Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall
erzählen, ist eine richtige Erfolgsgeschichte! Sowohl Sie als auch Steve gerieten als Jungen in Schwierigkeiten, aber Sie haben sie überwunden und ein richtiges, gut laufendes Geschäft gegründet! Warum sollten Sie etwas unternehmen, das diesen Erfolg gefährdet?«
»Ah«, sagte Ted und deutete mit der Spitze des Schraubenziehers auf sie. »Ich werde jedenfalls nicht zulassen, dass Sie ihn gefährden, so viel ist sicher.«
Einen schrecklichen Augenblick lang meinte sie, er würde sich auf der Stelle auf sie stürzen, und um ihn abzulenken, sprudelte sie hervor: »Sie hatten schon immer ein Fahrrad, nicht wahr? Eileen Hammond hat erzählt, Sie hätten schon als Junge eins gehabt.«
Ted starrte sie überrascht an und nickte schließlich anerkennend. »Sie haben Miss Hammond gefunden, alle Achtung. Ich bin überrascht, dass sie noch lebt. Sie muss inzwischen über achtzig sein. Ja, ich hatte ein Fahrrad. Ein rostiges altes Ding. Die anderen Kinder haben sich deswegen halb krankgelacht. Aber als Dougie meine Mum geheiratet hat, bekam ich ein richtig gutes neues Fahrrad. Er wollte mich auf seiner Seite haben, verstehen Sie? Er wollte nicht, dass ich irgendwelche Scherereien mache, weil er sehen konnte, dass meine Mum und ich uns nahe waren. Er war schon älter, Dougie, und er hatte meine Mum geheiratet, weil er jemanden suchte, der für ihn kocht und sauber macht. Sie wusste das. Sie schätzte, dass es ein fairer Deal war.«
»Lebt Ihre Mutter noch?«
Das war eine unkluge Frage. Teds freundlicher Gesichtsausdruck verblasste und wich einer Grimasse. Jetzt konnte Meredith zum ersten Mal das mürrische Kind sehen, das Alison Jenner beschrieben hatte. »Sie lebt noch. Wir lassen sie raus aus dieser Sache.«
»Sie haben die Drohbriefe an Alison geschrieben«, stellte Meredith fest.
Ted blickte gekränkt drein. »Ich hab sie auf unserem Computer im Büro von Rusticity ausgedruckt. Aber ich hab sie mir nicht ausgedacht. Sie hat mir gesagt, was ich schreiben soll.«
»Sie?« Merediths Nackenhaare richteten sich auf. »Fiona Jenner?«
Er nickte. »Wissen Sie, ich hab Miss Harris gleich wiedererkannt, als sie zu uns in den Laden kam wegen der Gartenmöbel. Sie hieß inzwischen Mrs Jenner und wohnte in diesem großen Haus, und sie hatte jede Menge Geld. Aber ich wusste, dass sie die Nichte der alten Miss Kemp war, Alison. Sie hatte sich fast nicht verändert, sah immer noch genauso aus. Sie hat schon immer gewusst, wie sie jemanden mit Geld finden kann, der sich um sie kümmert. Sie kam regelmäßig runter, um ihre Tante zu besuchen, und fast jedes Mal hat die alte Lady ihr Geld gegeben oder sich einverstanden erklärt, das eine oder andere für sie zu bezahlen. Meine Mum hat es mir erzählt. Meine Mum meinte, es wäre schockierend, wie Alison ihre Tante missbrauchte.«
»Und wie kam Fiona Jenner ins Spiel?«
»Ich bin zu dem Haus der Jenners gefahren, um die Gartenmöbel abzuliefern, die sie bei uns bestellt hatten. Hübsche Möbel waren das.«
»Ja, sehr hübsch«, stimmte Meredith ihm zu. »Das ist ja auch der Grund, warum ich solche Möbel bei Ihnen bestellen möchte.«
Teds Augen leuchteten vor unterdrückter Heiterkeit. Er hatte nicht vor, eine Bestellung von Meredith entgegenzunehmen. Meredith würde – was? Im Boden des eingestürzten Teils dieses Cottage unter einer neuen Betonschicht begraben werden? Das, dachte sie, würde ich an Teds Stelle tun.
»Sie war dort. Fiona, meine ich. Wir haben uns unterhalten. Aber sie war ein richtiges Miststück, arrogant wie irgendwas. Dachte, ich wäre ein Nichts, ein Arbeiter. Also beschloss ich, sie von ihrem Ross herunterzuholen, und erzählte ihr, dass ich etwas über ihre Stiefmutter wüsste, das die Jenners lieber geheim halten würden. Ich war ziemlich sicher, dass Fiona nichts von der Sache wusste. Soweit ich sagen kann, wusste nicht mal der alte Jenner was davon. Es war etwas, das Alison nicht an die große Glocke hängen würde. Ihr Mann war ein stinkreicher Kerl. Sie hatten reiche Freunde, und Alison genoss es, die Dame des Hauses zu spielen. ›Was denn?‹, fragte Fiona hochnäsig und zugleich neugierig wie sonst was. Also erzählte ich ihr die Geschichte. ›Deine Stiefmutter war wegen Mordes vor Gericht.‹ Und wissen Sie was?« Ted klang nachdenklich. »Sie hat überhaupt nicht so reagiert, wie ich es gedacht hätte. Sie hat nicht mit der Wimper gezuckt. Ich hab sie dafür bewundert, ehrlich. Sie wollte nur wissen, woher ich das weiß und ob ich sicher wäre. Ich sagte
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