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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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da weg und bring sie hier runter. Es dauert wohl den ganzen Morgen.« Michael und seine Frau führten die Farm mit der Hilfe eines älteren Helfers, der an diesem Morgen nicht da war. Sein Rücken war wieder mal »ausgerenkt«, wie es regelmäßig nach einer späten Nacht im Feathers der Fall war. »Brauchst du noch irgendwas von mir, bevor ich anfange?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, aber falls du Jeremy oder Alison sehen solltest …«
»Ich geb mir die größte Mühe, den Jenners nicht über den Weg zu laufen.« Es klang grausam und herzlos, auch wenn das nicht seine Absicht war. Doch Michael hatte selbst genug Schwierigkeiten. Er konnte sich nicht auch noch das ganze Pech anderer aufbürden. Der Tod von Fiona war ein schrecklicher Verlust für Jenner. Die Fossetts hatten Blumen und ein Beileidsschreiben geschickt. Caroline hatte das organisiert, und Michael vermutete, dass sie auch zur Beerdigung gehen würden, wenn sie stattfand. Mehr konnten sie nicht tun. Es war eine private Angelegenheit, so ein Todesfall in der Familie. Selbst ein gewaltsamer Tod von der Hand eines Kriminellen wie der von Fiona einer gewesen war. Die Polizei war bei den Fossetts zu Hause gewesen und hatte gefragt, ob ihnen in den Tagen vor Fionas Tod etwas Ungewöhnliches aufgefallen wäre. Irgendwelche Fremden? Irgendwelche fremden Fahrzeuge, die an verdächtiger Stelle geparkt hatten? Nein, hatte Michael geantwortet. Hätte er ein fremdes Fahrzeug auf seinem Land parken sehen, wäre er der Sache nachgegangen. Vor einem Jahr hatte er Streit mit ein paar Jugendlichen gehabt, die auf einer abgelegenen Stelle seines Landes Hundekämpfe veranstaltet hatten. Seither hatte er die Augen offen gehalten, für den Fall, dass sie zurückkamen. Deswegen war er sicher, dass er niemanden gesehen hatte.
Jetzt zuckte er die Schultern. »Es tut mir ehrlich Leid für die beiden, aber was soll ich schon sagen? Ich hoffe, ich laufe ihnen nicht über den Weg.«
Sie zögerte. »Pass auf dich auf.«
Das war neu. Vor der Tragödie drüben bei Overvale House hätte sie so etwas nicht zu ihm gesagt. Das Farmerleben war ein einsames Leben, und man kam zu nichts, wenn man ständig nervös oder ängstlich war, weil man sich weit von menschlichen Behausungen oder menschlicher Gesellschaft bewegte. Doch in letzter Zeit gab es ein neues Element dort draußen in der vertrauten Landschaft. Es war eine größere Bedrohung als Hundekämpfe oder die gelegentliche Entdeckung von Spuren einer Dachsjagd. Beide Aktivitäten waren illegal und hässlich, doch so etwas gab es überall auf dem Land und jederzeit. Dieses neue Element war anders, persönlicher, bedrohlicher. Es besaß noch kein Gesicht. Niemand hatte es ihres Wissens bisher gesehen. Doch alle spürten seine Gegenwart.
Er pfiff nach seinem Hund und machte sich auf den Weg. Seine Frau sah ihm hinterher, dann kehrte sie zu ihrem Computer zurück. Doch zuvor sperrte sie die Hintertür ab. Auch das war etwas Neues.
Fionas Tod hatte andere Sorgen als nur die um ihre persönliche Sicherheit erweckt. Dorcas Stebbings war nicht die Einzige, die sich wegen der veränderten Umstände sorgte, die Fiona Jenners Tod für alle möglicherweise mit sich brachte. Das zusätzliche Weideland, das die Fossetts zu einem Spottpreis von den Jenners gepachtet hatten, war extrem nützlich, und Michael hatte reichlich nachzudenken, während er über seine Felder stapfte. Er hatte das Land der Jenners benutzt, seit der Mann Overvale House gekauft hatte. Jenner hatte keine Verwendung dafür. Er war froh, dass Michael sich darum kümmerte, und im Verlauf der Jahre hatte Michael angefangen, es als eine Erweiterung des eigenen Landes zu betrachten. Doch die Jenners würden vielleicht nicht bleiben wollen, jetzt, da Fiona tot war. Ein neuer Besitzer von Overvale House würde vielleicht nicht willens sein, das Land zu verpachten – oder die Pacht um ein Beträchtliches erhöhen. Michael verzog finster das Gesicht. Ein neues finanzielles Problem war nicht gerade das, womit sie gegenwärtig ohne Schwierigkeiten fertig werden konnten.
Der Hund rannte ein Stück weit vor ihm her. Es war eine sechsjährige schwarz-weiße Border-Collie-Hündin namens Marge. Sie hatte ihren Namen nach einer Zeichentrickserie im Fernsehen, und Bridget, die Tochter der Fossetts, hatte ihn ausgewählt. Bridget war über die Osterferien zu ihren Großeltern gefahren. Michael und seine Frau kannten keine Ferien. Sie hatten zu viel Arbeit auf der Farm, und selbst wenn sie Zeit

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