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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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er ohne Zweifel auch war.
Jess wurde bewusst, dass Prescotts Gesichtszüge neben ihr plötzlich misstrauisch geworden waren. Er kannte Dr. Fuller länger als sie.
Munter schlug Dr. Fuller das Laken nach hinten und enthüllte den Blick auf den Leichnam. »Was halten Sie beide davon?«
Sie beugten sich vor und betrachteten die Region, auf die der Pathologe zeigte. Der Fotograf kam für eine Nahaufnahme heran. Fuller hatte Recht. Es war tatsächlich eine Überraschung.
    »Erstochen?«, rief Markby aus. Er starrte Inspector Campbell an. Sie wirkte ein wenig blass, doch das war nicht weiter ungewöhnlich, wenn man gerade von einer Obduktion kam. Trotzdem war ihr die Aufregung deutlich in der Stimme anzuhören.
    »Ja, Sir. Ein einzelner Stich, durch ihre Kleidung und zwischen den Rippen hindurch direkt ins Herz. Wir haben es zuerst nicht bemerkt, weil sie im Wasser gelegen hat und das Blut weggespült wurde. Außerdem trug sie ein rotes Sweatshirt, und die Stichwunde ist sehr klein. Dr. Fuller meint, dass sie nicht stark geblutet hat. Sie entdeckten die Wunde beim Leichenbeschauer, als sie die Tote entkleideten.«
    »Was Sie da berichten, klingt nicht nach einer Wunde, die von einem Messer verursacht wurde«, sagte Markby knapp.
»Das denkt Dr. Fuller auch. Er glaubt, dass es vielleicht eine selbst gebaute, dünne Waffe mit einem spitzen Ende war. Mit rundem Querschnitt. Wie eine dicke Nadel, schätzt Dr. Fuller.«
Markby trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch. »Ist der Taucher noch immer am See?«
»Ich habe Nachricht vom Taucherteam, Sir. Sie haben bisher keine Unterwasser-Felsen gefunden, an denen sich die Tote den Kopf hätte aufschlagen können, sollte sie vom Bootssteg oder vom Boot ins Wasser gefallen sein. Sie standen im Begriff zusammenzupacken. Ich habe sie angewiesen, nach allem zu suchen, das als Waffe hätte dienen können, aber das bedeutet, dass sie weiter hinaus in den See müssen. Es wird seine Zeit dauern.«
Markby sah immer noch unzufrieden aus. Nicht, weil das Taucherteam noch eine Weile benötigen würde, vermutete Jess, und auch nicht, weil er nicht einverstanden war, wie sie den Fall bearbeitete. Vielleicht wegen der zusätzlichen Kosten, die das Taucherteam verursachte. Heutzutage entwickelte sich das Budget immer mehr zu einem Damoklesschwert, das über jeder Ermittlung hing, doch auch das war es wahrscheinlich nicht. Der Grund musste ein anderer sein.
»Ist der Tod auf der Stelle eingetreten? Was sagt Dr. Fuller?« Die Stimme des Superintendents kam unerwartet, und seine blauen Augen bohrten sich in die ihren.
»Dr. Fuller schätzt, dass sie vielleicht noch eine Minute gelebt hat, jedoch nicht länger. In den Lungen ist kein Wasser, also war sie bereits tot, als sie in den See geworfen wurde. Was die Kopfwunde betrifft, so glaubt Dr. Fuller, dass sie nach dem Tod zugefügt wurde, mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit absichtlich.«
»Anschließend hat der Killer sein Opfer in den See geworfen, obwohl er sehr wohl wusste, dass wir die wirkliche Todesursache herausfinden würden. Er wollte sie nicht verbergen. Er wollte offensichtlich auf etwas hinweisen. Er wollte an den Tod von Freda Kemp erinnern. Pah!« Der Superintendent klatschte die Hände auf die Schreibtischplatte und blickte finster drein, jedoch nicht, wie Jess Campbell erfreut feststellte, wegen ihrer Arbeit.
»Freda Kemp?«, erkundigte sie sich vorsichtig, auf die Gefahr hin, dass er den finsteren Blick letztendlich doch noch auf sie richtete.
Doch sein Gesichtsausdruck verwandelte sich in gelinde Überraschung, gefolgt von Verlegenheit. »Sie hatten noch keine Gelegenheit, die Einzelheiten der Drohbriefkampagne gegen Mrs Jenner zu untersuchen. Doch es könnte sich durchaus herausstellen, dass diese Briefe und der Mord ursächlich zusammenhängen. Hoffen wir, dass die Reifenspuren etwas ergeben.«
»Es ist ein ziemlich schlechter Abdruck, Sir, aber die Forensik tut ihr Bestes.« Jess zögerte. »Ich habe es der Familie noch nicht gesagt. Es gibt ein Problem mit Mrs Jenner. Der Arzt hat ihr ein Beruhigungsmittel gegeben, und sie ist nicht ansprechbar. Das wird sich bis morgen wahrscheinlich nicht ändern. Ich schätze, ich werde sie frühestens am Montagmorgen vernehmen können.«
Markby nickte. »Das verschafft Ihnen Gelegenheit, die Akte über die Gerichtsverhandlung gegen Mrs Jenner zu studieren.«
»Die Gerichtsverhandlung gegen Mrs Jenner?« Hatte sie das richtig gehört?
»Ja. Sie stand wegen Mordes vor Gericht. Es ist

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