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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nach Bamford.
»Wir haben nicht viel erreicht«, seufzte Toby. »Mit Ausnahme der Tatsache, dass wir Barnes-Wakefield aufgespürt haben. Wie sich herausstellt, ist uns Alan bereits zuvorgekommen. Immer einen Schritt hinter ihm herzuhinken war nicht gerade das, was ich mir erhofft hatte von unserem Abstecher nach Cornwall. Ich wollte etwas Neues herausfinden!« »Ich denke, wir haben eine ganze Menge erreicht!«, widersprach Meredith. »Wenigstens wissen wir jetzt, wie es dazu kam, dass Alison in Verdacht geriet und vor Gericht landete. Gegen Mrs Travis und Barnes-Wakefield hatte sie nicht den Hauch einer Chance.«
»Ob er die Briefe geschrieben hat?« Toby ließ sich nicht so leicht von seiner Theorie abbringen.
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Meredith. »Ich schätze, er wäre dazu imstande, doch das bedeutet noch lange nicht, dass er es auch getan hat. Und er hatte absolut kein Motiv, Fiona zu ermorden.«
»Die arme Fi«, sagte Toby. »Ihr Tod hat dieser elenden Geschichte eine ganz neue Bedeutung verliehen, nicht wahr?«
    Am Abend vorher, etwa zu der Zeit, als Toby und Meredith sich von Eileen Hammond verabschiedeten, spazierte Alan Markby durch Bamford. Er dachte an Meredith und rein zufällig auch an Barnes-Wakefield. Tatsächlich waren beide nicht ganz ohne Zusammenhang in seinen Gedanken. Er vermisste Meredith. Sie war nur für ein paar Tage nach Cornwall gefahren, doch er vermisste sie schon jetzt, Herrgott. Er konnte die Einsamkeit verstehen, die Barnes-Wakefield nach dem Tod seiner Frau spüren musste. Markbys eigene erste Ehe hatte mit einer Scheidung geendet. Damals war es ihm als Erleichterung erschienen, die endlosen Streits und die erbitterten Diskussionen endlich hinter sich zu lassen. Später jedoch hatte er auf merkwürdige Art und Weise angefangen, Rachel zu vermissen. Beziehungsweise, er hatte es vermisst, am Ende des Tages nach Hause zu kommen und jemanden dort vorzufinden. Selbst wenn sich dieser Jemand ständig darüber beschwerte, dass er zu spät und das Abendessen ruiniert war. Er hatte es vermisst, nicht alleine im Bett zu liegen, und er hatte es gehasst, in einem leeren Zimmer aufzuwachen. Er hatte es gehasst, alleine vor dem Fernseher zu sitzen ohne jemanden, bei dem er sich über die Eintönigkeit des Programms beschweren konnte. Was die gesellschaftlichen Dinge anging, so war er wieder der allein stehende Mann, der er mit zwanzig gewesen war. Mit zwanzig war das kein Problem gewesen. Das Leben war voller Möglichkeiten für einen ungebundenen Mann. Wenn man erst die dreißig hinter sich gelassen hatte, kehrt eine leichte Unruhe ein, wenn alle ringsum sich zu Paaren finden und zurückziehen. Mit vierzig kam allmählich die Notwendigkeit zu erklären, warum man noch immer allein stehend war. Das Alter fängt an zu beängstigen. Diese Angst war es, die in Toby den verrückten Plan hatte reifen lassen, Fiona einen Heiratsantrag zu machen. Glücklicherweise war es nicht dazu gekommen.
    »Oder zumindest behauptet er das«, murmelte Markby vor sich hin. Entsprach es auch der Wahrheit? Und war der Plan tatsächlich so verrückt? Sie war eine reiche junge Frau gewesen.
    Hör auf mit deinen Selbstgesprächen, schalt er sich. Kein gutes Zeichen, und für einen Gesetzesbeamten definitiv gefährlich.
    Markbys eigene Isolation war zu Ende gegangen, als Meredith in sein Leben getreten war. Er verspürte noch immer eine gewisse überraschte Dankbarkeit, dass das Leben so großmütig gewesen war, ihm eine zweite Chance einzuräumen. Und er vermisste sie. Er wollte sie hier, bei sich, nicht irgendwo in Cornwall mit Toby Smythe.
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass jemand auf der anderen Straßenseite seinen Namen rief.
»Mr Markby!«
Es war Stebbings. Der Gärtner der Jenners stand in seiner schmuddeligen alten Wachsjacke am Straßenrand und winkte mit den langen Armen wie ein wild gewordener Semaphor. Seine Haare und sein Bart waren noch wirrer als gewöhnlich. Passanten machten einen weiten Bogen um ihn. Als er sah, dass er die Aufmerksamkeit des Superintendent gewonnen hatte, kam er über die Straße geschlurft, mit wild rudernden Armen, als hätte er jegliche Kontrolle über sie verloren. »Ich muss mit Ihnen reden!«
Markby fragte sich, ob Stebbings vielleicht getrunken hatte. Es war noch früh am Abend, doch das hatte nichts zu bedeuten. Er konnte keinen Alkohol riechen, trotzdem musterte er Stebbings misstrauisch.
»Ich muss mit Ihnen reden!«, wiederholte Stebbings, als er vor Markby angekommen

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