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Und taeglich grueßt die Evolution

Und taeglich grueßt die Evolution

Titel: Und taeglich grueßt die Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wissenmedia
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Verhalten auf Dauer für alle Beteiligten von Nutzen ist. Soziologen, Wirtschaftswissenschaftler und Biologen bezeichnen diese Form der freiwilligen Zusammenarbeit, die von jedem Opfer fordert und die Voraussetzung aller größeren Gemeinschaftsprojekte ist, als Kooperation.
    Der Mensch ist beim Kooperieren keineswegs allein, auch viele Tiere arbeiten oft im Team. Die auch als Orcas bezeichneten Schwertwale haben allein kaum eine Chance, einen Hering zu erwischen. Sobald sie sich einem Schwarm nähern, stieben die Fische in unterschiedliche Richtungen davon und die Räuber haben das Nachsehen. Um dies zu verhindern, veranstalten die Schwertwale eine Karussell-Treibjagd: Mehrere Tiere kreisen rasch einen Heringsschwarm ein, der angesichts der Furcht erregenden und schnellen Angreifer kaum einen Ausweg sieht und deshalb zusammenbleibt. Immer enger ziehen die Orcas ihre Kreise und drücken den Schwarm dabei gleichzeitig zur Oberfläche. Durch einen kräftigen Schlag mit ihrer mächtigen Schwanzflosse können sie dort gleichzeitig sehr viele Heringe erlegen und auf diese Weise an genau die Mahlzeit gelangen, die sie allein kaum bekommen hätten. Ähnlich wie die Orcas gehen auch andere Tiere vor. Wölfe zum Beispiel schaffen es am besten im Rudel, ein großes Beutetier wie einen Elch in die Enge zu treiben und zu reißen. Wölfe jagen zwar durchaus auch allein, begnügen sich dann aber mit erheblich kleinerer Beute. Auch Löwinnen gehen bei der Jagd meist arbeitsteilig vor.
    Vegetarier schließen sich zur Schutzgemeinschaft zusammen
    Verbessert das kooperative Verhalten bei vielen Raubtieren die Aussichten auf reiche Beute, dient es bei vielen Vegetariern im Tierreich eher dem eigenen Schutz. Selbst die mächtigen Moschusochsen haben zum Beispiel allein kaum eine Chance gegen Wölfe, die es auf ihre neugeborenen Kälber abgesehen haben. Ganz anders stellt sich die Situation in der Herde dar. Erst einmal fliehen die Tiere zum nächsten kleinen Hügel oder zumindest an eine Stelle mit weniger hohem Schnee. Dort stellen sich die erwachsenen und halbwüchsigen Moschusochsen mit dem Kopf nach außen in einem engen Kreis auf. In der Mitte finden die bei der Geburt oft nur zwölf Kilogramm schweren Kälber Schutz. Für die Wölfe, die es eher auf die schwachen Jungen als auf die starken und unberechenbaren Alttiere abgesehen haben, wird die Situation dadurch schwierig. Die ihnen körperlich überlegenen Gegner können sie durch ihre Aufstellung weder von hinten noch von der Seite angreifen. Immer wieder bricht aus diesem Verteidigungsring urplötzlich ein alter Bulle oder ein kräftiger Halbwüchsiger aus, um mit gesenkten Hörnern auf die Angreifer zuzustürmen. Die Angreifer sehen sich mit einer Phalanx direkt auf sie gerichteter spitzer Hörner konfrontiert. Ohne große Aussicht, ein Beutetier zu erwischen, ziehen die Wölfe meist unverrichteter Dinge wieder ab.
    Militärisch und zivil erfolgreich
    Ähnlich funktionierte die Phalanx, die vermutlich bereits von den Spartanern erfunden wurde: Ihre gepanzerten Soldaten stellten sich nebeneinander auf und richteten ihre einst zwei Meter langen, später aber immer länger werdenden Lanzen dem Feind entgegen, für den ein Durchbruch durch ihre geschlossenen Reihen ohne schwere Verluste praktisch unmöglich war. Auch in diesem militärischen Sinne zahlte sich die Kooperation für die Gemeinschaft aus.
    Es gibt aber auch viele friedliche Formen der Zusammenarbeit. Viele Biologen sind davon überzeugt, dass der größte Teil des Lebens auf der Erde seiner Existenz vor allem einem gewissen Maß an Kooperation verdankt: Fast alle Bäume und Sträucher, viele Gräser und Blütenpflanzen auf dem Globus verlassen sich zum Beispiel bei ihrer Fortpflanzung auf die Mithilfe von Insekten. Damit diese die gewünschte Dienstleistung erbringen, werden sie mit nahrhaftem Nektar entlohnt. Für beide Seiten zahlt sich die Zusammenarbeit aus: Die Pflanzen werden befruchtet, die Insekten werden satt.
    Symbiotische Lebensgemeinschaften
    Eine noch engere Form des Teamworks lässt sich bei den so genannten symbiotischen Lebensgemeinschaften beobachten. Beispielsweise können die in ihren Kalkwohnungen lebenden Steinkorallen in ihren tropischen Heimatgewässern nicht die erforderlichen Mengen Plankton fangen, die sie zum Leben benötigen. Sie haben deshalb Untermieter aufgenommen, die Biologen Zooxanthellen nennen. Das sind winzige Algen, die im Körper der Steinkoralle leben und aus Sonnenlicht, Wasser

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