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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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dort, vor einem flackernden Computerbildschirm. Auf dem Tisch daneben surrte ein Tintenstrahldrucker und spuckte in beständiger Reihenfolge farbige Bilder aus. Auf der anderen Seite des Raums stand ein Tisch, übersät mit staubigen Gläsern voller Chemikalien und flachen Wannen. Falls Darren früher einmal einen Vorstoß in traditionelle Entwicklungsstechniken unternommen hatte, so war er inzwischen davon abgekommen und hatte sich moderner Technologie zugewandt. Beim Erscheinen seines Vaters zuckte Darren schuldbewusst zusammen und warf einen nervösen Blick über die Schulter. Stebbings blickte voller Abscheu an ihm vorbei.
»Es wird allmählich Zeit, dass du aufhörst mit diesem Kram!« Er deutete auf den Computer und dann auf den Drucker. »Sieh dir nur an, wie viel Geld du dafür ausgegeben hast! Und diese teure Kamera! Das ist alles Spielzeug, modischer Schnickschnack, weiter nichts. Reinste Geldverschwendung! Ihr jungen Leute habt alle mehr Geld als Verstand!«
»Das ist für meinen Beruf!«, erwiderte sein Sohn trotzig. »Ich hab das Geld verdient und alles selbst bezahlt! Es ist eine Investition!«
»Rede keinen Unsinn. Wie willst du dir denn mit so was deinen Lebensunterhalt verdienen? Du brauchst einen anständigen Beruf.«
»Ich kann es schaffen, davon zu leben«, sagte Darren halsstarrig.
»Das glaube ich erst, wenn ich es sehe«, lautete die elterliche Antwort.
»Dann warte es ab, du wirst es sehen!«, sagte Darren. »Man kann sehr gutes Geld damit verdienen. Magazine und Zeitungen bezahlen Geld für gute Pics.«
»Pics? Was zur Hölle sind Pics? Sag nichts, ich weiß es. Hör zu, mein Junge, was glaubst du denn, wo du diese Fotos schießen willst, für die die Presse dir so viel bezahlen wird?«
»Man muss herausfinden, wo sich die Prominenten aufhalten. Dann wartet man einfach ab, bis man sie überrascht.«
»So etwas Dämliches hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört. Ich glaube, in deinem Kopf stimmt was nicht!« Unvermittelt streckte Stebbings die Hand aus und bekam einen der glänzenden Ausdrucke zu packen, als er aus dem Drucker fiel.
»Hey! Lass das!« Darren schoss vor, um sein Foto zu retten, doch sein Vater hielt ihn mit dem anderen Arm unsanft von sich. Darren stolperte und hielt sich am Computertisch fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. »Lass das, Dad, bitte!«, bettelte er. »Es ist noch nicht trocken, und du machst überall deine Fingerabdrücke drauf!«
»Ich möchte mir lediglich deine Arbeit ansehen«, erwiderte Stebbings. »Da du ja offensichtlich ein Vermögen damit verdienen wirst!« Er studierte den Ausdruck, dann nahm er die anderen zur Hand, betrachtete ein Bild nach dem anderen, und seine Miene wurde immer dunkler. Schließlich hielt er ein Foto hoch. »Wie bist du an diese Bilder gekommen? Und die anderen?«
Angesichts der leisen Drohung in der Stimme seines Vaters wurde Darren blass, doch es gelang ihm, mit gespielter Zuversicht zu antworten. »Ich hab sie geschossen.«
»Ich weiß, dass du sie geschossen hast, verdammt!«, polterte Stebbings los. »Ich will wissen, wann?«
»Freitag – Freitagabend«, murmelte Darren kleinlaut und wich dem Blick seines Vaters aus.
»Wusste sie davon?«
»Nein, Dad – ehrlich. Ich … ich habe geübt, weißt du, so getan, als würde ich eine Prominente belauern. Sie war keine Prominente, aber sie war das Nächstbeste, was ich kriegen konnte. Ich hab sie beobachtet, und ich schätze, ich hab ein paar gute Aufnahmen gemacht. Sie wusste nichts davon, bestimmt nicht. Darum ging es ja gerade – dass sie mich nicht sah. Sie interessierte sich nur für die Pferde, und ich war hinter den Bäumen. Mach sie nicht kaputt, Dad, bitte! Mach keine Fingerabdrücke drauf und keine Knicke rein, sonst muss ich alle neu drucken. Dieses glänzende Fotopapier ist teuer!«
»Ich wusste immer, dass du nicht viel Verstand hast«, sagte sein Vater schwer atmend. »Aber jetzt weiß ich, dass du dumm bist wie Bohnenstroh!« In einer plötzlichen Bewegung zerriss er das Bild in zwei Teile.
»Nein!« Darren warf sich auf seinen Vater und versuchte, ihm die verbliebenen Fotos zu entreißen, doch vergeblich. Er wurde erneut weggestoßen, und diesmal verlor er das Gleichgewicht und landete auf dem Boden.
»Wo ist der Film?«, fragte Stebbings. »Los, her damit!«
Darren rappelte sich auf und jammerte: »Es gibt keinen Film, das war eine digitale Kamera! Das ist ein Teil meiner besten Arbeiten, Vater! Mach sie nicht kaputt!«
»Und wem willst du sie

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