Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
gehabt hätten, es gab niemanden, der sich um das Vieh gekümmert hätte. Bridget wusste dies und war zufrieden mit dem Leben auf der Farm, wenn sie für die Ferien nach Hause kam, doch in diesen Ferien, mit einem Mörder auf freiem Fuß in der Gegend, hatten ihre Eltern beschlossen, dass es besser war, wenn Bridget die Eltern von Caroline in ihrem Bungalow in Nordwales besuchte. Bridget war ein gutes Kind, doch die Schulgebühren rissen ein großes Loch in die Einkünfte der Farm. Langsam, aber sicher steuerten die Fossetts dem Ruin entgegen. Caroline konnte mit den Zahlen am Computer jonglieren, so viel sie wollte, die Tatsachen blieben die gleichen.
Plötzlich rannte Marge nach links vom Weg. Michael rief nach ihr, doch die Hündin, normalerweise äußerst gehorsam, kam nicht zurück. Sie rannte im Kreis, den Kopf tief am Boden, den Schwanz eingeklemmt, und ihr gesamtes Verhalten zeigte Angst und Stress.
Ihre Unruhe rührte von etwas her, das am Boden lag. Ein totes Schaf? Michael stapfte über das weiche Gras zu der Stelle hin. Der Hund blickte zu ihm auf, bellte einmal und blieb dann wartend stehen, während er bewachte, was zu seinen Pfoten lag.
Michael war inzwischen nahe genug heran, um etwas zu erkennen. Es war kein Schaf. Er rief erneut nach dem Hund, schärfer diesmal, und diesmal gehorchte Marge.
»Warte hier!«, befahl er dem Tier, und es legte sich nieder.
Michael ging weiter, bis er den Gegenstand am Boden erreicht hatte. Sein erster Gedanke war gewesen, dass es sich um ein Bündel alter Kleider handelte. Die Leute hatten keine Hemmungen, ihren Abfall auf dem Land abzuladen. Ausgebrannte Fahrzeuge, alte Betten und Kühlschränke, Plastiksäcke voller Hausmüll oder Gartenabfälle – im Verlauf der Jahre hatte Michael alles Mögliche gefunden. Was glaubten diese Typen eigentlich, was die Farmer mit ihrem Abfall machten? Er musste für die Entsorgung zahlen, das machte er damit. Es war nicht so, als gäbe es keine Deponie, knappe fünf Meilen die Straße hinunter, wo jeder seinen Müll hinkarren konnte. Sie hatten einfach keine Lust, so weit zu fahren. Im Fall des ausgebrannten Wagens – er war gestohlen und, wie die Polizei schätzte, für irgendein Verbrechen benutzt worden.
So sehr Michael all das verabscheute, so hätte er es dennoch dem vorgezogen, was er jetzt gefunden hatte. Es war eine Leiche. Er hätte vielleicht erwartet, dass es irgendein alter Landstreicher war, der hier draußen an Unterkühlung oder Herzversagen oder irgendeiner anderen natürlichen Todesursache gestorben war. Der Tod war nichts Ungewöhnliches auf dem Land, üblicherweise totes Vieh, aber schon einmal, vor ein paar Jahren, hatten sie einen alten Burschen gefunden, der in einem improvisierten Unterschlupf aus Zweigen und Ästen zusammengekauert gelegen hatte. Der Landstreicher war so ausgemergelt gewesen und seine Haut so gebräunt und ledrig vom Wetter und einer dicken Schmutzschicht, dass er ausgesehen hatte wie mumifiziert. Doch das hier war kein Tramp. Seit Fiona Jenners Tod hatte diese unwillkommene, garstige Möglichkeit gelauert, und nun hatte sie sich erhoben und erneut zugeschlagen.
Michael sank auf die Hacken und kauerte neben dem Leichnam, der mit dem Gesicht nach oben im Dreck lag, die Arme zu beiden Seiten ausgebreitet. Er erkannte den Toten auf der Stelle. Es war der Junge von Harry Stebbings, wie war noch gleich sein Name, David? Nein, Darren, das war es. Er war tot, daran bestand nicht der geringste Zweifel, und es war keine natürliche Todesursache! Auf seinem T-Shirt, unter dem Brustbein, war Blut.
»Heilige Scheiße!«, rief Michael leise.
Er nahm das Handgelenk des Toten, zwang sich, die klamme Haut zu berühren. Er spürte definitiv Widerstand. Einsetzende Starre. Er ließ das Handgelenk los, erhob sich und blickte sich um. Wie zum Teufel war der arme kleine Kerl hierher gekommen? Es gab nicht den geringsten Grund für Darren Stebbings, über das Land der Fossetts zu streifen. Doch dort drüben entdeckte Michael Reifenspuren, ganz am Rand der Weide. Sie führten über das Land und endeten auf dem Feldweg, der sich am Waldrand entlangzog. Darren war von dort gekommen oder auch nicht. Beziehungsweise jemand anders. Ein spontaner, elterlicher Gedanke zuckte Michael durch den Kopf. Gott sei Dank, dass Bridget über Ostern diesmal nicht auf der Farm war! Es war richtig gewesen, sie nach Wales zu schicken. Bridget hätte hier umherstreifen können … das dort hätte seine Tochter sein können.
Nachdem

Weitere Kostenlose Bücher