abschließen wollen, Boss«, sagte er.
»Tipp? Wette?« Markby starrte ihn entgeistert an, dann erinnerte er sich, dass er vor einem Wettbüro stand. »Äh, nein, Ferdy. Trotzdem danke.«
»Ich schätze, Sie wollen nicht, dass man Sie reingehen sieht, wo Sie in der Stadt doch allseits bekannt sind und so, Boss«, sagte Ferdy verständnisvoll. »Ich könnte die Wette für Sie abgeben.«
Markby dankte ihm erneut und ging hastig davon. In seiner Eile, Ferdy hinter sich zu lassen, hatte er nicht auf die Richtung geachtet, und so fand er sich bald in der Straße wieder, in der, falls er sich recht erinnerte, Jess Campbell eine Wohnung gemietet hatte. Er überlegte, bis ihm die Hausnummer wieder eingefallen war, und läutete an ihrer Tür.
Sie war so überrascht, ihn zu sehen, dass er ganz verlegen wurde und sich wortreich entschuldigte. »Ich bin zufällig vorbeigekommen und dachte, ich lasse Ihnen eine Neuigkeit zukommen, die vielleicht, vielleicht aber auch nicht mit dem Fall Jenner zu tun hat.«
Unübersehbar zögernd bat sie ihn einzutreten. Zuerst dachte er, sie hätte vielleicht Gesellschaft oder auch nur Einwände, dass man

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