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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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tot.«
Als Polizeibeamtin hatte man ihr alle möglichen Ratschläge gegeben, wie man schlechte Neuigkeiten überbringen musste, insbesondere Neuigkeiten über verstorbene Angehörige. Letzten Endes jedoch gab es keine andere Möglichkeit, es auszudrücken. Keine andere Möglichkeit als eine nackte Feststellung.
Jess sah, wie sich Taras Augen im Schock weiteten. Die junge Frau schwankte, und Jess trat einen hastigen Schritt vor, doch Tara streckte abwehrend die Hand aus.
»Ich werde nicht ohnmächtig, keine Sorge! Was wollen Sie damit sagen – tot? Unsinn! Sie wird nächsten Monat einundzwanzig. Ich organisiere ihre Party. Sie ist nicht krank oder so. Sie kann nicht einfach so sterben!«
Verweigerung, eine durchaus verbreitete erste Reaktion auf eine Nachricht wie diese.
»Ich fürchte doch. Sie starb am Samstag.«
»Das ist Schwachsinn«, erwiderte Tara, doch mit weniger Inbrunst. Abrupt setzte sie sich auf das weiße Ledersofa, wo Toby zuvor gesessen hatte. Aus ihrem Gesicht war sämtliche Farbe gewichen, was die Sommersprossen verblüffend deutlich hervortreten ließ. Sie saß unterhalb des Gemäldes mit den schwarzen Linien und Klecksen, und in ihrem dunklen Anzug bildete sie eine grau-weiß-schwarze Einheit mit ihrer Umgebung.
»Ich hole Ihnen eine Tasse Tee«, erbot sich Jess. »Sie wollten ohnehin gerade Tee kochen, nicht wahr?«
»Kaffee«, murmelte Tara. »Ich trinke keinen Tee.«
Jess ging zur Küchennische und bereitete einen Becher Kaffee. Auf dem Weg zurück warf sie einen Blick auf die Aktentasche, die vergessen auf dem Tresen lag. Tara saß noch genauso da wie vorher und starrte mit verkniffenem, wütendem Gesicht zu Boden. Nach der Verweigerung kam die Wut, und Jess würde das meiste davon über sich ergehen lassen müssen.
»Hier«, sagte sie und reichte der anderen Frau den Becher.
Tara nahm ihn wortlos entgegen. Nachdem sie einen Schluck genommen hatte, stellte sie den Becher auf den Fußboden neben ihre Füße. Als sie schließlich wieder aufblickte, funkelten ihre Augen wütend. »War es ein Unfall?«
»Nein. Es tut mir Leid, aber ich muss Ihnen sagen, dass dies eine Morduntersuchung ist.«
»Jemand hat Fi ermordet?« Ungläubigkeit gemischt mit offener Empörung. »Wer sollte so etwas tun? Wann ist das passiert und wo? Haben Sie sich möglicherweise geirrt? Wurde jemand anders als Fi identifiziert, war es in Wirklichkeit gar nicht Fi …?«
Jess schüttelte den Kopf und unterbrach den Strom von Prostesten. »Fionas Vater hat den Leichnam identifiziert. Sie starb auf dem Gelände des Hauses ihrer Familie, während sie zum Joggen draußen war, wie es scheint, gegen halb neun vormittags am letzten Samstag.«
»Sie meinen, jemand hat sich Zutritt zum Grundstück verschafft? Wurde sie vergewaltigt?« Taras Wut nahm von Sekunde zu Sekunde zu.
»Nein. Soweit wir gegenwärtig sagen können, gab es kein sexuelles Motiv für die Tat.«
»Wie … wie ist sie gestorben?«, fragte Tara mit leiser, heiserer Stimme.
»Sie wurde erstochen. Ja, irgendwo auf dem Grundstück, aber wir wissen nicht genau, wo. Wir glauben, dass die Leiche bewegt und in einen See gebracht wurde, wo sie gefunden wurde.«
Tara saß einige Minuten schweigend da, während sie die Neuigkeiten verdaute. Ihr Gesichtsausdruck zeigte immer noch wütenden Unglauben, doch sie schien ihre Emotionen unter Kontrolle zu haben. Jess nickte in Richtung der Aktentasche auf dem Küchentresen. »Sie waren heute arbeiten? Sind Sie früher nach Hause gekommen, oder kommen Sie in der Mittagspause immer nach Hause?«
»Ich bin Finanz-Journalistin. Ich wollte heute zu Hause arbeiten. Ich ging ins Büro, um ein paar Unterlagen einzusammeln, das ist alles. Ich muss den Artikel bis morgen fertig haben. Ich dachte, weil Fi weg ist … ich dachte, es wäre eine gute Gelegenheit, ungestört zu arbeiten.«
»Fiona hat nicht gearbeitet?«
»Nein. Nicht im Augenblick jedenfalls. Sie hat davon geredet, sich einen neuen Job zu suchen. Sie hat es beim Fernsehen versucht, aber es ist nicht so gelaufen, wie sie sich das vorgestellt hat. Sie hat sich für Journalismus interessiert, wegen mir. Sie hat davon geredet, einen Kursus zu besuchen. Ich hab ihr gesagt, sie wäre besser dran, wenn sie zum Fernsehen zurückkehren und sich dort nach oben arbeiten würde. Ich habe sie gewarnt, es ist eine harte Welt.« Tara schüttelte den Kopf, als wollte sie einen Nebel aus ihrem Gehirn vertreiben. »Fiona war nicht hart …«, murmelte sie. »Sie hat sich alles zu Herzen genommen.

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