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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Fiona sagte nicht viel, aber als wir wieder fuhren, wartete sie unten beim Tor auf uns und hielt uns an. Sie schien begierig zu erfahren, was Alan wegen der Briefe unternehmen wollte. Ich gewann den Eindruck, dass sie einige Ressentiments gegen Alison hegte und vermutlich auch gegen ihren Vater. Ich hätte mir vielleicht ein besseres Bild von Fiona machen können, wenn ich eine Gelegenheit gehabt hätte, unter vier Augen über allgemeine Dinge zu reden, ihre Ansichten und ihren Geschmack kennen zu lernen. Aber sie wollte mit Alan reden, nicht mit mir, und die Unterhaltung drehte sich um Alison und Jeremy Jenner. Im Haus, beim Essen, hat sie kaum an den Unterhaltungen teilgenommen, wie ich bereits sagte. Ich habe sie genau beobachtet, als ich sie zum ersten Mal sah, weil man uns nicht gesagt hatte, dass sie da sein würde, doch danach habe ich mich mehr oder weniger auf Alison konzentriert.«
»Und was war Ihr Eindruck von Mrs Jenner?«
»Sie wirkte ziemlich nervös. Das ist verständlich, schätze ich. Sie schien nett zu sein und ihrem Ehemann zutiefst dankbar, weil er während ihrer gesamten Ehe niemals über die Gerichtsverhandlung gesprochen hatte. Ich dachte, nun ja, was hätte er auch sonst tun sollen? Jeremy Jenner war der Letzte, dem daran gelegen sein konnte, dass die Öffentlichkeit davon erfuhr. Er stand selbst im Licht der Öffentlichkeit, in der Geschäftswelt. Er ist inzwischen im Ruhestand, aber ich wage zu behaupten, dass sein Name immer noch allgemein bekannt und respektiert ist. Ich kann nicht sagen, dass er mir sonderlich sympathisch gewesen wäre. Ich hielt ihn für einen aufgeblasenen Snob. Aber er schien ehrlich besorgt um seine Frau, also …« Meredith zuckte die Schultern. »Vielleicht hat er nur versucht, sie zu beschützen.«
»Hat Fiona denn überhaupt nichts gesagt?«
»Hat Alan Ihnen das nicht bereits erzählt? Sie hat ihn gefragt, ob es möglich ist, die Schrift zu identifizieren, mit der die Briefe verfasst wurden.« Meredith zögerte. »Ich habe hinterher Alan gegenüber die Vermutung geäußert, dass Fiona die Briefe geschrieben hat oder dass sie zumindest weiß, wer dahintersteckt.«
Jess lächelte. »Ja, das hat er erzählt. Wie kamen Sie auf diesen Gedanken? Nur, weil Sie, wie Sie es nennen, Ressentiments von Seiten Fionas gegen ihren Vater und ihre Stiefmutter zu spüren glaubten?«
»Um die Wahrheit zu sagen«, gestand Meredith, »ich habe einfach nach einem Verdächtigen gesucht. Der schwache Punkt meiner Theorie ist, dass Alison ihrer Stieftochter nichts von der Gerichtsverhandlung erzählt hat, bevor sie nicht mehrere Drohbriefe bekommen hatte. Die Person, die die Briefe geschrieben hat, wusste von der Verhandlung, und das scheint Fiona auszuschließen. Als ich sagte, dass ich Ressentiments spürte, wollte ich damit nicht andeuten, es hätte offene Unstimmigkeiten zwischen Fiona und ihrer Stiefmutter gegeben, jedenfalls nicht in Anwesenheit von Fremden. Deswegen meinte ich auch, so eine Einladung zum Mittagessen ist eine relativ gezwungene Angelegenheit, bei der die Menschen Rollen spielen. Guter Gastgeber, gute Gastgeberin, höfliche Tochter … nun ja, auch wenn sie nicht allzu höflich war. Sie deutete an, dass die kornische Polizei damals, als sie wegen Fredas Ermordung ermittelt hat, begierig darauf gewesen ist, Alison hinter Schloss und Riegel zu bringen. Sie wirkte ein wenig eigensinnig, vielleicht sogar auf ihre Weise arrogant. Ich frage mich, wie die Umstände der Trennung zwischen Jeremy und seiner ersten Frau verlaufen sind. Haben Sie übrigens Chantal Plassy bereits kennen gelernt?«
»Fionas Mutter? Nein, noch nicht. Ich hoffe, dass ich heute noch die Gelegenheit finden werde, mich mit ihr zu unterhalten. Ich glaube, sie hat vor, in Overvale House zu wohnen.«
»Ursprünglich wollte sie im Crown unten in Bamford wohnen.« Meredith verzog das Gesicht. »Aber als sie das Hotel sah, hat sie ihre Meinung geändert.« Sie betrachtete den kleinen schwarzen Kassettenrekorder, der zwischen den Kaffeetassen seine Arbeit verrichtete und ihre Worte für die Nachwelt speicherte. »Ich habe das Gefühl, als würde ich schlecht über Leute reden, deren Gastfreundschaft ich genossen habe, ganz gleich, unter welchen Umständen. Es ist peinlich.«
Jess Campbell war Polizeibeamtin und hatte gelernt, jedes Gefühl von aufkommender Verlegenheit zu kontrollieren. »Ich verstehe das«, sagte sie mitfühlend. »Es ist nicht angenehm. Aber ich war nicht bei diesem Essen, im Gegensatz zu

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