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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall
Autoren: Granger Ann
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Jenner erneut. »Es gibt nicht wenige Leute, die im West Country Ferien-Cottages mieten. Es ist wichtig, dass sie sich auf ihren einsamen Grundstücken sicher fühlen. Die einheimische Polizei musste das Verbrechen schnell aufklären und wenn möglich zeigen, dass es das Ergebnis eines Familienstreits war, dass keine fremden von außerhalb damit zu tun hatten. Kein einsamer Räuber, der Cottages überfiel, nichts dergleichen.«
»Hm«, sagte Markby. »Offen gestanden, ich bin ein wenig überrascht, dass aufgrund dieser Umstandsbeweise ein Verfahren eröffnet wurde. Allerdings weiß ich auch, dass die Dinge vor fünfundzwanzig Jahren noch ein wenig anders angegangen wurden als heute.«
»Es war jedenfalls eine gute Sache, dass ich in der Stadt bekannt war und Geld besaß«, sagte Alison. »Ich konnte mir einen guten Anwalt leisten. Er arbeitet noch immer in seiner Kanzlei. Heute heißt er Sir Montague Ling. Damals war er nur Monty, aber er war überall bekannt.«
»Montague Ling!«, rief Markby aus. »Jede Wette, dass er sämtliche so genannten Beweise in der Luft zerrissen hat!«
»Ja, hat er. Trotzdem wäre ich wahrscheinlich nicht so glatt davongekommen, wären nicht ganz unerwartet zwei Zeugen aufgetaucht. Ein junges Paar, das mit den Fahrrädern Urlaub machte. Sie hatten in der Zeitung über die Verhandlung gelesen, und eines Tages gab es ein Foto von dem Cottage. Sie erinnerten sich daran. Sie waren an jenem Sonntagnachmittag an dem Cottage vorbeigeradelt und hatten angehalten, um die alte Dame im Garten zu fragen, ob sie auf dem richtigen Weg waren. Sie hatte Ja gesagt, und die beiden erinnerten sich ganz deutlich an sie und konnten sie auf einem Foto identifizieren. Nun, um ein Uhr mittags war ich bereits hundert Meilen weit weg, an einer Tankstelle, und ich konnte die Tankquittung vorlegen, auf der das Datum und die Zeit standen, um meine Aussage zu beweisen. Die Tankstelle verfügte nicht über eine Sicherheitskamera an der Kasse, damals war die Technik noch nicht Standard. Aber sie zeigten dem Tankwart ein Foto von mir, und der junge Mann konnte sich an mich erinnern. Er sagte Ja, ich wäre definitiv an jenem Sonntag dort gewesen.« Alison errötete leicht. »Er erinnerte sich an mich, weil ich, wie er es nannte, ein Schuss gewesen wäre. Damit war das also geklärt. Ich wurde freigesprochen, oder, wie Mrs Travis wahrscheinlich jedem erzählte, kam ungeschoren davon.«
»Sag das nicht!«, fiel Jenner ihr ins Wort. »Du wurdest formell freigesprochen. Der Fall hätte von Anfang an niemals vor Gericht zugelassen werden dürfen, genau wie Alan es angedeutet hat.«
»Erzählen Sie mir doch bitte«, wandte sich Markby an Alison, »was Ihrer Tante Ihrer Meinung nach zugestoßen ist?«
Sie begegnete offen seinem Blick. »Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht, Mr Markby, und ich habe eine Theorie, obwohl ich sie nicht beweisen kann. Es war so ein wunderschöner Tag, und Tante Freda liebte ihren Garten. Sie wollte wahrscheinlich draußen bleiben, bis es Zeit war für den Tee, nur hin und wieder ins Haus gehen, um das eine oder andere zu erledigen. Die Radfahrer haben sie draußen im Garten gesehen. Es gab keine Steine um den Teich herum, aber ein Stück weiter hatte sie einen Steingarten angelegt. Ich denke, meine Tante, die damals bereits gebrechlich und unsicher auf den Füßen war, ist gestolpert und beim Steingarten hingefallen. Sie stieß sich den Kopf, verlor vielleicht das Bewusstsein oder war zumindest benebelt. Sie kam wieder zu sich, rappelte sich auf die Beine, aber sie war orientierungslos. Sie wollte zurück in ihr Cottage, doch sie lief in die falsche Richtung, auf den Teich zu. Dort brach sie endgültig zusammen und starb, wobei sie mit dem Gesicht vornüber ins Wasser fiel.«
»Die einheimische Polizei hat den Garten nicht gründlich nach anderen Stellen abgesucht, wo sie sich den Kopf hätte anschlagen können?«, fragte Meredith.
»Offensichtlich nicht, nein.«
»Bestimmt nicht!«, sagte Fiona unerwartet. »Die Polizei hatte nichts anderes im Sinn, als Alison einzusperren.« Sie starrte Markby herausfordernd an. »Die Aufklärungsrate hochhalten, das ist es doch, nicht wahr? Die Akte abschließen?«
»Liebes …«, murmelte ihr Vater und blickte seine Tochter schockiert an.
Falls er schockiert ist, dachte Meredith, dann nur deswegen, weil seine Tochter unhöflich gegenüber einem Gast war. Er hat selbst vorhin das Gleiche angedeutet, auch wenn er dabei überlegter zu Werke gegangen ist.
Markby
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