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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Schlüssels im Schloss der Eingangstür, dann ein Schlagen der Tür. Schritte durchquerten den Raum, und jemand drehte den Wasserhahn in der Küchenecke auf. Sie hörten Wasser in einen Kessel laufen. Sie wechselten verblüffte Blicke und schlichen zum Geländer, um nach unten zu spähen.
Eine junge Frau in einem schicken kohlengrauen Hosenanzug bewegte sich in der Küche, nahm einen Becher aus dem Schrank und Milch aus dem Kühlschrank. Auf dem Tresen der Küche lag eine Aktentasche.
»Sie macht es sich bequem, als wäre sie zu Hause«, flüsterte Toby.
»Genau das wollte ich vorhin sagen«, flüsterte Jess zurück. »Zwei verschiedene Schuhgrößen legen nahe, dass zwei verschiedene Leute …«
Die Frau unten hatte sie gehört. Sie ließ einen Löffel in das Spülbecken fallen und wirbelte herum, blickte zu ihnen hoch. »Was … wer zur …?«
Jess zerrte hastig ihren Dienstausweis hervor und hielt ihn in die Höhe, obwohl es unwahrscheinlich war, dass die junge Frau ihn von dort unten erkennen konnte. »Polizei!«, rief Jess. »Inspector Campbell.«
Immer noch mit dem Ausweis in der Hand hastete sie die Wendeltreppe hinunter, dicht gefolgt von Toby.
Die junge Frau war groß und schlank, und ihr dunkles Haar war ein hübscher Bob im Stil der Zwanziger. Sommersprossen zierten ihre Nase und die hohen slawischen Wangenknochen. Sie entriss Jess den Dienstausweis und studierte ihn misstrauisch, bevor sie ihn zurückgab. Gott sei Dank verlangte sie keinen Ausweis von Toby.
»Das erklärt noch nicht, was zur Hölle Sie hier zu suchen haben. Warum waren Sie oben im Schlafzimmer? Das ist doch wohl keine dämliche Drogenrazzia, oder? Weil, wenn es eine ist, dann haben Sie kein Glück. Weder Fiona noch ich nehmen Drogen.«
»Darf ich erfahren, wer Sie sind?«, entgegnete Jess. Sie ignorierte die Frage nach einer Drogenrazzia. Dass die junge Frau sofort zu dieser Schlussfolgerung gelangt war, legte die Vermutung nahe, dass sie irgendwann schon einmal mit dem Rauschgiftdezernat in Berührung gekommen war. Und dass sie sicher war, dass es gegenwärtig keine illegalen Substanzen im Haus gab.
»Ich bin Tara Seale. Ich lebe hier zusammen mit Fi, mit Fiona.«
»Oh«, sagte Jess. »Es tut mir Leid, wenn ich scheinbar hereingeplatzt bin. Ich wusste nicht, dass Miss Jenner die Wohnung mit jemandem teilt.«
»Nun, jetzt wissen Sie es«, lautete die unfreundliche Antwort. »Und Sie haben mir immer noch nicht verraten, was Sie hier zu suchen haben.«
Jess musterte die junge Frau. In ihrem Verhalten waren Trotz und Misstrauen, jedoch keine Spur von Trauer, noch nicht. Tara wusste nicht, was passiert war. Woher hätte sie es auch wissen sollen – es sei denn, jemand aus Overvale House hätte sich mit ihr in Verbindung gesetzt. Die Tote hatte ein paar Zeilen in der einheimischen Presse gefüllt, doch bis jetzt war in den landesweiten Zeitungen vermutlich noch nichts darüber zu lesen.
»Ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten für Sie«, sagte Jess.
Tara Seales Blick wurde scharf. »Was für schlechte Nachrichten?«, fauchte sie.
Ein wenig spät erinnerte sich Jess an Toby, der hinter ihr stand. Sie wandte sich zu ihm um. »Ich brauche Sie nicht mehr; Sie können jetzt gehen.«
»Okay«, murmelte Toby und trottete zur Tür hinaus.
Tara blickte ihm verachtungsvoll hinterher. »Wer ist das? Erzählen Sie mir nicht, dass er ein Bulle ist. Er hat keinen Ausweis gezeigt, und Sie haben ihn nicht als Kollegen vorgestellt. Außerdem sah er nicht wie ein Polizist aus.«
Vermutlich, dachte Jess unfreundlich, vermutlich sehe ich schon aus wie eine Polizistin. Na ja, und wenn schon! Ich bin schließlich eine.
»Er ist Fionas Cousin. Toby Smythe.«
Tara hob die Augenbrauen. »Ich hab von ihm gehört. Fi hat mir von ihm erzählt.« Sie lächelte beinahe.
Jess’ Antennen richteten sich auf. »Sie hat Ihnen von ihm erzählt? Was denn?«
»Oh, dass er allem Anschein nach in sie verknallt ist. Sie mag ihn sehr, verstehen Sie mich nicht falsch. Aber ihr war auch klar, dass sie ihm irgendwann von uns erzählen muss.«
»Sie sind Fiona Jenners Lebensgefährtin«, sagte Jess. Es war eine Feststellung, keine Frage. Sie musste an die beiden ordentlich gemachten Betten oben auf der Empore denken und an all die Schuhe und Kleidungsstücke, die in den einen Schrank gestopft waren.
»Ja«, erwiderte Tara ungeduldig. »Was sind das für schlechte Nachrichten? Ist Fi irgendwas zugestoßen?«
»Es tut mir aufrichtig Leid«, sagte Jess sanft, »aber Fiona Jenner ist

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